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Lichtkeimer


Ralf Mößle

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

viele Pflanzen sind ja sogenannte Lichtkeimer, was ich auch schon öfters beobachten konnte. Doch wieso reagieren die Samen auf das Licht? Erst die Blätter betreiben doch die Photosynthese...oder verwechsle ich jetzt alles...

 

Kann mich da jemand mit einer einfachen Ausführung aufklären?

 

Danke, und viele Grüße 

 

Ralf 

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... bitte die, die wirklich was davon verstehen um Aufklärung.

Ich dachte immer, dass durch das Licht irgendwelche Schichten und Beläge chemisch abgebaut werden?

Es gibt sogar Spekulationen, dass das UV Licht da notwendig ist?

 

BT.

 

 

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Hallo zusammen 

ich find die beste Erklärung 

lichtkeimer :

Als Lichtkeimer bezeichnet man Pflanzen, deren Samenzur Keimung – zusätzlich zu den üblichen Keimbedingungen Wasser, Wärme und Sauerstoff – auch Licht benötigen. Die Steuerung dieses Vorganges erfolgt über Photorezeptoren des Phytochromsystems.

 

zur Phytochromsystems :

Phytochrome sind eine Klasse von weitverbreiteten Photorezeptor-Proteinen, die in Pflanzen, Algen, Bakterien, Cyanobakterien und Pilzen vorkommen. Sie messen das Verhältnis von hellrotem zu dunkelrotem Licht und steuern ein breites Spektrum von Antworten auf Lichtreize, wie etwa die Ergrünung von Pflanzenteilen, die Schattenfluchtoder die Samenkeimung bei Pflanzen. Neben den Cryptochromen und den Phototropinen sind sie die wichtigste Klasse an Photorezeptoren.

 

kann man alles bei Wikipedia nachschlagen 

 

also das ist auch das was ich in der Schule drüber gelernt habe Mann muss sich natürlich die zwei Seiten ganz durchlesen und man kann es recht gut verstehen!

 

Ich hoffe ich konnte so einigermaßen helfen bin leider kein voll Profile es gibt bestimmt Leute hir mit höherer Fachkenntnis die das eventuell einfacher erklären können!

 

LG Marc

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partisanengärtner

Lichtkeimer sind in der Regel kleinere Samen die nicht in der Lage sind gößere Bodenschichten zu durchstoßen. So bleiben sie inaktiv im dunklen Samenarchiv des Bodens.

Viele davon sind auf gestörte Böden angewiesen wo sie in tieferen Schichten auch mal Jahrhunderte überdauern können bis sie an der Oberfläche durch Pflügen oder tierische Erdbewegungen oder Klimatische (In Waldbiotopen wird der Boden durch Extremereignisse aufgebrochen) einen neuen Zyklus beginnen können.

 

Wenn ein Sturm ganze Waldflächen niederlegt kommt aus diesem Bodenarchiv z.B. Massen aun Fingehut zum wachsen. Andere haben eine Strategie mit flugtüchtigen Samen solche Flächen zu besiedeln. Wenn sie auf hellen feuchten Stellen landen keimen sie sofort, an anderen Stelle können sie einige Zeit überdauern falls sich die Bedingungen doch noch ändern.

 

 

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partisanengärtner

Der Zeitraum der solchen Strategen zur Verfügung steht ist unterschiedlich. Manche verlieren schnell Ihre Keimfähigkeit, manche bleiben extrem lang keimfähig.

Wobei dies nur ein statistischer Wert ist. Der Prozentsatz der noch Keimfähig ist nach einer gegebenen Zeit unter bestimmten Bedingungen ist feststellbar. Inwieweit das den einzelnen Samen betrifft kann man nicht voraussagen. Diese Ausreisser machen das Überleben von Großkatastrophen möglich. Da gab es auch vor uns reichlich Gelegenheit.

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Hallo,

Licht braucht die Pflanze nicht nur zur Photosythese. Sie sieht damit auch ihre Umwelt. Man kann hier das Wort Sehen ruhig benutzen. Wir sehen ja auch mit Licht, nur das wir dazu ein Auge nutzen. Pflanzen sehen mit ihrem grünen Gewebe. 

 

Grüße

Ronny

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Hallo Zusammen,

 

Die meisten Pflanzen sind, in Bezug auf die Keimung, als lichtindifferent zu betrachten. Es gibt jedoch auch Pflanzen welche wir als "Dunkel-" bzw. "Lichtkeimer" kennen. Ausschlag gebend für die Keimung (Wie für die Blütenbildung) ist das Phytochromsystem, welches vom Licht gesteuert wird. Wichtig dabei ist Hellrot (650-680 nm) und Dunkelrot (710-740 nm) beide wirken antagonistisch. Man kann allgemein sagen, das Hellrot die Keimung fördert und Dunkelrot die Keimung hemmt. Die Reihenfolge der Bestrahlung spielt ebenfalls eine Rolle, man hat Salat mit Hellrot bestrahlt was zur Keimung führte, bestrahlt man die Samen mit Hellrot und anschließend mit Dunkelrot wird die Keimung inhibiert. Bestrahlt man Salat mit Hellrot --> Dunkelrot --> Hellrot, wird die hemmende Wirkung vom Dunkelrot wieder aufgehoben. Bei den Lichtkeimern wird davon ausgegangen, dass die Keimung erfolgt sobald genug Phytochrom660 durch Hellrot in Phytochrom730 (Aktive Form) umgewandelt wurde. Bei Dunkelkeimern ist die Konzentration von Phytochrom730 groß genug, um ohne Hellrot eine Keimung einzuleiten. Dazu kommt jedoch, dass durch Dunkelrot das aktive Phytochrom730 langsam wieder in das stabilere Phytochrom660 (inaktive) überführt wird, wahrscheinlich als Schutz zum Überdauern. 

Dann kommen noch Wechselwirkungen mit der Wasseraufnahme und dem Phytochromsystem, sowie die Wechselwirkung von Temperatur und Phytochromsystem dazu. Es gibt auch noch andere Pigmentsysteme (Blaulicht-absorbierende Systeme). Gibberelline haben auch einen Einfluss und können die Wirkung des Lichtes teilweise ersetzen. Keimruhe ist dann nochmal ein anderes Thema.

 

@Ronny K.: Den Begriff "Sehen" würde ich hier nicht verwenden wollen, die Pflanzen nehmen zwar über Photorezeptoren aktiv ihre Umwelt war, "Sehen" an sich können sie jedoch nicht.

 

Beste Grüße, Jens  

Bearbeitet von Jens Neumann
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