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[D. aliciae] Verzweigte Blütenstiele?


jusch

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Hallo,

heute ist mir an einer draußen im Topf stehenden D. aliciae ein Blütenstiel mit besonders vielen Blüten aufgefallen. Hauptsächlich dürfte das dadurch verursacht sein, daß sich der Blütenstiel nach oben hin dreifach aufteilt, und einer der geteilten Stiele sich auch nochmal zweifach geteilt hat.

Kommt sowas bei Euch häufiger vor, daß sich an einem Blütenstiel bei D. aliciae so viele Blüten entwickeln und ist das eher normal oder eher selten?

Hier kenne ich sonst eigentlich nur ungeteilte Blütenstiele mit insgesamt deutlich weniger Blüten pro Blütenstiel.

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Carnivorced1887

Hallo,

Das ist ganz normal. Bei mir haben sich die Blütenstiele schon so oft verzweikt, dass diese sich selber nicht mehr halten können und die Fensterbank herunterhengen. Durch das ewige Wachsen sind meine Blütenstiele schon 50cm lang und es bis jetzt noch kein Ende in Sicht.

Also mache dir keine Sorgen und freue dich lieber über viele neue Blüten.

Gruß Cedrik!

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Das ist ganz normal.

Vielen Dank für die Bestätigung!

Also mache dir keine Sorgen und freue dich lieber über viele neue Blüten.

Sorgen um die vielen neuen Blüten an der Pflanze mache ich mir eigentlich nicht. Viele Blüten sind ja an sich nichts schlechtes und manche legen sicher auch Wert auf viele Blüten.

Allerdings mache ich mir Sorgen um den Datenbankeintrag für diese Art in der Fachdatenbank unter:

http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=461

Da lese ich

Ein Blütenstängel kann zwischen 2 und 12 Blüten tragen, die einseitig angeordnet sind.

Auch im Wikipedia-Eintrag tauchen die 2 bis 12 Blüten auf, die am Stängel als einseitiger Wickel angeordnet sein sollen. Nix von Verzweigung oder über 30 Blüten.

Wenn verzweigte Blütenstängel mit über 30 Blüten pro Stängel bei D. aliciae relativ häufig vorkommen, und der Stängel dabei auch als Rispe verzweigt sein kann, gehört das meines Erachtens nach auch in die entsprechende Artbeschreibung hinein.

Bei Wikipedia auf http://de.wikipedia.org/wiki/Drosera_aliciae ist es sogar so, daß Bild und Text komplett auseinanderlaufen: Im Text sind es 2 bis 12 Blüten in einem einseitigen Wickel, und dann ist gleich daneben ein Bild zu sehen, das einen verzweigten Blütenstengel als Rispe mit mindestens 16 Blüten zeigt.

Einer hat vermutlich mal unter Betrachtung eines typischen Blütenstängels etwas zu den Blüten von D. aliciae aufgeschrieben, und danach steht das dann ein für alle mal fest wie zementiert und ab dem Zeitpunkt schreibt es einer nur noch vom anderen ab, selbst wenn anders ausgebildete Blütenstängel mit sehr viel mehr Blüten auch recht häufig sind.

In der Fachdatenbank steht es falsch.

Im allgemeinen Lexikon steht es falsch.

Die Fachleute wissen Bescheid.

Und der Laie wundert sich.

Oder?

;-)

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Christian Dietz

Hallo Jusch,

eine Gattungsbeschreibung kann niemals ALLE(!) Eventualitäten auflisten. Das ist auch gar nicht Sinn der Sache. Viele Drosera bilden gerne mal Einzelblüten aus, die mehr als 5 Petalen haben. Das dies aber explizit in einer Gattungsbeschreibung erwähnt wird, ist mir nicht bekannt. Dasselbe gilt für die geteilten Blüten bei Drosera aliciae, capensis und weiteren. Ich würde einfach mal davon ausgehen, daß die Autoren dieser Beschreibungen sich Gedanken darüber gemacht haben, was sie da schreiben und das im Zweifel aus der Originalbeschreibung der Pflanze entnommen haben. In diesem Fall gibt es - aus meiner Sicht - keinen Kritikpunkt an einer Gattungsbeschreibung.

Christian

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Ich würde einfach mal davon ausgehen, daß die Autoren dieser Beschreibungen sich Gedanken darüber gemacht haben, was sie da schreiben und das im Zweifel aus der Originalbeschreibung der Pflanze entnommen haben.

Ich dagegen würde mal davon ausgehen, daß über 100 Jahre lang einfach die Daten der Originalbeschreibung einiger Jung- und Mickerpflanzen dieser Art abgeschrieben wurden. Die Originalbeschreibung wurde seinerzeit vermutlich von jemandem gemacht, der nur junge und/oder mickerige Exemplare der Art in Blüte gesehen hat.

Für mich ist die Anzahl von bis zu maximal 12 Blüten pro Blütenstängel bei D. aliciae völlig unhaltbar zu niedrig gegriffen und der Blütenstand besteht auch längst nicht immer aus einem einzelnen Stängel, um den die Blüten im einseitigen Wickel angeordnet sind, sondern bei erwachsenen Pflanzen in gutem Zustand verzweigen die Stängel auch oft zu Blütenrispen, die teils mehr als 30 Einzelblüten tragen.

Entweder die Originalbeschreibung von 1905 ist in Bezug auf die Blütenbeschreibung stark fehlerhaft. Oder die D. aliciae mit den besonders vielen Blüten, die von mir und anderen Forenteilnehmern gepflegt wird, ist eine eigene Unterart, die man durch den verzweigten Blütenstand mit der extrem hohen Blütenanzahl von der vor 100 Jahren beschriebenen D. aliciae leicht unterscheiden kann: Drosera aliciae ssp. multiflora.

Erkennungszeichen: Entwickelt im Gegensatz zur gemeinen D. aliciae (max. 12 Blüten) als erwachsene Pflanze unter guten Haltungsbedingungen Stängel mit Blütenrispen, die mehr als 30 Einzelblüten tragen.

;-)

Allerdings halte ich letzteres für nicht ganz so wahrscheinlich, sondern wahrscheinlicher ist das menschliche Beharrungsvermögen: Nachdem Hinz und Kunz (et. al.) 100 Jahre lang die Fakten "2-12 Blüten" erfolgreich und unwidersprochen aus der Originalbeschreibung von D. aliciae abgeschrieben und nachveröffentlicht haben, ist es einfacher, auch die nächsten 100 Jahre weiter abzuschreiben, als die Blütenzahl bei typischen, erwachsenen Pflanzen unter guten Haltungsbedingungen am entwickelten Blütenstängel einfach nochmal genauer nachzuzählen, ob man dabei nicht auf mehr als 12 kommt.

:-(

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Hallo Jusch,

das könnte ich mir durchaus vorstellen. Abschreiben ist halt einfacher als eine Neubewertung - vor allem in Wiki.

Aber was sagt Ihr zu folgendem Gedankengang als Erklärung für das Missverhältnis zwischen Beschreibung und unseren Beobachtungen?

Womöglich ist die kleinere Blütenzahl am Naturstandort - wo härtere Bedingungen herrschen - die Norm. Und erst bei Optmalbedingungen - wie wir sie zu schaffen versuchen - zeigt sich das ganze Blühpotential.

Was denkt Ihr?

Es grüßt .... Martin ...

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Aber was sagt Ihr zu folgendem Gedankengang als Erklärung für das Missverhältnis zwischen Beschreibung und unseren Beobachtungen?

Womöglich ist die kleinere Blütenzahl am Naturstandort - wo härtere Bedingungen herrschen - die Norm. Und erst bei Optmalbedingungen - wie wir sie zu schaffen versuchen - zeigt sich das ganze Blühpotential.

Was denkt Ihr?

Ich denke mal, daß die Botaniker vor über 100 Jahren nicht immer unbedingt die besten und typischsten Pflanzen von einer neugefundenen Art eingesammelt haben.

So wie es sich heute manche einfach machen, einfach die vor 100 Jahren aufgeschriebenen Daten wieder und wieder abzuschreiben und über Internet zu verbreiten, haben die Botaniker es sich damals womöglich beim Einsammeln der Belegpflanzen einfach gemacht.

Bei Sumpfpflanzen aus einem afrikanischen Sumpf werden die womöglich ihre Gummistiefel gerade nicht dabeigehabt haben, oder sie hatten keine Lust irgendwo in Afrika bis zur Brust im Sumpf zu versacken oder sich von den Moskitos total zerstechen zu lassen, und dann haben sie ihre Belegpflanzen für die Originalbeschreibung möglicherweise ganz am Rande des Sumpfes an relativ trockenen (=schlechten) Standorten für Pflanzen dieser Art eingesammelt statt mitten im Sumpfgebiet. Und dann haben sie die gut entwickelten Pflanzen schlichtweg übersehen und konnten sie deshalb auch nicht beschreiben.

So optimal wird die Haltung bei deutschem Wetter im Blumentopf draußen für eine afrikanische Pflanze vermutlich nicht sein, daß sie in Blumentopf-Gefangenschaft Dinge zeigt, die sie an Naturstandorten nicht zeigt.

Anlage: Nochmal ein Bild, selber Blütenstängel, andere Ansicht.

7400_thumb.JPG

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  • 3 Wochen später...
Ich würde einfach mal davon ausgehen, daß die Autoren dieser Beschreibungen sich Gedanken darüber gemacht haben, was sie da schreiben und das im Zweifel aus der Originalbeschreibung der Pflanze entnommen haben. In diesem Fall gibt es - aus meiner Sicht - keinen Kritikpunkt an einer Gattungsbeschreibung.

Aus meiner Sicht aber schon, was ich nochmal mit einem Foto untermauern möchte:

Das mit den 2-12 Blüten am Blütenstiel von D. aliciae in http://www.fleischfressendepflanzen.de/db/species.ffp?id=461 stimmt nie und nimmer!

Nicht einmal für "normale" unverzweigte Blütenstiele ist das eine korrekte Angabe.

Selbe Art, andere Pflanze, anderer Blütenstiel.

Blütenstiel diesmal unverzweigt.

Im Foto zu sehen: Es blüht gerade die 13. Blüte und es kommen noch mehr danach!

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Christian Dietz

Hallo Jusch,

dann werde ich jetzt doch noch ein paar Worte zu dieser Diskussion sagen (eigentlich wollte ich mich nicht mehr dazu hinreisen lassen).

Grundlage für den Artikel, den wir damals verfasst haben, war die Beschreibung von Obermeyer aus der ICPS-Database (ist über Google ganz leicht zu finden).

1. Es ist für die "Art" Drosera aliciae völlig unerheblich, ob die Blüte nun 12, 13, 14 oder 20 Blüten in einer oder zwei Rispen (oder wie auch immer das genau heisst) hat.

2. Maßgeblich für die Identifikation ist die Originalbeschreibung. Das, was darin steht, definiert die Art (mehr oder weniger, eine gewisse Variationsbreite besteht immer).

3. Wenn Du aufgrund dieses enorm schwachen Merkmal Deine Pflanzen nicht mehr für Drosera aliciae hälst, steht es Dir frei, die Pflanze zu beschreiben. Um das etwas sinnvoll zu gestaltetn, solltest Du nach Südafrika reisen und die Pflanze am Standort suchen, um unter anderem brauchbares Herbarmaterial zu finden. Ein praktischer Name dafür wäre Drosera "multiflora". In diesem Fall freue ich mich schon auf die weiteren mehrere hundert neue "Arten", die Du in Zukunft beschreiben wirst.

4. Deine Beobachstungen basieren auf einem Klon, den Du kultivierst. Wie sieht es in der Natur aus?

5. Ist das mein letztes Wort zu dieser leicht sinnlosen Diskussion.

Christian

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