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Eiche Substrat


moskal

Empfohlene Beiträge

Hallo,

 

hier läuft momentan ein Versuch, Eichehobelspäne gemixt mit Lavagranulat als torffreies Substrat.

 

In den Hobelspänen sind die Holzzellen noch voll funktionsfähig, das heißt sie können auch in Spänen weiterhin Wasser aufnehemen, abgeben und halten. Das funktioniert auch unter Spänen untereinander, ein nasser Span gibt einem weniger nassen nebenan Feuchtigkeit ab, bis sich in der Gesamtheit der Späne eine Ausgleichsfeuchte gebildet hat. Das funktioniert in hohen Gefäßen auch in weiten Strecken nach oben. Zudem ist Eiche von sich aus Sauer.

 

Als erstes hatte ich das Späne Lavagemisch geflutet und für ein paar Monate unbepflanzt aufs Fensterbrett gestellt. Es hat nichts gegammelt, keine unangenehmen Gerüche und keine Trauermücken.

Vor zwei Wochen kam eine D.tokaiensis in den Topf, bisher scheint es zu taugen, mal sehen was passiert:

eiche.hobel.1.jpg.bc2694f3cc9fdcb5ede5c38aacd00c5b.jpg

 

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Gruß, Helmut

 

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  • 2 Wochen später...

Hallo,

 

das Ganze geht in die nächste Runde.

 

zuerst ein update, zur Drosera haben ich noch die üblichen "Umtopf Wildkräuter" gesellt, mal sehen ob sie wachsen, das Wasser zieht auf jeden Fall wie gewünscht nach oben und verteilt sich gleichmäßig im Substrat ohne Anstau :

eiche.hobel.tokaiensis_21_09.1.jpg.c16b0fb8a0fa8934563a064e29ad4eb2.jpg

 

Dann habe ich noch ein Substrat aus Lavagranulat, Perlite und Eichespäne gemixt:

eiche.hobel.2.jpg.9e8f65e8c578c719f700b40c218911f4.jpg

 

damit ist nun ein Baumarkt Nepenthes Hybrid getopft (5,95€ für so eine Pflanze, ich hätte vor ein paar Jahren nicht gedacht, das Nepenthes zur Massenware wird):

eiche.hobel.nepenthes_21_09.1.jpg.6713c68b9684911659a8a3bf11d31011.jpg

 

Falls jemand auch eine Versuchsreihe starten will, Eichespäne aus zertifizierter sinnvoller Forstwirtschaft habe ich reichlich...

 

Gruß, Helmut

Bearbeitet von moskal
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.. ich hätte da so meine Probleme die Eichen-Späne der Gerbsäure wegen zu Nutzen.

Bearbeitet von der_molch
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...deshalb Test und nicht Tatsache. So wahnsinnig unterschiedlich zu Torf ist das allerdings nicht und auf Eiche Totholz wachsen Epiphyten. Aber wie gesagt, Test. Mal sehen was passiert. Heute habe ich Buche für einen weiteren Test gehobelt. von der Buche weiß ich allerdings nicht wo sie mal gestanden hat, sie kann also durchaus Hydrogencarbonat abgeben. Allerdings habe ich bei Buche allgemein wiederum Bedenken wegs Gämmeln, Fäulnis und Pilzen. Mal sehen.

Bearbeitet von moskal
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  • 2 Wochen später...

Hallo,

 

update:

eiche.hobel.tokaiensis_21_09_12.jpg.5483821c0a820fcab95f4e1156c80531.jpg

 

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obwohl Baumarkt, die Nepenthes gefällt mir.

 

Gruß

Helmut

 

 

Bearbeitet von moskal
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  • 1 Monat später...
  • 1 Monat später...
partisanengärtner

Ein interessanter Versuch und wie es aussieht Erfolg versprechend.

Wie schätzt Du Fichte oder Kiefer ein? Das fällt ja häufiger an.

Wenn mein Freund wieder Eiche verarbeitet mach ich auch einen Versuch auf einer meiner schwimmenden Inseln.

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Hallo,

 

Fichte und Kiefer Verrottet viel schneller und hat per Harz ein paar unangenehme Inhaltsstoffe. In der Hydroponik wurde das schon versucht: https://www.pflanzenfabrik.de/substrate-der-hydroponik/

Holzspäne kommen ziemlich weit unten. Besonders gut schneidet es nicht ab, aber dort wird auch eine andere Spanform und Holzart verwendet. Bei mir verrottet nichts und Schädlinge bemerke ich auch keine.

 

In Wasser sieht das ganze recht schnell so aus:

eiche.hobel_tee.1.jpg.434f21510ad31edc13340f1e8dc947fe.jpg

 

Es stellen sich bei dieser halb Wasser halb Span Mischung 120µS/cm ein und das blieb auch über die Wochen die ich das stehen lassen habe so. Der Tee ergibt ein schönes pH-.

 

Falls Interesse an Eiche Hobelspänen besteht, ich habe das hier sortenrein aus zertifizierter Eiche die nicht aus Raubbau stammt vorliegen...

 

Gruß

Helmut

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  • 1 Monat später...

Hallo,

 

update:

tokaiensis wächst, leider wird auch das Moos mehr

eiche.hobel.tokaiensis_22_01_08.jpg.26590400dd37c80ee03b8325166bd576.jpg

 

bei der Gartencenternepenthes werden die neuen Kannen deutlich größer:

eiche.hobel.nepenthes_22_01_08.1.jpg.b499e9bfeb0164a4b8b10749e4592beb.jpg

 

Mit einem Nepenthes burkei Steckling versuche ich auch das Substrat, anfangs war sie zu warm gestanden, jetzt hat sie tagsüber um 20C und nachts um 5-7C kälter. So die Erfahrung habe ich mit Nepenthes nicht, aber ich denke sie hat sich gefangen. die Kanne hat sich nach dem kühler stellen gebildet und das neue Blatt in spe sieht bisher ordentlich aus:

nepehnthes.burkei_22_01_08.1.jpg.835079b8dfafca3fc98cef946a3d34cc.jpg

 

Gruß

Helmut

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  • 4 Wochen später...

Hallo,

 

Ping. x weser und spec. El Mirador lassen sich auch auf Eiche vermehren. Da ist noch ein wenig Dolomit Rasenkalk mit dabei:

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Gruß

Helmut

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Christian Riedel

Spannendes Thema!

Mir liegt der hohe Torfverbrauch auch im Magen-freue mich wenn da Alternativen gefunden werden.

Bitte weitertesten! Vielleicht finden wir die eine oder andere gute Lösung für unsere Kulturpflanzen!

 

Herzliche Grüße,

 

Christian Riedel

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Hallo,

 

ich freue mich über das interesse.

Für mich als Schreiner Kommt neben dem Torfverzicht noch dazu, daß es mich schmerzt wenn so ein wertvoller Rohstoff wie Holz einfach nur verbrannt wird. Ganz besonders wo ich es sortenrein sammeln kann. Viel zu schade für den Ofen.

 

Aktuell bereite ich einen Beitrag im Taublatt zum Thema vor in dem ich auch auf die Verwendung von Holzspänen im gewerbsmäßigen Gartenbau eingehen will. ein Freund der für Substrate, Dünger und Qualität in einer niederländischen riesen Wasserpflanzengärtnerei zuständig ist hat mich mit ordentlich Lesestoff zum Thema versorgt. Die Industrie arbeitet da wohl auch als vielversprechenden Torfersatz dran.

 

Noch ein paar Bilder der Versuchspflanzen, die tokaiensis wächst sehr schön:

eiche.hobel.tokaiensis_22_02_06.jpg.b51f21638dadce69cffc63b5bf3343c8.jpg

 

Die Nepenthes macht ordentlich Kannen:

eiche.hobel.nepenthes_22_02_06.1.jpg.a53674c053062a3f8f1f918d8bb0545d.jpg

 

Ansonsten sind in dem Substrat an Carnivoren

Nepenthes ampularia

Nepenthes burkei

Drosera binata

Drosera spatula

 

Nicht Carnivore

 

jede Menge Bucephalandra, von denen habe ich um 30 Varianten, Arten,Sorten. Das läuft so gut, daß ich regelmäßig zu viel habe. die Pflanzen sind fürs aquarium sehr beliebt und stehen gerne im Anstau:

buce_maia.4.jpg.12d1eb8cf5b64c0be32da0c07105e30d.jpg

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Mehrere Schismatoglottis, Homalomena, Monstera und Aglanomena brevispathum

 

Bisher funktioniert alles. Trauermücken sind auch noch keine ins Substrat gegangen.

 

Gruß

Helmut

 

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  • 1 Monat später...
Insectivorophilia

Hallo Helmut,

 

erstmal Gratulation zu den bisherigen Ergebnissen mit dem Eichenspäne-Substrat! ?

 

Ein paar Detailfragen zu den Bucen (Bucephalandra):

Die Bucen sind auch in reinem Eichenspäne-Substrat? Oder ist ein Anteil Perlite dabei oder anderer Zuschlagsstoff?

Und wie hoch ist der Anstau?

Hast du sie in einem Zimmergewächshaus?

 

(Ich habe auch Bucen in einem Zimmergewächshaus emers, aber als Substrat hauptsächlich Fluval Stratum und etwas Eifellava-Splitt. Dazu als Putzgruppe weiße tropische Springschwänze. Sind auch noch ein paar andere Pflanzen dabei, Micranthemum tweediei ("Montecarlo-3"), Lysimachia nummularia, Selaginella - dies aber in einem eigenen Topf auf dem Substrat, in dem die anderen Pflanzen wurzeln - und ein Moos, wohl Drepanocladus aduncus).

 

Grüße

 

Insectivorophilia

Bearbeitet von Insectivorophilia
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Hallo,

 

das ist Eiche mit Perlite und Lava. Eiche um Feuchte ohne Verdichtung im Substrat zu halten, Perlite um lockeres Volumen zu schaffen und Lava weil sich da gerne Wurzeln drin verankern. Anteilig volumenmäßig alles ungefähr gleich.

Die Buccen, Droseras und andere Pflanzen die nass gehalten werden stehen so 2-3cm im Anstau. Das macht auch nichs, weil die eiche nicht verrottet ist das einer Hydrokultur ähnlicher als Erdkultur.

Nepenthes wollen das trotzdem nicht, hier fließt beim Gießen das Wasser durch und sorgt da auch im Span die Holzzellen Wasser aufnehmen und abgeben für eine Gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Nässe. Nährstoffe werden auch mit dem Gißwasser in die Zellen aufgenommen und wieder abgegeben, also ist auch eine sanfte Düngung möglich ohne daß das Wasser steht.

 

Gruß

Helmut

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Hallo,

 

update:

Drosera wächst:

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Baumarkthybride auch:

eiche.hobel.nepenthes_22_03_13.1.jpg.f87b3af1f598eb2d7580f74334169756.jpg

 

N. ampularia hat sich von einem Lichtschock erholt und macht schöne Kannen:

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die N.burkei Jungkannen find ich einfach klasse:

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Ping x Weser macht was sie soll

 

und ich habe  Versuchschillies ausgesäht, jetzt beginne ich zu düngen:

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Bei allen Pflanzen ist es die selbe Substratmischung, nur bei den Pings ist Vermiculite und ein wenig Dolomit Rasenkalk mit drin.

 

Gruß

Helmut

 

 

 

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  • 4 Wochen später...
  • 1 Monat später...

Ich bin endlich auch dazu gekommen, die ersten Pflanzen umzutopfen. Allerdings hatte ich mich ordentlich verschätzt bei der Menge und habe daher das Gemisch von Helmut bei einigen Pflanzen nochmals mit mineralischem Substrat gestreckt.

Im Prinzip wie bei Matzes Darlingtoniasubstrat nur eben Eiche statt Torf und einen kleinen Teil Kanuma.

 

Als einziges Manko sehe ich bisher die eher schlechte Kapillarwirkung. Wie viel Wasser gespeichert wird (für den Fall aller Fälle) kann ich auch noch nicht beurteilen.

Bisher scheint es den Pflanzen aber zu gefallen und ich kann mir sehr gut vorstellen, da noch weitere Versuche zu machen um vom Torf so weit wie möglich wegzukommen bzw. auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.

 

Eine Ventrata steht schon etwas länger im Substrat und macht keine Andeutungen zu sterben.

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Ebenso scheint es der Drosera spatulata nicht schlecht zu gehen. Sie bekommt jeden Tag mehr Klebetropfen und der Zustand ist eher dem Umtopfen geschuldet als dem Substrat (ca. 1 Woche im Substrat.

Auch die Baumarkt-Dionaea wächst, auch wenn sie alles andere als gesund aussieht. Auch hier sehe ich die "Schuld" des Zustands eher beim Umtopfen und dem vorherigen, total verbrauchten und kompakten Substrat aus dem Baumarkt.

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Nachfolgend noch zwei Drosera Capensis in einem Substratgemisch wie oben beschrieben. Auch hier sehe ich noch keine Verschlechterung.

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Bearbeitet von Dennis Kl
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Hallo Dennis,

 

vielen Dank für das feedback.

Deine Beobachtungen decken sich mit meinen, auch das mit der Kapillarwirkung. Das liegt an der Spanform. Die vorliegenden Späne sind in etwa gleich lang wie breit und ein wenig gebogen. das erschwert die Weitergabe von Flüssigkeit von Span zu Span, weil die Späne untereinander zu wenig Kontakt haben. Ein wenig feiner, gemischt mit noch feiner und das Substrat hat die gleiche Kapillarwirkung wie eine Spanplatte die im Wasser steht.

 

Bei meinen Versuchen konnte ich bisher noch keine Verrottung der Späne feststellen. Demnächst wird die tokaiensis ausgetopft, mal sehen, was für eine Textur das Substrat hat und wie es riecht.

 

Gruß

Helmut

Bearbeitet von moskal
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  • 4 Wochen später...

Hallo,

 

nach dem mir die erste Versuchs-Drosera schon mehrfach abgestürzt ist (war immer irgendwie im Weg) habe ich sie in ein passenders gefäß umgetopft und bei der Gelegenheit das Substrat fotografiert. Das sollte nun um 1,5 Jahre in Betrieb gewesen sein. Struktur hält, Wasserspeicher und Leitkapazität ist wie am anfang, unangenehme und faulige Gerüche gibt es nicht.

eiche.substrat_22_06_26.1.thumb.jpg.4ebfd6263a79571ec2d762dd3071eddc.jpg

 

Bei diesem Substrat hatte ich eine Abnahmestärke von 1mm an meiner Hobelmaschine eingestellt, es waren Hobelspäne aus laufender Produktion. Für späteres Substrat, auch für das weitegegebene hatte ich Abfallstücke möglichst zügig mit 4mm Abnahmestärke gehobelt.

Das mit 1mm hat eine wesentlich bessere Speicher und Leitkapazität für Wasser als das 4mm. Die 1mm Späne sind mit Torf absolut vergleichbar, die 4mm nicht. Das liegt nicht an der Spanstärke, die ist fast gleich, sondern an der Spanlänge. Die ist bei 1mm Abnahme kürzer, dadurch sind die Späne auch nicht so lockig und das macht sehr viel aus.

 

Gruß,

Helmut

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  • 11 Monate später...
undergrowth botanicals

Hallo,

 

danke für die Testberichte! Das hat mich neugierig gemacht, vor allem wegen der sehr sauren Eigenschaften von Eichenspäne. Der PH-Wert liegt wohl etwa bei 3,9 und aus dem Versuch in diesem Paper (https://www.proquest.com/openview/0c572ea4e7a995647797d53012502e6e/1?pq-origsite=gscholar&cbl=2043582) lässt sich ableiten, dass Eichenspäne eine relativ gute pH-Pufferfähigkeit im sauren Bereich hat (siehe Tabelle im Link oben). Problematisch ist evtl. die Stickstoff-Instabilität und der bei der Zersetzung evtl. entstehende "Stickstoff-Entzug"? Ich denke aber, dass sich Eichenspäne durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen nur langsam zersetzt und als Zuschlagstoff die Stickstoff-Instabilität vielleicht gar nicht so stark ins Gewicht fällt. Das sollte aber auf jeden Fall im Auge behalten werden und evtl. durch rechtzeitige Substraterneuerung oder Zugabe von Stickstoff  entgegen gewirkt werden (letzteres ist in meinem Fall - bei tropischen, Dschungelpflanzen, die weniger empfindlich auf Nährstoffe reagieren - evtl. weniger problematisch als bei Karnivoren?). 

 

Eichensägemehl bekommt man sehr günstig in Reinform gepresst als Brickets oder Pellets (als Brennmaterial). In der Pilzzucht ist das als Kultursubstrat bekannt, die Pellets werden mit kochendem Wasser übergossen und quellen etwa um das 4-fache des Gewichts auf. Das würde dann einen Literpreis bei den von mir gefundenen Bricket- und Pelletprodukten von etwa 0,20€ geben. Ich hab mal zwei Produkte zum Testen bestellt und bin gespannt 🙂

 

Viele Grüße,

Marius

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Hallo Marius,

 

die Stickstoffinstabilität fällt auch nach den zwei Jahren in denen bei mir Versuche laufen, nicht ins Gewicht, und die Späne sind immer noch formstabil. Besonders bewährt es sich auch bei z.B. Araceen die es nass und weich mögen, Homalomena, Schismatoglottis, Cryptocorynen....

 

In der Pilzzucht kann ich mir es allerdings schwer Vorstellen, da ist doch Buche das holz der Wahl? Die wäre wiederum als Substrat ungeeignet, kein europäisches holz verrottet so schnell wie Buche und keines hat so stark unterschiedliche Eigenschaftem in Bezug auf Säurebindungsvermögen, pH und sonstigen mineralischen Inhaltsstoffen. Das geht je nach Bodenbeschaffenheit des Wuchsortes von pH 4 bis pH 8. Wobei das Laub von sauren Buchen ein Super Substrat für die Sumpfpflanzen Borneos abgibt.

 

Wo ich grad drann bin: Xylit. Riesen biologisch besiedelbare Oberfläche und dabei biologisch kaum abbaubar. pH 5,5-6, N 0,2-0,7%, P 0,01-0,02%, K 0,02-0,05%, Mg 0,2-0,5% Na enthält es 70-205mg/l aber das macht bei mir selbst sehr empindlichen Pflanzen bisher nicht. Bei Xylit aus dem ich das mittels CaNO3 ausgewaschen habe, stelle ich kein anderes Wachstum fest. Das Charmante an Xylit ist, dass es zwar Lebensraum für Mikroben bietet, von diesen aber nicht verstoffwechselt wir. Also könnte Hydroponik unter Verwendung von organischen Düngern ohne fäulnis möglich sein. Gute Sauerstoffversorgung vorausgesetzt. Ich teste das mo0mentan

 

Gruß

Helmut

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Da fällt mir noch ein: Bei mir hat sich Spanform und Größe bei der eiche als wichtig herausgestellt. Also bitte von den brikets berichten

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undergrowth botanicals

Hallo, 

 

das mit der Stabilität (sowohl Zerfall, als auch Stickstoff) und den Araceae ist interessant! 

 

Hab selber keine Erfahrung mit Pilzzucht, Eiche wird aber auf verschiedenen Seiten berichtet, bspw hier https://pilzgarten.info/pilzprodukte/eichen-saegespaene/

 

Xylit stand bei mir auch schon ganz oben auf der Liste interessanter Zuschlagstoffe, hab's aber wegen eher schwieriger Besorgung und weil nicht wirklich nachhaltig, wieder verworfen. 

 

Mach ich. Würdest du aus deiner Erfahrung eher zu Spänen, als zu Mehl tendieren? 

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