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Sarracenia-Blüten und Frost


Chris H.

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

aktuell befinden wir uns ja in dieser merkwürdigen Übergangsphase, wo es tagsüber 10° hat und nachts friert. Meine Sarracenias fangen so langsam an die ersten Blüten zu schieben, sind allerdings nachts noch abgedeckt, was bisher den Frost ganz gut abgehalten hat. In meiner Wohngegend haben wir merkwürdigerweise auch dann Bodenfrost, wenn die Temperatur laut Wetterdienst bei mindestens +3° liegt nachts. Von daher die Frage: Inwiefern können Sarraceniablüten Forst aushalten? Oder ist es immer sinnvoll, sie in dieser Zeit komplett frostfrei zu kultivieren?

 

Viele Grüße

Chris

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Hallo,

was heißt Frost bei dir? Leichter Frost sollte vertragen werden. Der Gefrierpunkt in der Pflanzenzelle liegt aufgrund der Salze nicht bei 0°C, sondern darunter. Außerdem entsteht noch etwas Wärme durch Atmung. Da man allerdings nicht genau weiß, welche Temperaturen die Blüten vertragen, sollte man sicher gehen und die Pflanzen abdecken. Ich denke aber -1°C oder sogar -2°C sollten sie vertragen.

 

Grüße

Ronny

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Naja Frost heißt bei mir, dass die Oberfläche gefroren ist, also dass das Wasser in S. purpurea Eis ist und dass das Sphagnum hart ist wenn man drauf drückt. Also immer dann, wenn man auch das Auto frei kratzen muss.

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Meine Erfahrungen:

Im Freiland hat man schon bei geringem Wind Verdunstungskälte. Ab ca. 5°C kann je nach Strömung bereits eine Vereisung an der Oberfläche stattfinden.

Dies kennt man vom Autofahren. So kenne ich das auch von meinem Moor.

Selbst bei positiver Lufttemperatur gibt es einen dünnen Eis Belag.

 

Wenn nun frische Triebe da sind, dann werden die sehr sehr leicht geschädigt, was auch auf Blüten zutrifft.

Man bekommt dann Blüten die an den Stängeln dunkelgrüne Zonen zeigen. Ab dann weiß man, dass es ist mit der Blüte vorbei ist.

Sie wächst dann nicht mehr weiter und vertrocknet oder kickt ab. Ich dachte früher immer es sind Schnecken, aber ich weiß jetzt sicher, dass es Erfrierungen sind.

 

Alles was blüht und deren Blüten ich sehen möchte, kommt um diese Zeit ins Frostfreie Gewächshaus.

Wenn dann die Blüte vorbei kommen die Pflanzen wieder raus, da ich keine Samen (wegen unkontrollierter Aussaat) möchte.

 

So zumindest meine Beobachtungen / Vorgehensweisen.

 

Peter.

 

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Hi,

ich wäre da auch lieber vorsichtig. Die Blütensaison ist kurz genug und wenn die zarten Blütenblätter erfrieren ist der eigentliche Zauber schnell verflogen. Im Beet gibt es da von vornherein eigentlich keine Probleme, da hier die Blüte sicher erst nach der normalen Frostperiode beginnt. Zumindest bisher; die Klimaerwärmung wirds zeigen ...!

 

Apropos Beet, als solcher Outdoormessi (der aktuelle Zustand nach dem Winterdurcheinander lässt mir keinen anderen Schluss zu) freut mich meine derzeit einzige Sarraceniablüte umso mehr. Meine rubricorpora darf exclusiv im Sarraclub am Nordfenster im Treppenhaus Winterschlaf halten. Ihr Dankeschön dafür:

rubricorpora.thumb.jpg.066d50b181ddea009a0594d336ef1691.jpg

 

Gruß Piesl

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Also bei mir kommt es gar nicht erst zu Blüten, weil sich der größte Rhizomarm (meist der einzige Blühreife) immer entschließt spontan den Löffel abzugeben und nur der kleinste Trieb überlebt und wenn er blühreif wird, geht er ganz nach dem großen Vorbild hops.

Jetzt versuche ich die Pflanzen im nächsten Winter im Gemüsegewächshaus zu überwintern. Aber gesehen habe ich eine Blüte schon einmal an einer meiner Pflanzen: im Kaufjahr. Diese fiel unglücklicherweise nach einem Spätfrost im April ab und damit habe ich alle Hoffnung verloren, selbst mal eine Sarrablüte wachsen zu sehen. Dafür blüht D. capensis jedes Jahr und hat bereits einen kleinen Horst geblildet. Irgendwie komisch: die nur bedingt winterharte D. capensis ist erfolgreicher als eine bis -15°C harte Sarracenia :crazy:

Tschüss 

Leonard 

Bearbeitet von Leo H.
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... kleiner Nachtrag und Tip:

 

Ich lasse im Herbst das Sphagnum über die Rhizome wachsen, bzw. decke diese damit ab.

Das schützt vor Frost und hemmt den Austrieb.

Erst wenn es frostfrei wird, entferne ich das Sphagnum wieder.

 

Das obig beschrieben Rhizomsterben klingt sehr  seltsam und deutet m.E. sehr stark auf eine zu wenig winterharte Sarracenie hin.

Welche Art ist es denn?

 

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Eine hybride. -15°C Stand dran. Das ich nicht lache.

Achso, hatte ich vergessen: Das Rhizom gammelt immer erst zu Ende des Winters/Anfang des Frühjahrs weg, unabhängig davon, ob es schon wochenlang über 10°+ sind oder noch -10°. Am seltsamsten ist, das das ganze innerhalb von nur 1-2 Tagen von statten geht. 

Könnte es sein das Mäusefraß die Ursache ist? So könnte man erklären, dass das Rhizom anscheinend von innen heraus verfault und dazu noch so schnell. 

Bearbeitet von Leo H.
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vor 14 Minuten schrieb Leo H.:

Eine hybride.  

Könnte es sein das Mäusefraß die Ursache ist? So könnte man erklären, dass das Rhizom anscheinend von innen heraus verfault und dazu noch so schnell.

fressen Mäuse überhaupt an Sarracenien? Aktiv sind die ja immer und immer zur selben Zeit ist der Nahrungsvorrat aufgebraucht... 

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vor 5 Stunden schrieb Leo H.:

Könnte es sein das Mäusefraß die Ursache ist? So könnte man erklären, dass das Rhizom anscheinend von innen heraus verfault und dazu noch so schnell. 

Ein Verfaulen von innen her hatte ich in drei Fällen beobachtet:

 

Pilz: dies müsste aber bei hohen Temperaturen auftreten

Insektenlarven: die fressen aber meist von Außen (Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer der frisst eigentlich nur totes Pflanzenmaterial und geht nur in der Not an die Wurzeln)

Ählchen bzw. so kleine weiße Dinger mit Beinchen die die Knolle von Innen her auffressen: Ich weiß, dass Ählchen Nematoden sind und die keine Beine haben. Ich nenne sie aber trotzdem so. Sie befallen bei mir mit Vorliebe Arum Knollen. Ich hatte vor ca. 25 Jahren mal einen Befall durch diese Viecher bei Sarracenia und das gleiche Schadbild wie Du es beschreibst. Ich denke das könnte bei Deiner Sarraceniea der Fall sein. Sieh doch mal nach, wenn Du den matschigen Teil wegschneidest (der ist sowieso verloren), ob da Tierchen rauskommen.

 

Eine Maus ist es mit Sicherheit nicht. Die kann nicht "von innen her" anknabbern!

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partisanengärtner

Das kann schon Frostschaden sein.  Meist wird der größte Trieb befallen die scheinen etwas empfindlicher zu sein. Zuerst ist das Herz betroffen, wo die äußeren Spieße noch gut aussehen. Von da aus fault es das Rhizom entlang nach hinten. Seitentriebe können das besser ab und die Fäulniss kommt dann oft dort zum stehen.

Bei den Fällen die ich bisher beobachtet habe, ist dann meist noch Botrytis Schimmel dazu gekommen wenn das tote nicht gleich entfernt wurde.

 

Waren aber nie meine Pflanzen. Mein Nachbar hatte im Herbst immer Restbestände angeschleppt die er draußen in einer Wanne mit Wasser dem Härtetest aussetzte. War aber vor der Anlage seines Moorbeetes und das hat zwei Jahre gedauert bis es anfing.

In der Zeit gingen schon ein paar hundert Töpfe durch diese Kur. Es haben nur die ganz harten Formen überlebt. Merkwürdigerweise war auch ein Topf mit einer Psittacina bei den Überlebenden dabei. ca 10 weitere haben das nicht überlebt. Die hat er jetzt in seinem Moorbeet und die hat seither nie etwas.

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vor 2 Stunden schrieb partisanengärtner:

Das kann schon Frostschaden sein.

So sind die nie bei mir an Frost gestorben. Bei mir sind die immer vertrocknet und nie matschig geworden.

 

vor 2 Stunden schrieb partisanengärtner:

Merkwürdigerweise war auch ein Topf mit einer Psittacina bei den Überlebenden dabei

Ich habe auch eine, sehr groß werdende Form, die alle Winter (seit ca. 10 Jahren) draußen überstanden hat.

 

Sind halt Pflanzen, in die man nicht reinsehen kann. :) 

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partisanengärtner

Matschig in dem Sinn werden die auch nicht, dazu haben sie zu viele holzige Fasern. Etwas weicher und innen eben braun. Aber richtig vertrocknet im nassen Substrat  kann ich mir auch nicht vorstellen. Die Fallen schon aber das Rhizom wird wohl eher morsch.

 

Du wirst in Deiner Gegend wohl eher mal Schnee im Winter haben?

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Zitat

Eine hybride. -15°C Stand dran. Das ich nicht lache.

Achso, hatte ich vergessen: Das Rhizom gammelt immer erst zu Ende des Winters/Anfang des Frühjahrs weg, unabhängig davon, ob es schon wochenlang über 10°+ sind oder noch -10°. Am seltsamsten ist, das das ganze innerhalb von nur 1-2 Tagen von statten geht. 

Könnte es sein das Mäusefraß die Ursache ist? So könnte man erklären, dass das Rhizom anscheinend von innen heraus verfault und dazu noch so schnell.

Für mich sehr seltsam. Mäusefraß schließe ich aus, den würdest du sofort sehen sofern überhaupt noch etwas zu sehen wäre. Aber bei mir gibt es die Viecher im Überschuss und mir ist noch eine im Beet begegnet bzw. etwas angefressen worden. Mir scheint da etwas mit der Kultivierung vollkommen schief zu laufen.

Axel, Psittacina ist bei mir und einem Exforenmitglied vollkommen winterhart und das ohne jeden Schutz.

 

Gruß Piesl

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Hallo,

danke für die ganzen informativen Antworten.

Piesl: Was könnte denn so grundlegend falsch an der Kultur sein? Meine Bedingungen sind: Ausgepflanzt in einem Moorbeet mit 200l Inhalt, Sonne von 9:00 bis 16:00 (Im Sommer), nur Regenwasser und kein Winterschutz. Das Beet ist im Winter mäßig und im Sommer sehr feucht. Unkraut wird alle paar Wochen gezupft. Eingegangen sind mir die großen Triebe sowohl mit Schlauch ab im Herbst/Winter und dranlassen.

Beautytube: Würmchen habe ich keine gefunden.

Partisanengärtner: Das wird es wohl sein:'(

Zum eigentlichen Thema dieses Threads: Wie oben schon erwähnt, bei mir zeigte sich die Blütenknospe nicht frostfest. Ich werde meine Überwinterung einfach auf Gewächshaus umstellen müssen und retten, was zu retten ist. Hoffentlich passiert mir das nicht mit etwas teureren Sarras, die ich mir dieses Jahr  zulegen möchte.

Tschüss 

Leo

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vor 19 Stunden schrieb Leo H.:

Hoffentlich passiert mir das nicht mit etwas teureren Sarras, die ich mir dieses Jahr  zulegen möchte

Genau aus diesem Grund habe ich ein GH!!

Nicht vorzustellen, wenn da was passiert.

Man sucht die Dinger auch lange.

 

Ein Planungstip für das GH.

Schätze dessen Größe ab.

Dann vervierfache das...

... und dann gib zur Sicherheit noch 100% Zuschlag dazu...

... dann wirst Du erst nach zwei Jahren ab Eröffnung ein Platzproblem bekommen. :):):) 

 

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vor 27 Minuten schrieb Beautytube:

Ein Planungstip für das GH.

Schätze dessen Größe ab.

Dann vervierfache das...

... und dann gib zur Sicherheit noch 100% Zuschlag dazu...

... dann wirst Du erst nach zwei Jahren ab Eröffnung ein Platzproblem bekommen. :):):) 

 

Ein sehr guter Tipp! Mein neues Gewächshaus (im Herbst aufgebaut) ist nun schon voll.... :(

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Also soo viele Pflanzen können da eh nicht rein. Ist ein Gewächshaus in erst Linie für Gemüse und ich darf dort allerhöchstents 10 Pflanzen ganzjährig halten. Überwintern kann ich sicherlich ein paar mehr.

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  • 1 Monat später...

Nach - 12°C im vergangenen Jahr, ohne Abdeckung, blüht es jetzt. Ein kleiner Ausschnitt von meinem schneckensicheren Moorbeet.

32688824iz.jpg
 

Bearbeitet von Harro
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