Sphagnumdschungel im Rehbuschmoor

[Conoderma]

Hallo,

war vor ein paar Tagen im Rehbuschmoor ( ausserhalb des Naturschutzgebietes ) und habe die grossen Sphagnumpolster mal abgelichtet. Ich hoffe im Hochsommer auch mal Drosera rotundifolia zu finden. Durch die Trockenheit sinkt zur Zeit der Wasserstand in den Nebenkanälen des Moorbaches ( Abflussgraben aus dem Hochmoor ) . Der lichte Baumbestand setzt sich aus Birke,  Erle und  Kiefer zusammen..Beim Sphagnum sieht man deutlich die Sporenbehälter  - nur an einzelnen Flecken , nicht überall im Bestand. Warum das so ist , keine Ahnung.

Auf dem Rückweg habe ich noch  zwei Orchideen abgelichtet, leider noch ohne Blüten, werde Blütenbilder nachreichen. Kennt von euch jemand diese Orchis ?

Im Moor war es totenstill , Vögel zwitscherten und es war eine tolle Stimmung.

 

Viele Grüsse Manfred

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet 28. Januar 2019 von Conoderma
Datenfreigabe

[Carsten Schulz]

Super Manfred.

Das sind mal wieder tolle Bilder. Kannst du ungefähr abschätzen, wie groß die Sphagnumfläche ist?

 

Viele Grüße,

Carsten

[partisanengärtner]

Deine Orchidee könnte eine der Epipactisarten sein.

[Ronny K.]

Hallo, 

das ist eine Epipactis, vermutlich E. helleborine. Aber diese Gattung ist recht kompliziert.

 

Grüße

Ronny

 

 

[Conoderma]

Hallo,

danke für eure Zeilen.

Hallo Carsten, es sind hunderte von Quadratmetern an Sphagnumfläche. Zum Thema - Internationaler Tag der Feuchtgebiet - nicht zweideutig zu verstehen - hatte ich schon mal Bilder gezeigt ( irgendwann im Januar 2017 ) Wäre mal eine Wanderung wert, aber nur mit Gummistiefel. Will noch  mal in die hintersten Ecken kriechen, wird bestimmt interessant. Verspreche - Bilder werden folgen.

Hallo Alex hallo Ronny,

der Blattform nach müssen es aber 2 Arten sein , oder ? Die eine hat mehr rundliche Blätter und steht für 5-6 Stunden in der Sonne, die andere ist mit Blitzlicht im Halbdunkel des Buchenwaldes abgelichtet. Kann die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung Einfluss auf die Blattform haben ??

Wenn sie blühen werde ich mal Bilder machen. Was mir aufgefallen ist , die Orchideen wachsen nur in einem sehr eng begrenzten Bereich eines Weges. Bein Schnellbahntrassenbau -  ICE - 1992 Strecke Hannover - Berlin  wurden entlang der Trasse Wege für die Baufahrzeuge geschaffen und mit einem Granitsplitt - Erdegemisch aufgefüllt. Nur dort wachsen die Pflanzen. Schon 2 Meter neben dem Weg  findet man im alten Buchenbestand  keine einzige Orchidee.. Wird wohl sehr spezielle Ansprüche haben, wie Ronny schon anführte. Werde mal googeln.

 

Grüsse Manfred

 

 

 

[podunk]

Hallo Manfred,

 

Sphagnum ist zweihäusig, nur die weiblichen Pflanzen tragen die Sporenbehälter (Sporogon), die männlichen haben Antheridien, was man an etwas verdickten, dunkleren Astenden erkennt. Aber viele Torfmoosarten sind sowieso einfach 'blühfaul'. Was Du gefunden hast, könnte S.girgensohnii sein. Für D.rotundifolia dürfte da zu wenig Licht sein.

In alten Buchenwälder ist es auch sehr dunkel am Boden, da haben nur ein paar Frühlings-Geophyten eine Chance. Mal abgesehen vom Licht, mögen einige Orchideen künstliche Dämme (und Kalk).

 

Viele Grüße

 

Eric

[Piesl]

Hallo Manfred,

 

tolle Bilder. Die Bilder 2 und 4 über der Orchidee zeigen Bärlappe, aber frage jetzt bloß nicht welche. Das mit dem "Orchideenbefall" gibt es auch in den hiesigen Schwarzwaldhochmooren. Während einer Führung hatte uns die Förstern auf das Problem(chen) aufmerksam gemacht, dass diese hier normalerweise gar nicht gedeihen könnten. Sie sind einfach zugewandert durch den Wegnetzausbau, ähnlich deinem Bahndamm. Mit den Materialien wurde genügend Sediment eingeschleppt, um sie zum Anwachsen zu bringen. Natürliche Aussaat wohlgemerkt.

 

Gruß Piesl

Bearbeitet 12. Juni 2017 von Piesl

[Ronny K.]

Hallo,

die erste könnte auch Epipactis atrorubens sein. Aber wie gesagt, es ist eine schwierige Gattung.

Das sind keine seltenen Orchideen, es darf nur nicht zu nährstoffreich sein. Und eigentlich sind die Vorkommen immer individuenreich, zumindest die, die ich kenne. Aber ein alter Buchenwald ist natürlich zu dunkel, da haben sie nur am Wegesrand ausreichend Licht. Pappel-, Kiefern- oder Eichenwälder sind da bessere Lebensräume.

 

Grüße

Ronny