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Unterschied Dorsera aff. paradoxa und Drosera paradoxa?


Patricia

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Hallo Zusammen,

 

ich habe eine mir vor ein paar Monaten eine Drosera paradoxa im Gartencenter zugelegt. Nun habe ich mich in der letzten Zeit intensiver über diese ganze Thematik informiert und herausgefunden, dass es evtl doch eine aff. paradoxa sein könnte. 

Mir geht es hier auch nicht um irgendwelche Bestimmungsfragen, weil ich sie nur für mich habe und eh nicht weiter verkaufen oder zum Verkauf vermehren möchte.

Allerdings habe ich letztens hier in einem Beitrag gelesen, dass D. paradoxa und D. aff. paradoxa das gleiche Genmaterial teilen aber einen anderen Habitus aufweisen. 

Ich bin jetzt etwas verwirrt, also erstens kenne ich dieses aff. erst seit dem ich mich mit Karnivoren beschäftige und verstehe noch nicht so ganz für was das gut sein soll (wenn eine Pflanze zwar anders ausschaut, aber die gleiche Genetik aufweist, dann gehört sie doch trotzdem zu der Art, oder nicht!? der Habitus ist doch von sehr vielen Faktoren abhängig).

Und zweitens, wenn die Pflanze eine andere Genetik aufweist, dann ist sie doch sicher eine andere Art, oder? 

Ich bin kein Genetiker und habe auch leider nichts in die Richtung studiert, aber es interessiert mich sehr.

Kann es auch sein, dass ich auch einfach zu kompliziert denke und es sich hier um Arten handelt, die unbestimmt sind und man sich einfach denk: "Schaut so aus wie, also pack ich ein aff. mit dran", das hat ja dann aber nichts mit dieser Art zu tun, sondern rein mit dem subjektivem Empfinden der Person die das auswählt.

 

Ihr merkt, ich steig nicht so ganz durch, ich hoffe mir kann das jemand erklären, damit ich endlich diesem Gedanken in Frieden ad acta legen kann?

 

Liebe Grüße,

Patricia

 

 

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Hallo Patricia,

 

nunja, die in Kultur weit verbreitet D. paradoxa, die es auch ab und an im Gartencenter gibt, wurde damals als D. paradoxa bestimmt und so verbreitet. Diese ist aber nicht die "echte" D. paradoxa sondern eine aff (ähnlich), da sie nicht zu vollständig mit der Artbeschreibung von D. paradoxa übereinstimmt. Die echte kleinere, nicht so farbige und stämmchenbildende D. paradoxa ist in Kultur eher weniger verbreitet 

 

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Grüße Nicky

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Nachdem ich außer unserer inzwischen über zwölf Jahre alten D. aff. paradoxa (aus Holland) die beiden andern Pflanzen im GWH aus Samen gezogen und mehrere Jahre beobachtet habe, besteht bei mir immer noch der Verdacht, dass es sich ausgerechnet bei der als D. paradoxa "Type" bezeichneten Form auch aufgrund des Wachstums und der Lebenszeit (2 Jahre) um eine Naturhybride aus D. aff. paradoxa (mehrjährige Rosette) und D. banksii (einjährig und stämmchenbildend) handelt. Tatsächlich wurde mir aus Australien bestätigt, dass die Pflanzen auch gemeinsam vorkommen, wobei ausgerechnet die D. paradoxa "Type" in dieser Region aber am seltesten zu finden ist.

 

Drosera_paradoxa_Type_1bk_100920.jpg

Drosera_aff_paradoxa_1.jpg

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Hallo Siggi,

 

ich habe mal kurz eine alte Liste von Allen Lowrie (Gott habe ihn selig) durchgesehen und D. paradoxa und D. baknsii kommen da nur zusammen am King Edward River Kimberley vor. Ansonsten beschränken sich die vorkommen von D. banksii mit Howard Lagoon, Bark Hunt und Finnis River mehr auf das Northern Terrtory, die Standorte von D. aff paradoxa und D. paradoxa beschränken sich auf etwa 12 in Kimberley. Wobei beide z.B. an verschiedenen Standorten (z.B. Mount Bomford und Theda Station) zusammen vorkommen. Im ganzen Petiolaris-Komplex is eh eine Hybridisierung möglich wo es bei den beschriebenen Arten eben auch um Naturhybriden handeln kann. Es liegt eben in der Natur des Menschen alles "beschreiben" zu müssen, das es sich hier nur um eine Momentaufnahme in der Evolution handelt und das heut festgelegtes Morgen, durch neue Erkenntnisse ungültig erklärt wird, mache es nicht einfacher.

 

Grüße Nicky

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Hallo Nicky,

 

wegen der Standorte und des gemeinsamen Vorkommens der D. banksii und D. paradoxa bin ich in Kontakt mit Boaz Ng, der in Australien wohnt und in Sachen Karnivoren sehr engagiert unterwegs ist. Wer auf Facebook ist, kennt ihn und seine ausgezeichneten Fotos vermutlich über die ICPS. So manche Angaben von Lowrie wurden gar nicht selten nach Erscheinen seiner Büchern zumindest kontrovers diskutiert und ergänzt, umbenannt oder es wurden aus Unterarten dann doch eigene Arten. Besonders die Sektion Lasiocephala (haarige Köpfe), von der wir hier reden, stand immer wieder in der Diskussion, da die von Lowrie in der Natur für Wissenschaft aber auch den weltweiten Verkauf gesammelten Samen gar nicht selten Überraschungen brachten. Wegen der häufigen Hybridisierungen in der Natur, kamen aus ein und derselben Samenpackung durchaus verschieden aussehende Pflanzen, was in den Foren schon vor zehn Jahren diskutiert wurde. Man sieht es halt der Samenkapsel einer D. petiolaris nicht an, welche Pollen die Bestäuber aus der Umgebung mitbrachten. Das sieht man erst wenn die Samen keimen und wachsen. Gerade die Lasiocephala kreuzen sich wirklich hemmungslos, zudem bleiben die Hybriden fruchtbar und kreuzen sich weiter. Dadurch kann es gerade bei Neubeschreibungen dieser Sonnentau ähnliche Probleme geben, wie wir sie von Nepenthes und Sarracenia kennen, deren Hybriden ebenfalls fruchtbar bleiben.

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