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Torffreie Substrate für Gemüse und deren Anfälligkeit für Trauermücken


Jan

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Hallo zusammen,

 

meine Karnivorensammlung ist in den letzten Jahren etwas geschrumpft, dafür habe ich mehr Chilis angepflanzt. Da ich als GFP Mitglied um die Problematik von Torf weiß, habe ich mich bewusst zu einem Substrat von Compo entschieden, dass damit wirbt, torffrei zu sein und dazu noch bio.

Meine Quelle war ein Baumarkt, dort wurde das Substrat leider draußen gelagert.

 

Wenn ich das Substrat für Pflanzen in der Wohnung benutze, fällt mir auf, dass dies ein beliebter Ort für Trauermücken ist (die vermutlich bereits enthalten waren). Ich habe vor einiger Zeit mehrere befallene Pflanzen umgetopft in einen neuen Topf, mit Kies unten (gegen Trauermücken), dann einen Nylonstrumpf in den Topf (gegen Trauermücken), besagtes Substrat rein, Pflanze rein, Strumpf um die Pflanze zugebunden, 2 cm Kies oben drüber(gegen Trauermücken...). Nach 2-3 Wochen... Trauermücken an den Pflanzen. In dem Zimmer standen keine anderen Pflanzen, ich hatte aber sicher noch ein paar Exemplare irgendwo in der Wohnung.

 

Ich habe mich später mit jemandem unterhalten, der sagte, dass dies vor allem ein Problem von torffreien Bioerden sei, diese enthielten viel mehr Futter für Trauermücken. Daher empfehle er wieder Torf. Die Begründung, warum besagte Substrate so attraktiv für Trauermücken seien, kriege ich leider nicht mehr hin. Er sagte aber, dass jetzt bald eine neue Generation von Bioerden käme, wo das nicht mehr so wäre.

 

Von vielen anderen Leuten habe ich gehört, dass dies primär ein Problem mit allerlei Substraten ist, die lange draußen gelagert werden.

 

Was denkt ihr zu dem Thema?

 

Ich würde mir einerseits eure Meinung zu den beiden Thesen anhören, andererseits freue ich mich auch sehr über torffreie Alternativen für meine Chilis (und allgemein Gemüse), falls ihr da was empfehlen könnt (gerne auch mit Händler). Perfekt wären dann noch weitere Präventive Maßnahmen, wie ihr an dem Kies und dem Strumpf seht, habe ich schon manches versucht. Vermutlich werde ich die Erde für drinnen bald im Ofen vorbacken...

Ich möchte dabei auch nicht dauern Chemie / Nemathoden / Gelbsticker benutzen, ich denke vor allem an präventive Maßnahmen.

 

Sobald die Pflanzen draußen stehen würde ich jederzeit wieder das genannte Substrat benutzen, aber drinnen und gerade bei der Anzucht ist das ganze gerade ein sehr frustrierendes Thema. 

 

Ich haffe das Thema ist für das Gartenforum nicht zu Offtopic, aber der sparsame Umgang mit Torf (gerade für "Nicht-Karnivoren") liegt ja auch in unser aller Interesse :-)

 

Vielen Dank euch und viele Grüße,

Jan

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Hallo Jan.

Ich bin auch komplett weg vom Torf, außer bei den Pflanzen, wo es wirklich nicht anders geht (und auch da probiere ich schon rum). Ich habe letzte Woche auch Chilies ausgesät, dafür habe ich ein Gemisch von Schätzungsweise 50% Kokosfasern (die sind garantiert frei von Insekten), 30% Rindenhumus und 20% Perliten verwendet. Das ist nur schätzungsweise, ich habe einfach solange RIndenhumus und Perlite hinzugegeben, bis es sich gut angefühlt hat :) Ob es sich für die Aufzucht eignet kann ich dir in ein paar Wochen sagen :) Den RIndenhumus habe ich verwendet, um die Struktur ein bisschen erdiger (also nicht so faserig wie bei reiner Kokosfaser) hinzubekommen und Perlite sind eigentlich immer eine gute Idee.

Ich habe für andere Pflanzen schon Kokosfaser mit Gartenerde vermischt, da hatte ich dann aber auch Trauermücken und vor allem wird das Substrat sehr kompakt, da unser Gartenboden sehr sandig ist. Also mein Tipp - probier etwas mit Kokosfasergemischen herum. Über kurz oder lang können alle toten organischen Substrate befallen werden - Torf, totes Sphagnum, Kokosfasern.

 

Viele Grüße,

Carsten

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Hallo zusammen,

 

ich habe zwar isher nur das Kokossubstrat von UGRO probiert (pur und als Gemsich) aber Trauermücken habe ich darin noch nicht gefunden. Hatte woh einfach Glück. Der letzte Winter war/ist bisher recht trauermückenfrei gewesen bei mir.

 

Was die Struktu angeht gibt es für "normale" Pflanzen auch Kokossubstrate die kaum eine fasrige Struktur haben. Da ist der geraspekte Anteil (Chips heisst das glaube) größer. Bei dem UGRO-Rhiza kann man die Struktur mit fein abgesiebten Torf vergleichen.

 

Grüße Nicky

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  • 2 Monate später...

Ich benutze Torffreie Blumenerde, vom Aldi :biggrin:

In der kommen zwar recht oft Trauermücken vor, aber nur wenn die Erde (zu) nass ist.

Wenn ich die Trauermücken sehe stelle ich einfach mein Fettkraut dazu und die Sache ist nach ein paar Tagen erledigt.:diablo:

 

Gruß, Utri

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Hallo Utri,

 

dann hattest du aber noch keine richtige Trauermückenplage. Da hilft dann kein Sonnentau oder Fettkraut mehr. Die sind dann eher gefärdet.

 

Grüße Nicky

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Hallo Peter,

 

wie der Titel es sagt, sind nicht Substrate für Karnivoren gemeint. Das Ist auf alle Bluemerden bezogen.

 

Grüße Nicky

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Eike Matthias Wacker
Am 25.2.2016 um 23:57 schrieb Jan:

Wenn ich das Substrat für Pflanzen in der Wohnung benutze, fällt mir auf, dass dies ein beliebter Ort für Trauermücken ist (die vermutlich bereits enthalten waren).

 

Bei kleinen Mengen von Substrat kann man es auch vor dem Nutzen ein paar Minuten in der Mikrowelle heiß werden lassen, dann ist ganz sicher kein Getier mehr drin. :thumbsup:

 

Hilft halt leider nur präventiv. Wenn man die Trauermücken erstmal hat, sind sie schwer wieder loszuwerden.

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Hallo allerseits,

 

die Antwort ist zwar reichlich spät, aber da der Thread nochmal aktiv wurde, möchte auch ich meinen Senf dazugeben.

Ich habe ebenfalls mit der torffreien Erde von Compo Sana die Erfahrung gemacht, dass in der Erde sehr viele Trauermücken enthalten sind.

 

Allerdings gibt es eine sehr effiziente Methode gegen Trauermücken, die ich erfolgreich angewendet habe. Die adulten, fliegenden Trauermücken leben nur 4-5 Tage. In der Zeit müssen sie ihre Eier in feuchte Erde legen. Vom Schlüpfen der Eier bis zur adulten Mücke dauert es ca. 30 Tage (ist temperaturabhängig).

Wenn es den Trauermücken nicht möglich ist innerhalb der 5 Tage ihre Eier abzulegen, wird es keinen Nachwuchs geben. Also muss der Zugang zum Substrat verschlossen werden.

Jan hat geschrieben, dass er dies mit Kies versucht hat. Meine Vermutung ist, dass es sich um groben Kies handelte, was Trauermücken leider nicht beeindruckt. Vielleicht war auch der Kies nass.

 

Meine Methode war es Terrariensand zu nehmen. Dieser wird 2cm dick auf die Erdoberfläche gestreut. Meine Untertöpfe sind eh in wasserdichten Übertöpfen, so dass Trauermücken nicht von unten an das Substrat gelangen können. Gegossen wird von unten, in den Übertopf. Nach 5 Tagen sind alle adulten Mücken in der Luft tot. Nach spätestens 30 Tagen sind alle Trauermücken im Substrat tot und der Sand kann wieder entfernt werden.

 

Diese Methode habe ich bei meinen Gemüse- und Kräuterpflanzen verwendet. Bei Carnivoren muss man aufpassen, was für Sand man nimmt. Oder man setzt Nützlinge (Nematoden) ein. Die sind meiner Erfahrung nach sogar effektiver als Insektizide.

 

Präventiv ist es übrigens die Substratoberfläche trocken zu halten, dann sterben die Larven. Wenn man von unten gießt, muss man dann aber auch wieder in einen perfekt abschließenden Übertopf stellen, sonst legen die Trauermücken die Eier halt unten ab.

 

(Zu der Frage ob in torffreien Substraten mehr Trauermücken sind, kann ich mich leider nicht äußern. Wenn man die Erde vor Ort kauft, lohnt es sich einen Sack von unten, wo noch Packfolie drum ist, zu nehmen. Da sind weniger Schädlinge von anderen Erden durch die Luftlöcher drangekommen.)

Bearbeitet von Zwergkrug42
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Das hat meiner Meinung nach nichts mit Torf oder nicht zu tun sondern ob es Bio ist oder nicht. Andere Erde wird behandelt soweit ich weiß. Bio Erde eben nicht und da findet man dann gerne Tiere drin. Ich habe Bio Erde für draußen und die compo extra leichte Erde für drinnen. 

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vor 6 Stunden schrieb Eike Matthias Wacker:

Wenn man die Trauermücken erstmal hat, sind sie schwer wieder loszuwerden.

 

Ich versuche es dieses Jahr mit Raubmilben, Hypoaspis miles, zumindest außerhalb der Wohnung. Wenn dann sicher ist, dass keine Nachtfröste mehr auftreten, impfe ich meine Kulturen damit. Die Orchideenzüchter u.a. Gewächshausbesitzer schwören drauf. Die Raubmilben vertragen aber keinen Frost, heißt es.

 

Gruss

Peter

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