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Florian S.

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!

 

Der Frühling steht mit einem Fuß in der Tür und die Arbeit beginnt endlich wieder. Ich habe ein paar Bilder von der Teilung einer meiner Darlingtonia californica gemacht und dachte mir, dass es vielleicht für den einen oder anderen interessant wäre, so etwas bebildert zu studieren. Also denn!

 

Auf dem ersten Bild ist die Mutterpflanze nach der Winterperiode zu sehen. Die Pflanze steht nun seit einem Jahr in diesem Topf und ist reif zur Teilung:

 

 

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Es geht los! Wie bekommt man die Pflanze möglichst unbeschadet aus den riesigen Topf?

Dazu stelle ich den gesamten Kübel etwa 30min in einen großen wassergefüllten Eimer, damit das Substrat schön durchweicht. Anschließend kippe ich den Tontopf auf die Seite und drücke von unten in das Abflussloch, welches mit einer Tonscherbe zuvor abgedeckt wurde. Durch die Tonscherbe kann man viel besser den Druck auf den gesamten Substratboden verteilen. So rutscht die Pflanze recht leicht heraus. Um diesen Prozess noch schonender zu machen, kann der Topf dabei gedreht werden und die Pflanze quasi "rausrollen".

 

Tonscherbe im Boden. Es ist bereits eine Wurzel (links im Loch) neben der Scherbe zu erkennen, Zeit zum Umtopfen!

 

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Sobald die Pflanze aus dem Topf gelöst wurde, erkennt man meist die ersten Ausläufer (Stolone, eng. "stolon cutting" ).

 

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Nun wird geschitten! Nach Möglichkeit sollten die Stolone immer bereits mit einigen Wurzeln versehen sein. Auch Ausläufer ohne Wurzeln funktionieren gut, benötigen aber deutliche Zeit bis zum Weiterwachsen. Diese wurzellosen Stücke sollten in Sphagnum eingewickelt werden und sehr nass stehen!

Stolone, die zwar Wurzeln aber keinen Trieb haben, funktionieren ebenfalls gut! Einfach leicht unter der Substratoberfläche einpflanzen.

Auf dem Bild sind beide Varianten zu erkennen, Stolon mit und ohne Austrieb aber beide Male bewurzelt.

 

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Um die ganze Aktion nun etwas "sauberer" und übersichtlicher zu machen, kann der Pflanzenballen grob vom Substrat befreit werden und anschließend in einem großen, wassergefüllten Eimer getaucht und gleichzeitig geschüttelt werden. Dadurch löst sich ein Großteil des Substrats ganz leicht und man läuft nicht Gefahr unnötig Wurzeln beim Entfernen abzureißen.

So könnte es danach aussehen!

 

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Nun werden Stück für Stück die Ausläufer abgetrennt. Bei großen Teilstücken immer darauf achten, dass unbedingt Wurzeln vorhanden sind und ein paar Zentimeter weiter unten am Stolon mit einer scharfen Schere/Skalpell abtrennen. Der rote Strich markiert den Schnittpunkt.

 

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Da sich die gesamte Prozedur locker eine halbe bis volle Stunde hinziehen kann, sollten die bereits geschnittenen Stücke bis zur Pflanzung in ein Wasserbad gelegt werden.

 

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Es ist fast geschafft! Die Pflanze wurde ausreichend ausgedünnt und wir pflanzen alle Stücke wieder ein! Ich selbst belasse immer einen Großteil der Wurzeln sowie einige Triebe an der Mutterpflanze, damit diese möglichst schnell und kräftig weiterwächst.

Als Substrat verwende ich eine sehr lockere, mineralische Mischung aus Tof, Quarzsand, Zeolith, Perlite und grobem Bims.

 

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Diesen Bims nutze ich auch für die ca. 3cm dicke Drainageschicht am Topfboden (die Scherbe deckt darunter wieder das Abflussloch ab!) Meine Kobras wachsen allesamt nur noch in großen Tontöpfen, im leichten Anstau. Ich wässere täglich reichlich von oben.

 

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Zunächst fülle ich die Töpfe locker mit Substrat. Anschließend setze ich die Teilstücke ein und gieße das Substrat "fest". Dann fülle ich erneut Substrat auf, bis die Pflanzen schön bedeckt sind und gieße erneut nach, damit keine Hohlräume um die Wurzeln entstehen. Viel Wasser ist hier wichtig! Empfindlichen Personen lege ich für diese Aktion Gummistiefel nahe ;)

 

Geschafft! Die fertigen Töpfe sollten die ersten 2 Wochen vor direkter, starker Sonne geschützt und reichlich gewässert werden. Viel Erfolg!

 

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Fragen beantworte ich gern...

Bearbeitet von Florian S.
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Freut mich, dass es gefällt. In ein paar Wochen ergänze ich noch Bilder, auf denen die geteilten Pflanzen dann auch wieder schön austreiben.

 

LG, Florian

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  • 1 Monat später...

Gefällt mir auch ziemlich gut.

Wie überwinterst du deine Darlings ?

Treiben sie jetzt auch langsam aus ?

 

Gruß, Utri

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Bittesehr! :)

 

Ich überwintere im frostfreien Schuppen. Dabei bekommen die Pflanzen sogut wie kein Licht mehr, da das Fenster mit Styropor abgedeckt ist. Das Substrat halte ich nur noch leicht feucht. Allerdings lüfte ich mehrmals wöchentlich den Schuppen.

 

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Bearbeitet von Florian S.
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Sehr schöne Kobralilien...ich hoffe, ich habe sie irgendwann einmal auch so gut im Griff wie du. Wenn du wieder Samen erntest, gib mir Bescheid...

 

Viele Grüße, Ralf

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  • 1 Jahr später...
  • 2 Monate später...

Danke für diesen tollen, ausführlich beschriebenen und bebilderten Beitrag! Da kann jeder was damit anfangen! ?

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  • 2 Jahre später...
Am 5.6.2016 um 12:58 schrieb Florian S.:

 

 

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Florian , 

das sind ja wirklich super schöne Pflanzen! 

Kannst du uns nach fast 3 Jahren mal wieder ein Update zu deinen Pflanzen geben ?

Ich habe auf der Internetseite / Youtube ein Video von Sarracenia Northwest gesehen, in dem die beiden Karnivoren-Züchter ihre Darlingtonias in flachen Schalen halten ( Katzentoiletten ). 

Da die Darlingtoniawurzeln flach wachsen soll dieses flache Gefäß gut sein für die Ausbildung der Ausläufer, was die Vermehrung verbessern soll. 

Hast du dazu oder auch die anderen "Darlingtonia-Kenner" Erfahrungen ? 

 

Bearbeitet von DingDong
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