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Rettung einer Heliamphora


Julius B.

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Liebe Sumpfkrug-experten!

 

Ich hatte vor wenigen Tagen die Möglichkeit, eine Heilamphora heterodoxa x minor aus dem Pflanzen-Großmarkt um die Ecke retten zu können, in welchem die Pflanze wirklich grauenvollen Bedingungen ausgesetzt worden war. Mit der "karnivorenfachkundigen" Verkäuferin kurz um den Preis gefeilscht (Schwabe - versteht sich ;)) , konnte ich den Sumpfkrug halbwegs günstig kaufen. Schließlich will ich nun versuchen, die Heliamphora noch zu retten.

 

Ich konnte bisher noch keine praktischen Erfahrungen mit Heilamphora machen, deshalb würde ich mich freuen, etwas Feedback von euch Profis zu bekommen.

 

Das Exemplar ist (wahrscheinlich aufgrund einer Winterruhe in der Gärtnerei) ziemlich vertrocknet, einige Krüge sind bräunlich oder kurz vor abgestorben. Sie hat trotzdem viele neue Triebe, was mir auch Hoffnung gemacht hat.

 

Ich habe die Pflanze erst einmal aus dem viel zu kleinen 8er Topf geholt, der schon kurz vor dem Platzen war. 

Danach habe ich sie geteilt und in ein hohes Glasgefäß gepflanzt. Hier hat sie genügend Platz, sich auszubreiten. Leider habe ich gerade kein Terrarium zu Verfügung, in dem ich die Pflanze pflegen kann. Aber das Glas ist recht bauchig und rund und kann so Luftfeuchtigkeit sammeln. Manchmal decke ich das Glas auch mit einer Frischhaltefolie (mit Luftlöchern) ab, damit die Feuchtigkeit ansteigen kann. Das funktioniert ganz gut. LED Licht gibt es auch. In den letzten Tagen scheint mein Möglich wieder zunehmend Farbe zu bekommen, die braunen Stellen nehmen langsam ab - zumindest kommt es mir so vor.

 

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Ich würde mich über euere Meinungen freuen. Ist mein Vorgehen bisher so vertretbar gewesen? Was muss ich tun, um die nötige Feuchtigkeit zu bekommen? Oder meine ich es zu gut mit der Feuchtigkeit: Wie sehe ich ob es zu trocken für die Heilamphora ist oder zu feucht und die braunen Stellen womöglich vom Schimmel kommen? Ist mein Gefäß ungeeignet? 

 

Beste Grüße und Dank

der Schwabe

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Hallo!

 

Abdecken würde ich das Gefäß nicht, Helis brauchen keine besonders feuchte Luft, mögen aber keine stehende gespannte Luft.

Halte das Substrat gut feucht, nicht zu nass und stelle sicher, dass in den Krügen etwas Wasser ist. Ausreichend Licht scheint es ja zu geben. Das sollte fürs Erste reichen.

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Hallo, das schaut doch ganz gut aus. Einziges Problem könnte Wurzelfäule bei Staunässe werden, wenn Du unten im Glas keine Drainageschicht (Seramis oder Blähtonkugel z.B.) eingebaut hast. Eigentlich regenierieren sich diese Hybriden recht schnell und sind auch sehr tolerant was suboptimale Bedingungen betrifft...

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Christoph Hübner

Hey,

 

die Heli sieht doch noch recht gut aus.

Mach dir über die Luftfeuchte nicht so viele Gedanken. Viel wichtiger ist das Licht, was bei ja super zu sein scheint und die Temperaturen.

Die Heli sollte nicht gerade über der Heizung und nachts etwas kühler als am Tag stehen (evtl. im Schlafzimmer).

Wie Feldenberg schon schrieb, wäre eine Drainageschicht zu empfehlen. Vermeide unbedingt Staunässe!

 

Gruß Christoph

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Hallo zusammen,

 

ich halte meine Helis im lebenden Sphagnum und in Teichpflanzkörben.

Kein Anstau!!! So oft als möglich sprühen und Trichter immer voll halten.

Möglichst kühl.

 

Sommer im Freien in Terrarien an einer Nordmauer.

Frühjahr und Herbst an einer geeigneten Stelle im Moorbeet, der Regen ist da ein Hammer (und auch das Licht)

Winter im Terrarium mit Zusatzlicht (ca. 15000 Lux). Da werden sie richtig schön rot!

Düngung: Wuxal und Osmocote in die Schläuche, zerriebene Pflanzen, Milch, Saft von aufgetautem Fischfutter (schwarze, rote, weiße Mückenlarven, KEINE ARTEMIA (SALZ!)), Fleisch vom Schnitzelklopfer das da drinnen hängen geblieben ist.

Abwechslungsreiches Futter ist wichtig für eine gesunde Ernährung :)

 

Das geht eigentlich sehr gut.

 

...aber zur Rettung wurde ja oben schon Einiges gesagt.

 

Peter.

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Sehr interessante Art der Kultivierung, Peter. Vertragen die Helis die regelmäßige Umstellung problemlos, oder reagieren sie mit Wachstumsstop für mehrere Wochen?

 

Viele Grüße Ralf 

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Also ich halte alle meine Helis im Anstau... Bis vor kurzem vor allem Hybriden, mitlerweile aber auch H. neblinae seit fast einem Jahr und der gehts prächtig!

Hab allerdings ein sehr luftiges Sphagnum/Perlite Gemisch und halte sie in Gittertöpfen.

Am Naturstandort sind sie ja teils überflutet...

 

LG Niklas

Bearbeitet von iGude
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Christoph Hübner

Hey,

 

@PeterZeller Hast du keine Probleme mit Schimmel, Algen, etc. wenn du sogar Fleischreste in die Krüge tust? O.o

 

@iGude Ich glaube auch, dass ein leichter Anstau kein Problem ist, sofern man ein luftiges Substrat hat und den Helis einen genügend großen Topf bietet.

Das Problem ist der Sauerstoffabschluss und die damit einhergehende Fäulnis. Am Naturstandort fließt und durchmischt sich das Wasser stets und kann sich dadurch mit Sauerstoff anreichern. In einem Kugelglas oder Topf mit einer dichten Torfschicht darüber funktioniert das nicht. Jeder der schon mal einen muffigen, fauligen Geruch beim Umtopfen von torfhaltigen Substraten wahrgenommen hat, konnte diesen Effekt bereits beobachten.

 

Gruß Christoph

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MOIN!

 

Fleischreste in nur sehr sehr kleinen Dosen! Da handelt es sich um maximal 3 mal 3 Millimeter Stückerl. Immer sehr wenig aber häufiger.

Die Kelche halten das gut aus.

 

Das häufige Umstellen macht denen kein Problem. Die Helis sind ja in Körben, die Wurzeln werden nicht gestört (was bei meinen Helis in der Wachstumsphase meist tödlich endet). Wichtig ist nur im Freiland, den richtigen Platz im Moor und im Glashaus zu kennen. Kalter Fuß und nur kurz direkte Sonne, sonst gibt es Verbrennungen.

Das hatte anfänglich ein paar Probanden gekostet.

Im Moor muss man noch wegen Schnecken wachsam sein. Da komme ich mit der chemischen Keule.

 

Ich habe vor, eine Heli Vitrine für draußen, basierend auf den Erfahrungen die ich bisher gemacht habe zu bauen:

automatisierte Schattierung

automatischer Nebler, Wassertank in der Erde vergraben (möglichst kühles Wasser)

Oben offen, damit möglichst direkt Regen ran kann, ev mit automatisiertem Verschluss

Überlauf für überschüssiges Wasser (das sich übrigens hervorragend für meine Killifische eignet, da es weich und sauer ist).

und wie bei allen "Automatisierungsprojekten" Data logging, heißt Temperatur aufzeichnen. Man bekommt da ziemlich viel Zusatzinfo. Hier mal ein Beispiel aus meiner Glashausaufzeichnung (jetzt gerade hauptsächlich Sarracenia, ändert sich im Laufe des Jahres).

 

Glashaus20170211.thumb.jpg.dbe0f3b7483c817d62e50eb43f56271e.jpg

 

So kann ich aus diesem Diagramm ziemlich gut abschätzen, was meine Sarris nun vorhaben (sie werden auszutreiben beginnen).

Weiters konnte ich erkennen, dass mein Frostwächter am 10. Feb. nicht aktiviert wurde.

 

Diese Temperaturkurven geben auch einen Input für mein nächstes Glashaus das ich plane.

Ich möchte mir ein Sarracenien optimiertes bauen.

 

Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Peter.

 

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Sonja Schweitzer
vor 13 Stunden schrieb PeterZeller:

 

Düngung: Wuxal und Osmocote in die Schläuche, zerriebene Pflanzen, Milch, Saft von aufgetautem Fischfutter (schwarze, rote, weiße Mückenlarven, KEINE ARTEMIA (SALZ!)), Fleisch vom Schnitzelklopfer das da drinnen hängen geblieben ist.

Abwechslungsreiches Futter ist wichtig für eine gesunde Ernährung :)

 

 

 

Warum betreibst Du so einen Aufwand was die "Düngung" angeht? Die Gefahr,daß das Futter anfängt zu schimmeln ist in der Tat größer,als der Nutzen. Da kommt wohl eher der Wissenschaftler in Dir zum Vorschein.

 

Bearbeitet von Sonja Schweitzer
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  • 2 Monate später...
Am 12.2.2017 um 11:02 schrieb Sonja Schweitzer:

 

Warum betreibst Du so einen Aufwand was die "Düngung" angeht? Die Gefahr,daß das Futter anfängt zu schimmeln ist in der Tat größer,als der Nutzen. Da kommt wohl eher der Wissenschaftler in Dir zum Vorschein.

 

Hallo??? Der Peter hat doch geschrieben in sehr kleinen Mengen und in der Natur fangen sie ja auch Beute in ihren Krügen. Wenns nicht übertrieben ist, macht es den Krügen schon keinme Probleme. Auch hat der Peter ja selber die Erfahrung gemacht, dass dies bei ihm keine Probleme bereitet...ganz im Gegenteil sogar.

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  • 9 Monate später...

Hallo :). Hab ein wenig mitgelesen und wollte im Zuge der Unterhaltung zum Thema "Füttrung" mal fragen, wie ihr die Milch für die Helis dosiert bzw. verdünnt oder auch nicht verdünnt. Ich habe daheim hauptsächlich 1,5 %ige Milch.

 

Lg

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Da reicht ein Tropfen Milch vollkommen aus! Je nach Größe der Pflanze versteht sich, eher weniger! Und dann sozusagen mit Wasser aufgießen 

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Hallo,

natürlich wachsen carnivore Pflanzen besser, wenn sie "Beute" machen. Darum sind sie ja carnivor. Ich füttere meine Heliamphora allerdings mit getrockneten Bachflohkrebsen ca. ein mal die Woche. Die lassen sich besser dosieren.

 

Grüße

Ronny

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Michael Malisa-Mustafa

Servus!

 

Zwar ist der Ausgangspost schon älter und vieles wurde gesagt, zum Thema Heliamphora heterodoxa x minor möchte ich nun nach längerer Beobachtung und Erfahrung mit meinem eigenen Exemplar auch noch was anfügen.

 

Zunächst: Alter, sind die robust. Falls jemand das Gefühl hat ohne zumindest ein Exemplar eines Sumpfkruges nicht leben zu können, dann kaufe man sich bitte eine H. heterodoxa x minor.

- Sie ist mir beim Wohnungsumzug 2015 vor lauter Stress im viel zu heißen Terrarium bei 38°C zwei Tage lang "verkocht" und war ganz schrumpelig. Gießen. Überlebt ohne Wachstumsstop!

- Sie wurde in zwei Urlauben je 2 Wochen lang übergossen ("Öhm... ich hab es dir doch genau erklärt und aufgeschrieben...?), alles ein nasses Desaster im Terrarium. Überlebt mit kleinem Wachsstumsstop und Ausdünnen der kaputten Krüge, Blüte im Frühjahr!

- 2 x Wurzelbrüche beim Umtopfen, richtig fette Wurzeln. Überleeeheeeebt, kein Wachstumsstop!

- Winzig kleines Teilstück, ALLE Wurzeln komplett abgebrochen, die zwei Minimini-Krüge im Freiland im Spätsommer ins Moorbeet einfach in Torf gesteckt -> Überlebt, gewurzelt, neuer kleiner Krug kommt.

- Mittelgroßes Teilstück ungeschützt ins Moorbeet gepflanzt, einfach lockerer Weißtorf, bissl schattigere Stelle, vom Sommer bis in den kühlen Herbst: nicht nur überlebt, sondern besser als im zu warmen TL - Terrarium gewachsen, schön ausgefärbt und kräftig Beute gemacht! Sturm, Hitze, Wolkenbrüche, nur noch leichte Plusgrade. Egal.

- Dieses Teilstück überwintert gerade im Keller mit meinen Australiern und Südafrikanern bei 15° am Tag und 10° nachts. Unter einem 20W LED Spot. Lachhafte Luftfeuchtigkeit. Kein Futter. Größerer Krug kommt grad, Ausfärbung normal, langsameres Wachstum. Kommt im Frühling wieder ins Moorbeet.

 

Hier ein Bild von dieser stark beanspruchten Freiland <-> Kellerkind - Heliamphora. Der größte Krug ist mit 9cm gut 2cm größer als mein Terrariumsexemplar. Könnte sie schöner und vielleicht größer und blühfreudiger sein, bei "richtiger" Pflege? Mag sein. Für diesen Null-Aufwand den ich betreibe ist sie aber wirklich stattlich, wie ich finde.

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Es gibt auf jeden Fall schwierige Heliamphora, keine Frage. Heterodoxa x minor gehört definitiv nicht dazu.

Um nun noch endgültig die Angst von Rettungsversuchen verluderter Baumarktkrüge oder Teilung wuchernder Klumpen zu nehmen, folgt abschließend eine detaillierte Beschreibung zum Umtopfen einer Heliamphora heterodoxa x minor:

 

1.) Raus ausm Pott.

2.) Teilste so: krack, krack, KRRRAAAAACK.

3.) Teile in' Pötte. Oder Beet. Oder was.

4.) Hände waschn, bist schmutzich.

5.) Feddich.

 

Grüße,

Michael

 

 

PS.: Das soll keine Ermunterung sein, Pflanzen zu vernachlässigen oder anspruchsvolle teure Exemplare mit "wird schon trotzdem irgendwie" - Mentalität umzubringen. Ich achte gut auf meine Schützlinge. Aber schönerweise ist nicht alles hierbei eine Wissenschaft und die erstaunlich viel verzeihende H. heterodoxa x minor macht auch Nicht - Spezialisten und Anfängern ohne Terrarium sogar in der halbschattigen mitteleuropäischen Freilandkultur sicher viel Freude und ist ein ideales Übungsobjekt für verschiedene Bedingungen und den oft gefürchteten Teilungsvorgang.

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