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Torffreies Moorbeet - ein Versuch


Leo

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Moin moin,

 

Ich mache hier mal ein Thema auf, um meinen Versuch eines torffreien Moorbeetes zu dokumentieren ?

 

Bisher habe ich einen alten Gartenteich abgebaut und die alte Folie etwa 40 cm im Boden versenkt.

Um etwas "Substrat" als Grundlage zu haben, sind Quarzkies, Fichtennadeln und Eichenlaub drin gelandet.

Darauf habe ich einiges an Sphagnum gegeben.

Dieses soll laut Plan so anwachsen, dass ein dichtes Polster entsteht, in welchem Carnivoren und Begleitpflanzen wachsen können.

Damit die restliche Folie noch verschwindet, möchte ich noch Wasserspeicher einbauen, sobald das Moos ausreichend dicht ist.

 

Größtes Problem dabei waren bisher die Amseln, die mich einiges an Moos gekostet haben und Algenwuchs, welche das Moos bei zu hohem Wasserstand überwichert haben.

Vogelschutznetze und ein zukünftig saureres Milieu beugen dem dann in Zukunft hoffentlich vor.

 

Einige Pflanzen stehen in Töpfen bereits im Beet. Sobald ausreichend Substrat gewachsen ist, kommen die Töpfe weg. Noch stehen die Pflanzen eher so auf "Parkposition".

 

Die Steine stabiliesieren die Folie gegen das andrückende Erdreich von außen. Das ist Glimmer und Granit oder so. Jedenfalls kein Muschelkalk ?

 

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Bearbeitet von Leo
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Hallo Leo,

 

spannendes Projekt, doch die Umsetzung gefällt mir nicht besonders. 

 

Das Moos wird viel zu lange brauchen, bis es die Folie abdeckt. Besser wäre es, eine Gewebematte auf die Folie zu legen, diese mit Sand einreiben, und darauf klein geschnittenes Moos legen.

 

Dann würde ich passende Wasserspeicher einbauen. Die Zwischenräume mit feinem Kies oder Sand auffüllen, und darauf dann eine Schicht Laub/Kiefernnadeln/Pinienrinde oder was auch immer das Wasser leicht ansäuert. 

 

Das zusammen könnte dann tatsächlich funktionieren. 

Gute Ideen für solche nicht alltäglichen Projekte stellt Axel (Partisanengärtner) regelmäßig vor. 

 

Auch die "Wet savanna" von Ronny war so ein spannendes Projekt. Ich selbst habe mit einem fast torffreien Moorbeet am Teichrand ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Leider war der Nährstoffgehalt im Teich bedingt durch die komplett falsche Bauweise irgendwann viel zu hoch, und ich musste das Ganze auflösen.

 

Also nur Mut, du bist auf einem guten Weg. Ein paar kleine Veränderungen können schon viel bewirken.

 

Viele Grüße Ralf

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Moin Ralf,

 

wie gesagt, Wasserspeicher sollen noch rein. Am besten auch noch im Herbst, damit der Regen nicht alles unter Wasser stehen lässt.

Oben Links auf dem Foto unter dem Wollgrashorst sind bereits ein paar drin, so als Beginn. Von da wollte ich dann das Moos Stück für Stück anheben und auf die Speicher setzen.

Erstmal soll das Moos soviel gewachsen sein, dass es die Speicher halbwegs unter sich verstecken kann.

Fichtennadeln sind ja bereits drin, ob ich noch mehr besorge, um weitere Lücken zu füllen schaue ich dann, wenn ich wieder am basteln bin. Da ist natürlich auch immer das Problem neuer Nährstoffe bei der Zersetzung so eine Sache.

 

Mal sehen, wie sich das so entwickelt. Ich schau auf jeden Fall noch mal bei den Versuchen der zwei rein.

 

Liebe Grüße,

Leo

 

 

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  • 2 Monate später...

So, ich hab hier mal ein Update. Vorangestellt sei gesagt: es ist gar nicht so einfach.

Zwar sind die Amseln kein Problem mehr. Aber Algen und Entengrütze und zu hohe Wasserstände schon. da ist nicht permanent da bin, kann ich das auch nur bedingt im Schach halten. Eine räumliche Nähe zum Beet ist für Nachahmende also sehr zu empfehlen.
Ansonsten habe ich seit dem letzten Foto einige neue Wasserspeicher (die sollen noch überwachsen und ich kann ja eh nicht immer drauf schauen ?) eingebaut, um das zu hohe Wasser in den Griff zu bekommen. Außerdem habe ich weiteres Wollgras (E. virginicum), Preiselbeere und Moosbeere reingesetzt. Aus meiner Indoor-Sammlung sind die ersten Fleischfresser einezogen, sind aber noch in den Töpfen und ich habe noch einiges an Sphagnum besorgt.  Jetzt bleibt zu hoffen, dass dieses gut anwächst und ausreichend große Polster bildet, dass im Frühjahr die Pflanzen ohne Töpfe nicht von Algen überwachsen werden.

(Ich weiß, dass Algen und Entengrütze durch zu viele Nährstoffe gut wachsen können und ich hoffe, dass ich das mit guten Mooswuchs in den Griff kriege, sobald keine freie Wasserfläche mehr da ist und das Beet saurer wird.)

 

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Bearbeitet von Leo
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  • 1 Monat später...

Mal wieder ein fixes Update. Mehr Pflanzen sind drin aber eigentlich hat sich nix großes geändert. Meine Mutter schöpft einiges an Wasser ab wenn es zu hoch steht. Wenn alles klappt, ist die Hälfte des Erfolgs ihr Verdienst  ?

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Hi Leute,

 

hmm Interresantes Thema, ich steige da noch nicht ganz dahinter, du möchtest deinen Grundaufbau selbst mit dem Sphagnum aufbauen? Also bis es sozusagen von selbst  über den Rand gewachsen ist?

Meine Frage dazu,

wäre es nicht einfacher, wenn der Überschuss an Wasser einfach abfließen könnte? Oder spricht da ein Plan den ich noch nicht sehe dagegen :).

 

Ich bin selbst am überlegen wie ich mein Moorbeet im nächstem Frühjahr einrichten werde und werde dich mal auf deinem Weg begleiten.

 

Grüßle Chris

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Naja, wenn er jetzt einen Abfluss baut, wird der Wasserspiegel im Moorbeet immer so niedrig bleiben, was später zu Problemen mit der Wasserversorgung des dann großen Sphagnumhügels inklusive Pflanzen führt. So hätte ich das jetzt gesehen.

Bearbeitet von Leo H.
Typo
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Achso, also wird mit dem Sphagnum und Pinienrinde, etc. nach und nach Masse geschaffen, sodass es dann irgendwann den Bereich voll ausgefüllt und somit eine gute dicke Schicht geschaffen hat?

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Hey ?
Genau so ist es gedacht. der Start ist nicht ganz easy, da ist noch Potential für Innovation. Im Grunde soll ein Sphagnum-Polster die Foliengrube auffüllen. Ob das so klappt wird sich zeigen.

Wie du an den Updates siehst, ist es nicht so einfach wie gehofft ?

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  • 2 Wochen später...
partisanengärtner

Kann man das Wasserproblem nicht mit Putztüchern aus saugendem Vlies auf dem Rand lösen?

 

Wenn sie bis zum gewünschten maximal Wasserstand reichen, sollte da auch ohne Hilfe der Eltern das Überschußwasser dann weggesaugt werden.

 

Für das kühlfeuchte Winterhalbjahr kann man das auch zur Moosvermehrung nutzen. Jetzt wächst das ja optimal. So würde es auch in der Wachstumsphase Deines Moores keinen unschönen Plastikrand zu sehen geben.

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  • 1 Monat später...

So, jetzt schaffe ich es mal, ein Update zu schreiben.

Es sind weitere Speicher dazu gekommen und ich hab eine kleine Wasserfläche definiert. Besser zum abschöpfen.

Das mit dem Selbstsaugenden Lappen hat leider nicht so richtig funktioniert, aber zum Glück ist meine Mama da recht fleißig ?
Momentan ist das Moos eher matschig und noch nicht so richtig eingewachsen und ich möchte mit dem Abschneiden und darüber Vermehren eher noch warten bis es mit mehr Struktur angewachsen ist.

WhatsApp Image 2020-12-23 at 14.57.42.jpeg

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partisanengärtner

Ich kann die selbstansaugenden Lappen leider nirgends auf der Teichfolie erkennen.

Unter einen Stein glegt und bis hinter die Sphagnumpolster reichend kann man es gleich um diese Jahreszeit mit Sphagnum und anderen Moosen belegen. Die wachsen einfach weiter und sollten bis zum Sommeranfang gut bemoost sein.

 

Wenn man nicht genug Moos hat kann die auch ganz gut mit Dispersionsabtönfarben tarnfarbig  betupfen. Da braucht man sicher auch keinen Leim um sie mit Flechten und Moosen schnell zu besiedeln. Sieht auf jeden Fall besser aus als Teichfolie und wird im Sommer auch nicht so heiß.

Die Sommerhitze macht dass ja so leicht bewuchsfrei.

 

Alternativ kanns Du auch Kokosfasermatten oder Teichrandmatten drauf legen. Die bewachsen auch aber halt langsamer.

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Hey, Stimmt. Ist wieder weg. Bisher hab ich keinen Stoff der da passend ist. 

Der Versuch mit den Lappen ist wieder abgebaut. Deshalb ist da aktuell keiner. Sobald das Moos etwas besser angewachsen und ich mal wieder wieder in die Heimat komme, Würde ich das noch mal probieren. In der zeit probiere ich was passendes zu finden. 

Ich wohne ja nicht beim Beet und da ist das dann immer etwas komplizierter. Und mit Corona komme ich natürlich noch seltener heim. 

 

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  • 3 Wochen später...

Ohne neue Erkenntnisse oder Versuche einfach mal ein eingeschneites Moorbeet in Hamburg. Ein nicht so häufiger Anblick ?

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partisanengärtner

Da schneit es wohl aber öfter als in Hamburg. Dieses Jahr ist das ausnahmsweise besser verteilt. Leider ist bei mir der letzte Rest weggetaut.

Sehen beide gut aus.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Die letzten Jahre hier leider aber auch eine Seltenheit. Diesen Winter wieder signifikant häufiger und auch mehr.

Bin gespannt, ob und wie es sich auf die Entwicklung der Moorbeetpflanzen im kommenden Frühjahr auswirkt.

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  • 1 Monat später...

So, der Schnee ist geschmolzen und die ersten Drosera beginnen langsam, ihre Hibernakel zu entfalten.
Ein Amselschutz ist drauf und die Seiten habe ich größtenteils mit Jute abgedeckt. Stellenweise habe ich etwas kleingeschnittenes Sphagnum drauf. An den weniger steilen Stellen und in der Nähe zum Wasser, die Jute zieht das Wasser nicht besonders gut in die Höhe. Mal sehen, ob sich das dann da auch etwas etablieren kann.
Ansonsten habe ich einige Pflanzen aus ihren Töpfen befreit, damit sie das Moos durwurzeln können (Moosbeere, Cranberry, Rosmarinheide, Moorpogonie, Moornelke).
Das Wollgras treibt erste Blüten und ich bin gespannnt, wie es weiter geht. ?

 

IMAG0613.jpg

Bearbeitet von Leo
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  • 6 Monate später...

Man sieht ganz gut die Moosentwicklung unter unterschiedlichen Bedingungen. Rechts im Bild wird immer wieder Überschwemmt und die Entengrütze liegt drauf. Links sind kleine Wasserspeicher drunter und das Moos wird nicht überschwemmt. Dafür hat es sich zu einem schönen Teppich entwickelt (im Vergleich zu vorher). Leider steht das Beet etwas zu Dunkel, deshalb bin ich nicht Happy mit den Sarracenien, aber das diskutiere ich mit meinen Eltern noch aus, dann gibt es vielleicht was passenderes im Garten ?

20210918_123541.jpg

Bearbeitet von Leo
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