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Karnivore Zierkirsche?


Florian Stuhlmann

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Florian Stuhlmann

Hallo,

heute habe ich an unserer Zierkirsche drüsenbesetzte, klebrige Tentakel entdeckt, die ein gewisse Ähnlichkeit mit den Blättern von Roridula haben. Diese Tentakel an der Zierkirsche sind zusätzlich zu den normalen Blättern direkt am Stamm.

Könnte die Zierkirsche präkarnivor oder gar karnivor sein? Weiß jemand mehr dazu?

Viele Grüße

Florian

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Könnte die Zierkirsche präkarnivor oder gar karnivor sein?

Karnivor wohl kaum. Präkarnivor, kommt drauf an, was Du darunter verstehst. Ganz viele unterschiedliche Pflanzen verfügen über extraflorale Nektarien (Nektarien außerhalb von Blüten) und sondern Nektar an unterschiedlichen Stellen ab.

Die Wissenschaft verbreitet diverse Theorien über diese extrafloralen Naktarien, ohne sich endgültig darauf einigen zu können, was das der Pflanze eigentlich bringen soll. Die einen behaupten, damit sollen Ameisen angelockt werden, die dann als Rächer der Enterbten die Pflanze gegen üble Schädlinge verteidigen, die sonst Eier ablegen, deren Larven in der Pflanze marodieren. Oder nach einer anderen Theorie soll die Zuckerabsonderung an der Pflanze helfen, einen höheren osmotischen Sog in den Saftbahnen aufzubauen, damit der Wassertransport in der Pflanze besser flutscht.

Ich halte diese (teils recht alten) wissenschaftlichen Theorien für ziemlichen Bullshit.

Meine persönliche Theorie über extraflorale Nektarien geht so: Ja, damit sollen Insekten angelockt werden. Und ja, Insekten sind potentielle Stickstoffdüngung. Und damit diese potentielle Stickstoffdüngung zu einer tatsächlichen Stickstoffdüngung wird, läuft es so:

- Der Nektar lockt Insekten in großer Zahl an

- Insekten in großer Zahl locken Insektenfresser an, z.B. Vögel (oder Reptilien je nach Klima)

- Vögel fressen die zahlreichen Insekten

- Wer viel fressen muß, muß viel kacken

- Vögel kacken in unmittelbarer Pflanzennähe

- ==> Stickstoffdüngung der Pflanze

Anders als durch die Kausalkette "Produktion von Nektar/Lockzucker" ==> "Insekten anlocken" ==> "dadurch Insektenfresser anlocken" ==> "zusätzliche Stickstoffdüngung erhalten" kann ich sonst keinen Vorteil für die Pflanzen erkennen.

Wie sieht es denn an Deinen Zierkirschen aus: Hast Du auch Meisen im Garten, die die Bäume anfliegen und dort unter den Blättern nach Insekten suchen?

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Meine persönliche Theorie über extraflorale Nektarien geht so: Ja, damit sollen Insekten angelockt werden. Und ja, Insekten sind potentielle Stickstoffdüngung. Und damit diese potentielle Stickstoffdüngung zu einer tatsächlichen Stickstoffdüngung wird, läuft es so:

- Der Nektar lockt Insekten in großer Zahl an

- Insekten in großer Zahl locken Insektenfresser an, z.B. Vögel (oder Reptilien je nach Klima)

- Vögel fressen die zahlreichen Insekten

- Wer viel fressen muß, muß viel kacken

- Vögel kacken in unmittelbarer Pflanzennähe

- ==> Stickstoffdüngung der Pflanze

Oha jusch, eine sehr komplexe Theorie hast Du da entwickelt. Aber wie bringst du die Vögel dazu ihr natürliches Bedürfnis an der Pflanze zu entrichten?

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Eike Matthias Wacker

Vögel koten bekanntlich direkt vor dem Abflug. ;-)

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Oha jusch, eine sehr komplexe Theorie hast Du da entwickelt.

Oh danke! Ich finde die Theorie aber eher knapp und klar als komplex.

Und stimmiger als die vor über 100 Jahren von altvorderen Botanikern erfundenen, seitdem stets angezweifelten und nie bestätigten Theorien, die aber dennoch immer wieder gerne zitiert werden (Ameisen als Pflanzenbeschützer, stärkere Osmosewirkung), ist meine Theorie über den Nutzen von extrafloralen Nektarien zur Düngerbeschaffung für Pflanzen allemal.

Aber wie bringst du die Vögel dazu ihr natürliches Bedürfnis an der Pflanze zu entrichten?

Das braucht niemand (und auch Pflanzen nicht): Im Gegensatz zu beispielsweise Katzen, die für ihre Verrichtung gerne spezielle Stellen im Garten aufsuchen und definitiv andere Orte, als diejenigen, an denen sie ihre Nahrung aufnehmen, sind Vögel und Reptilien direkter: Oben rein, unten raus. Jeder Gartenbesitzer, der im Winter ein Vogelfutterhäuschen betreibt, wird Dir sicher bestätigen können, daß während der Zufütterung im Winter der meiste Vogelkot im Garten in der Nähe des Vogelhäuschens auf den Boden trifft.

Dort, wo Vögel gefüttert werden, findet daher automatisch eine Stickstoffdüngung des Bodens statt. Und zwar überwiegend in der unmittelbaren Umgebung wo die Vögel gefüttert werden. Für einen Baum ist das der Bereich der eigenen Wurzeln. Oder wenn man mal etwas weiter denkt, der Vogel hat beispielsweise ein Brutrevier um sein Nest herum, in dem er auf Nahrungssuche ist und er fliegt erst noch weiter, bevor er seinen Klecks fallen läßt: Dann wird eben nicht direkt der Wurzelbereich des Baumes gedüngt, sondern der Bereich, in dem der Baum seine Samen streut: In dem Fall sorgt der Baum eben dafür, daß nicht er, sondern seine Nachkommen gedüngten Boden vorfinden.

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(...)Jeder Gartenbesitzer, der im Winter ein Vogelfutterhäuschen betreibt, wird Dir sicher bestätigen können, daß während der Zufütterung im Winter der meiste Vogelkot im Garten in der Nähe des Vogelhäuschens auf den Boden trifft.(...)

Also ich kann das nicht bestätigen! Oder zähle ich nicht zu der Gruppe "jeder"?:-?

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