Die Erde bebt

[Janine B.]

Hallo

Letzte Nacht (Samstag, 23.45 Uhr) hats in der Schweiz gebebt. Das Epizentrum lag nur wenige km von meinem Wohnort entfernt, relativ tief unter einer Hügelkette, die Richterskala zeigte 4,2 an. Das Beben war in der ganzen Schweiz zu spüren, im Süddeutschen Raum sicher auch noch. Erste "Augenzeugenberichte" sind bereits online http://m.20min.ch/de/panorama/11097320

Ich war in dieser Zeit hier im Chat. Und wisst ihr was- ich habe weder was gespürt noch gehört! Nicht einmal meine Hunde und Ratten haben sich auffällig verhalten und die müssten es doch eigentlich gemerkt haben?!

Das ärgert mich jetzt doch irgendwie, da gibts mal ein Erdbeben und ich bekomme überhaupt nichts davon mit... Andere Leute aus meiner Region erzählen von einem lauten Knall und deutlich spürbaren Erschütterungen. Laut Erdbebendienst hat das fast eine halbe Minute gedauert.

Durchgeschüttelte Grüße,

Janine

Bearbeitet 12. Februar 2012 von Janine

[SwissCarnivor]

Ich kann dich trösten, hab auch nichts gespürt in Basel...

[purpurea]

Ich auch nicht. :dntknw:

[Gast Christian]

In St. Gallen gab es einen kurzen dumpfen Stoss. Mehr nicht

[FrankO]

Nichts, vielleicht sind wir zu abgestumpft dadurch, dass wir in Städten leben und einen Knall oder sonstwas als nichts besonders ansehen.

[helmutpre]

Hallo Frank,

also abgestumpft.... ich weiß nicht....

Mein Erlebis zum Thema Erdbeben: Es war mitten in der Nacht, irgendwas gegen 03:00 Uhr. Man wacht auf, weil alles sich irgendwie hin und her bewegt. Man glaubt, man hat irgendwelche seltsamen "Zuckungen" und vermutet die Ursache bei sich selbst. Bis man dieses Geräusch bemerkt. Ein Rascheln, Scheppern, Knistern. Woher? Von draußen? Ja! und Nein. Es ist überall. Du bist mitten drin. Inzwischen stehst Du im Bett, hellwach, vermeidest jedes Geräusch, um eine Richtung, eine Ursache zu finden. Nichts.

Diese "Zuckungen" sind bald verschwunden, das glasartige Scheppern bleibt noch einige Sekunden, dann ist wieder alles still.

So etwa hatte ich Anfang der 90er Jahre in Saarbrücken ein Erdbeben erlebt, dessen Epizentrum an der niederländischen Grenze nahe Aachen lag. Seine Stärke: zwischen 4 und 5. Damals war relativ schnell klar, dass es sich um ein Erdbeben und nicht um irgendwelche "organischen Irritationen" handeln musste, meine Vermutung ging jedoch eher Richtung Einsturzbeben infolge der intensven Kohleförderung in der Region. Umso größer war die Überraschung, als gemeldet wurde, das es sich doch um ein tektonisches Beben handeltedessen Zentrum weit entfernt lag, nämlich über 300 km.

Für mich ein Zeichen dafür, wie gewaltig die Kräfte der Natur sind, aber auch dafür, wie sensibel man darauf ansprechen kann.

In diesem Zusammenhang finde ich es durchaus amüsant, dass die als Erdbebenwarner immer wieder gepriesenen Hautiere

auch immer wieder kläglich versagen.

Viele Grüße und angenehme Träume ;-)

Helmut

[Janine B.]

Hallo Frank, hallo Helmut

Also als so abgestumpft würde ich mich jetzt tatsächlich nicht bezeichnen, zumal ich auf dem Land wohne, zwar direkt neben einer stark befahrenen Bahnlinie, wo Nachts so manch schwerer Güterzug durchrumpelt, dennoch ist es mir nach wie vor ein Rätsel, wie ich das nicht merken konnte. Das Epizentrum befand sich tatsächlich praktisch unter meinem Sofa.

Mehrere Bekannte, die auch in der Gegend wohnen (wobei dieses Beben im ganzen Land und tatsächlich auch noch in Süddeutschland und Vorarlberg zu spüren war), erzählten mir, daß vorallem der Knall und dieses rumpeln wie Helmut es beschreibt, beeindruckender und vorallem beängstigender war als die Erschütterung selbst. Daß ich das nicht gehört habe, kann ich mir nur so erklären, daß ich einen Kopfhörer auf habe, wenn ich TV gucke. Ev lags aber tatsächlich auch an der Bauweise unseres Hauses, einem Betonbunker ähnlich, teilweise auf Stelzen. Ein Freund im 1.Stock, der einen sehr leichten Schlaf hat, hat auch nichts gemerkt. Das wäre vielleicht auch eine Erklärung.

Die Haustiere... tja, das ist eigenartig. Ich habe zum aktuellen Beben ein bisschen geforscht und von vielen Haustieren gelesen, die sich auffällig verhalten haben. Natürlich habe ich um 23.45Uhr nicht speziell auf die Hunde geachtet. Meine Hündin war an diesem Abend aber sehr anhänglich und stand fast die ganze Zeit neben mir, stupste mich immer wieder an, lief vor dem Beben mehrmals zur Tür und "nervte" permanent, was eigentlich überhaupt nicht ihre Art ist. Ich erklärte mir dieses Verhalten aber damit, daß wir an dem Tag sehr wenig gemacht hatten und es ihr einfach langweilig ist. Im Nachhinein frage ich mich aber natürlich schon, ob sie vielleicht nicht doch etwas geahnt/gespürt hat, denn ab ca 1Uhr nachts war sie wieder ruhiger und ging in ihr Bett schlafen.

Da nützen uns die sensibelsten Tiere mit den offensichtlichsten Verhaltensänderungen vor einem Beben nichts, wenn wir es nicht interpretieren können...

Helmut, obwohl ich es selbst nie erlebt habe, dein ohiger Erfahrungsbericht klingt sehr eindrücklich und du hast es super beschrieben, man kann es sich richtig gut vorstellen.

LG Janine

[Mr.Smooth]

Ich habe auch einiges im Radio und den Nachrichten davon mitbekommen und habe selbst bereits ein kleines Beben durchlebt.

Damals war ich noch klein und lag im Bett beim Einschlafen als ich leichtes schaukeln vernahm.

Mein Bruder hat gemeint, es könnte ein Erdbeben sein und erst danach habe ich mich auch tatsächlich darauf eingestellt und es wie ein Erdbeben gespürt.

Sonst hätt ich es bestimmt als solches garnicht erkannt.

Wenn beim Nachbarn die Waschmaschine schleudert, so kann man auch meinen, dass es ein Erdbeben ist. Weil man es jedoch von unserer Region nicht erwartet, geht man von anderen Ursachen aus und ich kann mit sehr gut vorstellen, dass man mit geschlossenen Augen oder Kopfhörern bzw. wenn man sich auf eine andere Sache konzentriert ein Erdbeben als solches garnicht spürt.

In anderen Regionen, wo Erdbeben an der Wochenordnung stehen denkt man bei kleinsten Erschütterungen an ein Erdbeben und Interpretiert mehr in die Richtung.

Es kann aber auch sehr gut an der Bauweise oder dem Untergrund liegen, wie stark man ein solches Beben spürt.

Denk dabei einfach an ein stück Holz oder einen Wackelpudding, dem du einen Impuls verpasst und in einiger entfernung die Wechselwirkungen anschaust.

Dabei wird man feststellen, dass je härter das Medium ist, die Kräfte und Impulse besser übertragen werden.

Soviel zu meiner Erklärung

Ich habe dieses Mal leider kein Beben gespürt, denke jedoch dass man in München sowieso nichts gemerkt hat, hätte es jedoch gerne mal wieder erlebt =)