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Definiere "erfolgreiche Fensterbank-Kultur"


Jashi

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Hallo, 

vielleicht findet ihr die Frage etwas sonderbar. Aber mich beschäftigt das jetzt schon eine ganze Weile..  und zwar die Frage: Ab wann kann mann eigentlich davon sprechen, 

dass eine Fensterbank-Kultur z. B. bei den Nephentes erfolgreich ist? 

 

Meine Pflanzen, z. B. stehen jetzt seit Herbst drinnen.  Sie bilden Kannen, Blätter .. alles fein soweit.  Auch ein paar Sämlings-Pflanzen stehen dort und wachsen halt im Schneckentempo so vor sich hin. (ein paar sind allerdings auch direkt eingegangen) Bin insgesamt zufrieden. Aber letztlich ist es eben doch gerade mal nur ein Winter.. genauer gesagt ja mal gerade ein paar Monate. Ist das genug um von "erfolgreicher Fensterbank-Kultur" zu sprechen? 

 

Oder heißt "erfolgreich" in dem Zusammenhang mindestens ein komplettes Jahr?  Oder ab drei Jahre?  Wenn sie blühen? 

Wenn einer von fünf Sämlingen einer Gattung überlebt... ist das dann ein Kultur-Erfolg oder vielleicht eher ein zufälliger "Irrtum" der Natur? Ein Zufall? Ein Versehen? 

Was ist mit Pflanzen, die auf der Fensterbank keine Kannen bilden, evtl. gar nicht ihre typischen Merkmale, wie Färbung, Größe Blatt-Kannen-Verhältnis,  Kannengröße, etc. ausbilden? 

Spricht man dann trotzdem von einer "erfolgreichen Fensterbank-Kultur", weil sie eben irgendwie überleben und sich bestmöglich an die ungünstigen Bedingungen anpassen und nicht direkt das "zeitliche Segnen" ? 

 

Bitte jetzt nur keine Grundsatz-Debatten über den Sinn und Unsinn von Fensterbank-Kulturen grundsätzlich. Mich interessiert nur einfach, ab wann man wohl - ohne zu übertreiben - behaupten kann, dass man diese oder jene Pflanze erfolgreich kultiviert.

 

Wie seht ihr das ? 

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Hallo Jashi,

 

im Grunde eine interessante Frage. Für mich bedeutet eine erfolgreiche Kultur, dass die Pflanzen so aussehen, wie man sie vom Naturstandort kennt. 

Im Bezug auf Pinguicula, die ich hauptsächlich kultiviere, bedeutet das für mich gesunde und kräftige Pflanzen, eine gute und typische Blattfärbung, regelmäßige Blüten zu der Zeit, wie sie auch in der Natur erscheinen sowie entsprechende Zyklen bezüglich Sommer- und Winterrosette.

 

Bezogen auf Nepenthes kann man die Pflanzen bei guter Kultur sogar noch schöner kultivieren, als sie am Standort sind, da sie dann häufig gleichmäßig geformte und unbeschädigte Blätter und Kannen aufweisen.

 

Die erfolgreiche Kultur liegt jedoch immer im Auge des Betrachters. Vielen genügt es schon, wenn die Pflanzen einfach nur einigermaßen wachsen bzw. überleben und werten dies dann als ihren persönlichen Erfolg. Andere schrauben ihre Ansprüche sicher etwas höher. Die Blattfärbung ist bei den meisten Nepenthes wohl eher weniger entscheidend aber eine Nepenthes, die keine Kannen besitzt, gehört meiner Meinung nach jedenfalls nicht zu einer erfolgreich kultivierten Pflanze. Wir kultivieren die Pflanzen doch gerade wegen ihrer Fallen und insbesondere bei Nepenthes ist das ja auch das entscheidende Merkmal. Wenn die Kannen nicht vorhanden sind, dann tut's eigentlich auch eine Yucca-Palme.

 

Viele Grüße

Markus

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Hallo Jashi,

 

vieleicht solltest du unterscheiden zwischen erfolgreicher Fensterbakkultur oder wie bei dir Überwinterung auf der Fensterbank! Fensterbank-Kultur heist für mich das die ständig am Fenster stehen und nicht jahreszeitlich hin und her gerückt werden. Durch öftere Standortwechsel veränderst du dabei ja auch ständig die Bedingungen für die Pflanze.

 

Kurzum, erfolgreiche Fensterbakn-Kultur heist für mich, die steht ganzjährig an ihrem Platz und gedeit dort wie man es von der jeweiligen Art erwartet. Bei vielen Nepenthes-Hybriden sollte das ohne Zusatzbeleuchtung sogar gut funktionieren, wobei die kurzen Wintertage (8h, Naturstandort 12h) häufig auch zu Defiziten führen.

 

Grüße Nicky

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Hallo Jashi,

Markus und Andreas haben eigentlich schon alles dazu geschrieben. Ein gutes Beispiel ist für mich Drosera schizandra. Die sieht auf den Fotos vom Naturstandort sehr gewöhnungsbedürftig aus, in Kultur hingegen ist sie bei guter Pflege wunderschön. Und dafür reicht der richtige Platz auf einer Fensterbank allemal aus. 

Ansonsten liegt es im Auge des Betrachters, was erfolgreich kultiviert ist, und was weniger. Mir reicht es aus, das meine Helis leicht rötlich aussehen, für andere sind alle nicht knallroten hingegen eher unansehnlich, und somit wenig erfolgreich ?

Viele Grüße Ralf 

Bearbeitet von Ralf Mößle
Schreibfehler
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Interessant, dass es da doch so unterschiedlich gleiche Meinungen gibt :) Also ich hätte echt vermutet, dass der Zeitraum eine weit größere Rolle spielen würde. 

Also nach dem Motto eine D.Schizandra hat ein Jahr auf der Fensterbank überlebt = "Glück" .   Mehrere D. Schizandra  für 1+x  Jahre Fensterbank = erfolgreiche Kultur. 

 

Ahso und ja klar. Ich selbst bin da (noch) gar kein Maßstab. Ist ja gerade mal mein erster Winter mit ernsthaften Ambitionen, die Pflanzen auch wirklich durchzubringen.

Ich kann bis jetzt definitiv sagen, dass N. hookeriana die Fensterbank nicht überlebt hat :blush:, der Cephi mir die Fensterbank echt ein wenig übel nimmt -obwohl ich eigentlich der Meinung bin, dass er dafür gar keinen Grund haben dürfte. Und das  Pings sich bei mir einfach nicht entscheiden können. :bb:

(Sowas launisches wie Pings hab' ich echt noch nicht erlebt... und das fing schon vorm Sommer letzten Jahres an). 

 

Wenn erfolgreich wirklich so sehr im Auge des Betrachters liegt, dann werde ich für mich "erfolgreich kultiviert"  glaube ich so definieren, dass sie mindestens mal alle Jahreszeiten überlebt haben...an welchem Standort auch immer. 

Ich komme über den Aspekt "Zeitraum" einfach nicht hinweg. Denn: Wenn mein Cephi mir jetzt diesen Winter eingehen sollte, dann bin ich ziemlich sicher, dass es eben an der Fensterbank lag. Angenommen, er stünde jetzt schon seit drei Jahren an genau diesem Platz, dann wiederum wäre ich mir schon sicher, dass ich den grundsätzlich erfolgreich kultiviert habe.. er dann aber eben aufgrund von irgendwas anderem eingegangen ist - was letztlich zwar vielleicht wiederum irgendwie auf die Kulturbedingungen zurückzuführen sein mag, aber eben nicht allein auf den Standort.

 

Übrigens, wo @Nicky Westphal das schon anspricht.. Wie haltet ihr denn das so mit der "Überwinterung drinnen" vs. "kpl. drinnen"? 

Ich bin nämlich wirklich am überlegen. Ursprünglich hatte ich tatsächlich vor, die Nephs wirklich nur den Winter über reinzuholen und dann zum Frühjahr/Sommer hin, wieder nach draußen zu stellen. Allerdings, scheint mir das zunehmend unpraktisch. Erstens, auf Grund der ständigen Umstellungen für die Pflanzen und eben dem Risiko sie dann aufgrund dessen zu verlieren - zum zweiten auch, im Hinblick darauf, dass die ja auch wachsen und ich eigentlich keine Lust habe, irgendwann die riesen-Pflanzen ständig rein-raus zu schleppen, nur weil ich halt einmal damit angefangen habe..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Jashi,

nachdem ich mit meinen Fleischis in den letzten Jahren drei unterschiedliche Wohnungen in Fensterbankkultur "bespielt" habe, würde ich schon sagen, dass es letztlich etwas mehr als ein Jahr braucht um festzustellen, welche Standorte (Fensterausrichtungen) für welche Arten günstig sind (in einem Gebäude). In sonnigen, ungedämmten Dachwohnungen ist man auch am Südfenster mit ganz anderen Arten erfolgreich, als z.B. in gut wärmegedämmten Erdgeschossen.

 

Ansonsten kann ich mich allen Vorrednern nur anschließen - vielleicht mit der Ergänzung, dass man letztlich nie auslernt und die Bedingungen über den Jahreslauf am Fenster eben nie so konstant gehalten werden können wie in einem GWH oder Terra, das macht für mich auch etwas den Reiz dessen aus.

 

Das heißt  viele meiner Pflanzen sehen nicht das ganze Jahr über top aus, aber WENN sie es tun, dann eben 'richtig'. Darin sehe ich keinen Makel, auch wenn (manche) Nepenthes etwa erst im März ihre Kannen bilden und damit etwa im Dezember aufhören ist das m.E. noch keine "Qualkultur" sondern einfach Winter...

Fensterbankkultur würde ich im "Kern" übrigens noch dadurch definieren, dass man keine "Zusatztechnik" zur Pflanzenbeleuchtung oder Befeuchtung installiert hat und stattdessen eben mit Mikroklima und geschickter Aufstellung experimentiert u. optimiert... (siehe meine HP unten ;-)

liebe Grüße


Feldi

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