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Schimmel, Blattläuse und Springtierchen


Heike

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Hallo,

nachdem ich fast 1 Jahr lang ganz stolz meine zwei Droseras und eine Dionaea im großen Dekoglas kultiviert habe, hat mich das Pech vor knapp 2,5 Monaten eingeholt. Von dem einen auf den anderen Tag hatte ich plötzlich Schimmel auf dem Moos und Sonnentau. Ich habe probiert das ganze etwas trockener zu halten und deutlich mehr belüftet. Nach einiger Zeit wurde es auch besser. Vergammelte und schimmelige Altteile habe ich rausgenommen.

Trotzdem wollten meine kleinen sich nicht wieder erholen - und eines morgens traf mich der Schlag: Blattläuse.

Diese Biester sind auf meinem Balkon den ganzen Sommer lang eine üble Plage gewesen, und meine Carnivoren standen im Sommer ebenfalls draußen.

Nach einigen Recherchen habe ich meine kleinen mit dem eh vorhandenen (und meist nutzlosen) speziellen Blattlausspray (zum verdünnen) eingenebelt. Das war der Tupfen auf dem I. Danach sind mir alle Pflanzen eingegangen.

Die Dionaea ist hinüber. Der Sonnentau probiert sich aber immer wieder zu fangen und treibt neu aus. Deshalb steht das Glas sehr schön hell. Der Schimmel ist - bis auf winzige Stellen - inzwischen ganz weg.

Beim Gießen vor 10 Tagen sind mir diese kleinen, weißen Springer aufgefallen. Die habe ich auch in meinen Orchideen und weiß deshalb, dass sie an den faulenden Pflanzen natürlich ihren Spaß haben. Inzwischen ist aber bis auf den recht trockenen Sonnentaustumpf kein Gammelzeug mehr im Glas und ich halte diese Plage für überschaubar.

Tja, und während ich mich heute beim rausstellen des Glases über das warme Wetter freute, tat das auf einem der Jungpflanzen ebenfalls eine Blattlaus. Ich verstehe es nicht - seit Wochen ist nichts wirklich grünes mehr im Glas. Wie können diese Biester ünerleben?

Fakt ist - ich weiß nicht, was ich machen soll. Eigentlich sollten meine kleinen dieses Frühjahr in ein 60ger Glasbecken umziehen, weil das Dekoglas für die volle Pracht (bevor es los ging) zu klein geworden war. Jetzt frage ich mich: Soll ich was retten, oder entsorge ich Substrat und austreibendes Wurzelwerk?

Die Blattläuse kann ich auch nicht per Hand killen - das bricht mir sofort die zarten Blätter ab.

Habt ihr schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt mir aus eurer Erfahrungskiste berichten?

Es tut mir so oder so schon unendlich leid, da ich im Herbst noch einen wunderbaren Dschungel aus Carnivoren hatte :-(

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nunja das problem mit den läusen und den "springern" hatte ich auch in meinem 80X40 terrarium.

Wollte damals aber nicht mit der chemischen keule ran da zu dem zeitpunkt fast alle pflänzchen jungpflanzen waren.

Ich habe das problem lösen können indem ich die Viecher absaufen lassen habe!

einfach das ganze substrat + pflanzen mehrere zentimeter unter wasser setzen und lass diese ruhig mal 1- 1,5 tage unter wasser.

danach musst du halt das wasser wieder ablassen/leeren und kuken das du die pflänzchen wieder etwas trockener kriegst.

beu mir hatts geholfen, alle viecher sind gnadenlos ersoffen und die pflanzen haben sich rechst schnell wieder erholt.

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Hallo Heike,

beim Sonnentau wäre es hilfreich zu wissen, um welche Art es sich handelt. Da es wieder einen Austrieb gibt, scheint er sich ja wieder aufzurappeln. Deshalb würde ich das auch nicht wegwerfen.

Springschwänze waren bei mir eigentlich nie ein Problem, sondern immer willkommenes Futter für die kleinen Sämlinge.

Bleiben die Blattläuse und der Schimmel. Beide sind bei mir eher Probleme der Wintermonate bis in den Frühling. Im Sommer stehen die meisten Pflanzen draußen und Blattläuse sind eigentlich auch immer dran, aber die Schäden halten sich sehr in Grenzen. Ganz los werde ich die Läuse ohnehin nicht, da es immer wieder Nachschub gibt.

Im Winter vermehren sich die Viecher drinnen recht unkontrolliert, so dass dann entsprechende Maßnahmen fällig sein können. In solchen Fällen habe ich mit Lizetan-Spray gute Erfahrungen gemacht, wobei die Tentakeln der Drosera das nicht wirklich gerne mögen. Deshalb verwende ich so etwas nur, wenn es unbedingt nötig ist. Bei meinen Knollen habe ich diesen Winter den Befall allein durch Absammeln in Grenzen halten können. Da die Pflanzen recht kalt stehen, vermehren sich die Blattläuse aber auch nicht so arg schnell.

Viele Grüße

Dieter

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Hallo,

danke für die Tipps. Die genaue Bezeichnung für die Drosera habe ich nicht mehr im Kopf, aber es waren für meinen ersten Gehversuch Pflanzen aus dem Baumarkt. Ich wollte nicht gleich allzu viel Geld reinstecken ;-)

Mir war durch das ganze lesen hier schon bewusst, dass der Winter die erste harte Probe werden würde. Aber gleich so hart?

Das mit dem Ertränken ist die perfekte Idee. Obwohl es nahe liegt, wäre ich nicht drauf gekommen. Mal sehen, was mein Regenfass noch her gibt.

Sollte das funktionieren würde ich auch etwas optimistischer in den Sommer sehen. Die Pflanzen draußen immer komplett wegen der Blattläuse abzudecken ist ungünstig, da sie dann an gar keine Nahrung mehr kommen. Und Chemie will ich erst mal nicht mehr einsetzen. Aber wenn es mit dem Wasser klappt, habe ich da keine Bedenken mehr.

Ich ertränke mal und berichte euch in ein, zwei Wochen wie/ob sie sich erholt haben.

Danke euch beiden!

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Hallo zusammen,

ich hab mich aus einem weniger schönen Grund im Forum angemeldet: auf meinem Sonnentau sitzen kleine weiße/graue "Dinger". Ich habe keine Ahnung um was es sich handelt und was ich am besten dagegen tun sollte. Ich vermute Blattläuse, aber da ich noch nie welche gesehen habe, bin ich mir unsicher :)

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Nico

Hier mal zwei Bilder:

Die Bilder sind nur verlinkt, weil sie zur groß für die Vorschau sind und ich sie nicht verkleinern wollte, falls jemand etwas reinzoomen mag.

Sonnentau1

Sonnentau2

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Das weiße sind die leeren Hüllen der Blattläuse, nachdem sie sich gehäutet haben. Die lebenden Exemplare wirst Du sicher auf den Blattunterseiten und den jungen Trieben finden.

Viele Grüße

Dieter

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Das weiße sind die leeren Hüllen der Blattläuse, nachdem sie sich gehäutet haben. Die lebenden Exemplare wirst Du sicher auf den Blattunterseiten und den jungen Trieben finden.

Viele Grüße

Dieter

Hallo Dieter,

vielen Dank für die Antwort, komme leider jetzt erst dazu wieder zu antworten.

Unter den Blättern waren die Läuse tatsächlich zu finden, da hätte ich auch voher mal nachsehen können...

Gibt es neben Chemie einen guten Weg die Viecher wieder los zu werden? Ich habe zwar gelesen, dass Sonnentau im allgemeinen recht gut mit der chemischen Keule klar kommt, aber wenn es anders geht, bin ich nicht böse drum. Ich werde Google mal befragen :)

Viele Grüße

Nico

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Es mag ja übertrieben sein, dass ich darauf eingehe, aber bei so allgemeinen Aussagen wie "chemische Keule vertragen sie gut" oder ähnliches besteht immer die Gefahr von Mißverständnissen. Es gibt Produkte, die die Pflanzen vertragen, es gibt aber auch welche, die die Pflanzen schädigen oder gleich ganz umbringen.

Was auf jeden Fall funktioniert, aber sicherlich etwas zu radikal ist, wäre eine Schere oder Messer: Pflanze knapp über dem Boden abschneiden und auf neue Triebe warten. Damit wärst Du die Läuse los, aber Dein grüner Wald wäre auch erst einmal weg. So etwas habe ich allerdings nur getan, wenn die Pflanzen ohnehin schon unansehnlich waren. Bei D. capensis ist das aber eine Option, da diese Art sehr zuverlässig aus den Wurzeln austreibt.

Durch Absammeln alleine habe ich die Läuse auf D. capensis jedenfalls nie in den Griff bekommen. Bei dieser Art gibt es einfach zu viele Verstecke. Und mit den verschiedenen Hausmittelchen war der Erfolg im besten Fall bescheiden.

Viele Grüße

Dieter

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Da es soviele verschiedene Mittelchen gibt, ist Dein Hinweis nicht übertrieben finde ich :) Im Moment schaue ich noch im Bereich der "Hausmittelchen" und habe ich mich noch nicht näher mit den chemischen Mitteln befasst. Wenn ich bei der Chemie ankomme, nehme ich mir Deinen Hinweis aber zu Herzen und schaue etwas genauer hin.

Gerade hat meine Freundin ein Hausmittelchen aus Wasser, Rapsöl, Backpulver und Spüli gefunden. Klingt komisch, aber vielleicht versuchen wir das mal. Woanders wurde vorgeschlagen die Pflanze ein paar Stunden in destiliertem Wasser oder Regenwasser unterzutauchen um die Blattläuse zu ertränken. Mal schauen was ich noch so finde...

Je nachdem wie es ausgeht, kann ich die Schere als letzten Ausweg immer noch nutzen und hoffen das was nachwächst. Wäre schade wenn mein erster Sonnentau von Blattläusen in die Knie gezwungen wird.

Schönen Abend noch!

Nico

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Bei Drosera wäre ich auf jeden Fall mit allen Mitteln, die gesprüht werden, vorsichtig. Drosera vertragen es nicht, damit angesprüht zu werden und gehen dann häufig ein. Wenn es sich tatsächlich um eine Drosera capensis handelt, ist Dieters Vorschlag, die Pflanze oberirdisch komplett abzuschneiden, die einzig sichere Möglichkeit. Die Pflanze treibt wieder aus.

Sollten sich noch andere Pflanzen in der Nähe der Drosera befinden, auch diese Pflanzen untersuchen. Blattläuse wandern.

Liebe Grüße

Eve

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Christian Dietz

Hallo zusammen,

meine Meinung zu der Problematik ist folgende: Möchte man Blattläuse wirklich dauerhaft weghaben, geht das nur mit Chemischen Mitteln. Hausmittel taugen in der Regel maximal kurzfristig meist aber auch gar nicht. Untertauchen halte ich auch nur für bedingt geeignet, da das sicher auch nicht jede Pflanze gerne mitmacht. Ich bin mir dabei auch nicht sicher, ob das überhaupt etwas bringt, die Eier bleiben ja auf der Planze. Bei einfachen südafrikanischen Drosera ist die Scherre für mich immer eine Option.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Lizetan bzw. Provado gemacht. Das wird von Drosera im Allgemeinen recht gut vertragen. Sicher kann das ein oder andere Blatt mal etwas absterben oder die Pflanze nach einer Behandlung ein paar Tage lang unschön sein, aber das hat sich bei mir bisher immer wieder gegeben. Mir ist davon noch keine Pflanze wissentlich eingegangen. Wie Drosera auf eine Behandlung mit Spüli in Rapsöl reagieren wäre ich mir nicht sicher. Das könnte dieselben Auswirkungen haben wie ein chemische Mitte.

Ich kann schon nachvollziehen, wenn man erstmal auf chemische Mittel verzichten möchte, vor allem wenn es um Innenräume geht. Allerdings sehe ich kaum eine andere Möglichkeit um das Problem wirklich in Griff zu bekommen.

Christian

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Hallo,

also mein erstes Fazit vom Hausmittelchen mit Öl und Spüli: Hab die arme Pflanze heute mit der Schere zurecht gestutzt und hoffe, dass sie wieder neue Triebe bildet. Die Läuse sind zwar scheinbar gestorben, aber der Sonnentau sah danach auch sehr schlecht aus :(

Ich hoffe, dass er sich wieder fängt und jetzt kann ich zumindest relativ sicher sein, dass sich nicht noch irgendeine Laus unter einem gesunden Blatt versteckt hat.

Über den Namen "Lizetan" habe ich jetzt schon recht oft gute Erfahrungen gelesen, wenn ich mal wieder Probleme habe, werde ich mir das mal genauer ansehen.

Vielen Dank für alle Tipps und Hilfestellungen! Sobald ich sagen kann, ob die Pflanze überlebt hat oder nicht, melde ich mich wieder (oder früher je nachdem wie lange das dauert).

Gute Nacht

Nico

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  • 3 Wochen später...

Hallo,

so, ein wenig Zeit ist vergangen und ich wollte mich ja noch mal melden, wenn sich was getan hat :)

Der Sonnentau scheint das zurecht stutzen wohl überstanden zu haben. Nachdem sich nach ein paar Tagen erst ein kleiner Trieb gezeigt hat, hat sich mittlerweile ein zweiter Trieb dazu gesellt und ich meine auch noch einen dritten zu sehen. Ist zwar noch lange nicht so viel wie es mal war, aber ich habe nun gute Hoffnung, dass wieder so wird. Hier mal zwei Bilder:

post-2718-0-29912500-1302281638_thumb.jp

post-2718-0-44959700-1302281652_thumb.jp

Danke noch mal für den Hinweis, dass man den Sonnentau einfach zurück schneiden kann.

Ich hätte noch zwei weitere Fragen, die sich nicht um den Sonnentau drehen, vielleicht könnt ihr mir da auch helfen.

Ich habe im Terrarium neben dem Sonnentau unter anderem drei kleine Fettkräuter stehen. Das eine sieht seit dem einpflanzen etwas migenommen aus, habt ihr eine Ahnung was das sein könnte?

post-2718-0-61468800-1302281597_thumb.jp

Außerdem habe ich sehr viele kleine weiße Tierchen, die durch den Torf wuseln. Soweit ich das sehen kann, lassen sie die Pflanzen in Ruhe, aber ich habe keine Ahnung was es ist und ob die gut oder doch eher schlecht sind:

post-2718-0-30843500-1302281667_thumb.jp

Wünsche Euch einen schönen Freitag Abend und ein schönes und vor allem sonniges Wochenende.

Viele Grüße

Nico

Bearbeitet von nicolas
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Schön kommen Deine Pflanzen wieder, bin aber der Meinung, dass Dein Substrat ein wenig trocken aussieht..?

Ich glaube das Foto habe ich gemacht bevor ich wieder gegossen habe bzw. könnte der Blitz der Kamera das ein wenig verfälscht haben. Hab mir gerade die Fotos noch mal angeschaut, da sieht das Substrat wirklich sehr hell (trocken) aus. Normalerweise achte ich aber drauf, dass es feucht ist :)

Was diese kleinen weißen Tierchen (ca. 1 mm groß auf dem 4. Bild) sind und ob die gut oder eher schlecht sind weist Du nicht zufällig, oder? Die wuseln im gesamten Terrarium im Torf rum...

Viele Grüße

Nico

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Hallo,

ich hatte eine Statusmeldung nach ein paar Wochenversprochen :-)

Das tauchen (knapp 48h) hat den Pflanzen unheimlich gut getan. Ich habe das Glas wirklich bis oben hin mit Regenwasser geflutet und es dann nach draußen (hell) gestellt bzw. nachts wieder reingeholt. Bereits 48h nachdem ich das Wasser abgegossen hatte, sind die kleinen Jungpflanzen richtig empor geschossen. Zudem habe ich nach dem Abguss nochmals alles modrige radikal abgeschnitten. Das restwasser habe ich mit einer Spritze ohne Nadel aufgesogen, bis die menge vertretbar war. Danach ging es ab in die Sonne.

Das blühende Leben hat sich bis heute auch gehalten - mein Komposthaufen verwandelt ich langsam wieder in einen (wenn auch eintönigen) Dschungel. Keine Blattläuse mehr, und die Springschwänze hatten sich nach einer kurzen Phase auch wieder auf ein normales Maß reduziert.

Ich bin begeistert und sehe der frisch angerückten Blattlaushorde diesmal etwas gelassener entgegen. Macht es halt "blubb", wenn sie sich ausbreiten ;-)

Ich überlege meine Pflänzchen in das geplante 60ger Becken zu übersiedeln. Allerdings wird es dann mit dem Tauchen und generell dem Bewegen (Balkon / Wohnzimmer) wohl schwer. Kleine Gefäße sind da echt von Vorteil.

Auf jeden Fall noch mal vielen Dank für eure tollen Tipps!

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