Zum Inhalt springen

nochmal Frage zur Aussaat


Christoph Pohling

Empfohlene Beiträge

Christoph Pohling

Hallo zusammen, trotz vielem Lesen (hier und Fachbücher) schlug mein erster richtiger Versuch zur Aussaat fehl.

Nach dem Stratifizieren hatte ich die Samen in einzelne Töpfe gelegt und dazu eine Mischung aus Torf und Perlite verwendet.

 

pots.JPG.32d79bc8f4d674659a61b14d22165096.JPG

 

Aber weder gibt es nach 6 Wochen einen ersten Erfolg, noch wird es gelingen, das Ganze noch 6-12 weitere Wochen frei von

Schimmel zu halten. Um das Perlite bilden sich braune Krusten und mehrere Sorten Schimmel. Es sind kaum noch Samen zu sehen.

Vermutlich habe ich hier den Kapitalfehler gemacht, der pH Wert des Torfs wird angehoben. Zudem ist es viel zu grob,

um das "Betreuen" einzelner Samen zu erlauben.

 

Der 2te Anlauf soll in einem reinen Torf-Bett erfolgen, direkt in die Wanne ausgebracht. Pikieren und Topfen dann später. 

 

Kurze Frage, hat jemand schonmal nur mit Wasser in wasserdichten Gefäßen (Falcon Tube oder Filmdose ) stratifiziert ?

Zuvor hatte ich sterilisierten Zellstoff mit dabei, aber auch das war nach 3-4 Wochen unhygienisch 

 

Gruß C

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christoph,

 

ist das Bild von deiner Erstsaat? Wenn ja, sehe ich keinen Schimmel. Was ich ändern würde, wäre 1) die Deckel ab, 2) die Lampe viel näher ran, 3) den Wasserstand bis Substratoberfläche erhöhen. Eine unbekannte Variable in deiner Beschreibung ist auch die Temperatur. Die Saat sollte zumindest Tagsüber bei 20°C und mehr haben. und ich sags mal so, auch wenn es sicher Beispiele gibt wo es schneller ging, 6 Wochen sind jetzt nicht sooo lang.

 

Alternativ kannst du die ganzen Pötte nach draussen stellen (mit Deckel als Vogelschutz) und bis zum Frühjahr stehen lassen und ich denke du wirst im Frühjahr Sämlinge haben.

 

Grüße Nicky

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Hi Nicky

 

Ja, das Bild zeigt Tag 1. Deckel blieb ab Tag 3 auch ganz ab.

Trotzdem sieht es heute sieht es leider so aus: Sans titre 1.jpg 

 

 

Und jeden Tag wühle ich mit einem Holzstäbchen die Schimmel Nester weg und drücke die noch auffindbaren Samen wieder fest.

Waren mal über 500 Stk, daher hält sich meine Begeisterung gerade in Grenzen.

Trotzdem der Plan, neu anzufangen. Denn wie Du sagst, 6 Wochen ist nicht lang, aber 6-12 weitere wird so kaum klappen

Das Ganze steht im Heizungskeller, ein warmer und trotzdem gut belüfteter Raum. Mehr Licht ist jederzeit machbar, 

es ist nur eine Röhre angeschaltet.

 

Die Idee mit dem nach Draussen stellen ist sehr gut. Somit verbliebe für diese Samen hier

wenigstens eine Chance, und ich könnte parallel neu Anfangen. Habe noch einen Satz Samen über.

Die große Menge wird benötigt. Es handelt sich um generativ vermehrte Leucophylla "HCW"....

--> Von den potentiell adulten Pflanzen wird nur ein kleiner Teil die originalen Eigenschaften aufweisen. 

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kann ich gut verstehen das sowas enttäuschend ist. Was mich wundert, die hartschaligen Samen von Sarracenia verschwinden nicht mal einfach so, auch wenn diese aussen Schimmel angesetzt haben dauert das Monate bis sie weg sind. Wenn sich die Samen "auflösen" und verschwinden sind es meist taube Nüsse. Kann also auch am Saatgut liegen. Gegen oberflächlichen Schimmel auf dem Substrat hilft beregnen und mehr Licht. Und wie gesagt, es schadet den Saaten nicht wenn die Samen "schwimmen".

 

Grüße Nicky

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christoph,

 

wie sieht es Temperatur und Lichtmäßig aus?

Wie lange werden die Samen beleuchtet?

 

Hab heuer selber welche ausgesät im Growtent.

Auch immer so 20°C und Licht 22h.

 

Bei mir sind die Samen gekeimt in Töpfen die im Anstau stehen. (reines Torf-kein Schimmel)

 

Das mit dem Schimmel habe ich auch in anderen Töpfen, in denen Perlite drin ist. Hier bildet sich der Schimmel viel schneller.

Die Samen von dieser Aussaat keimen jedoch auch. 

Werde das nun ein paar Wochen beobachten und dann eventuell die Keimlinge pikieren nicht dass Sie Schäden vom Schimmel nehmen.

 

Wie alt sind die Samen? 

Vielleicht liegt es auch an dem Alter.

 

 

Die Schalen würde ich jedoch noch nicht entfernen sondern abwarten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 29 Minuten schrieb Haan-19:

Das mit dem Schimmel habe ich auch in anderen Töpfen, in denen Perlite drin ist. Hier bildet sich der Schimmel viel schneller.

Das ist sehr merkwürdig, da Perlit selbst nicht schimmeln kann. Bei Perlit ist aber häufig die Bildung von Algen zu beobachten, bei ungünstigen Bedingungen können diese dann, wenn abgestorben, wie jedes organische Material, schimmeln.

Was die Beleuchtungsdauer betrifft muss man es nicht übertreiben. 12-14h reichen völlig aus. Nich das da wer drauf kommt unser energieaufwendiges Hobby zu verbieten.?

 

Grüße Nicky

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Eben...aber (leider erst) vor kurzem erst hatte ich gelesen, dass es basisch reagieren kann (in einem absoluten Standardwerk, Peter D'Amato, peinlich).

War damit mein Fehler, hatte mir diese Frage nie gestellt und wenn, als "Silikat" eher "sauer" eingeordnet...

Und da ich Sand in der Wohnung vermeide, habe ich anscheinend auch zu viel eingesetzt, sodass es den

pH-Wert des Torfes anhebt. Und dann kann sich leichter Schimmel bilden.

Auch wenn sich die Samen bisher noch abwischen lassen, ich kann die Procedur

auf Dauer nicht erfolgreich durchführen. Finde kaum noch die Hälfte der Körner, überall braune Krusten und

gebrochene Torf-Oberfläche. Das mit den Töpfen war auch zu früh, so scheints.

 

Nein, "weg" oder vergammelt ist bisher kein Einziger, aber mit Sprühen und mechanischem Abtragen 

schimmliger Stellen "vergraben" sich auch die Samen immer mehr, oder kleben versteckt an 

verkrusteten Perlite-Körnern, die ich schon aus der Erde entfernt habe.

 

Und jetzt plane ich eben erneute Saat, diesmal nur auf Torf direkt in der Wanne.

Wenn ich diese Samen jetzt einfach ins Freise stellen könnte, wäre das super.

Der Platz wird frei, und der Versuch wäre noch nicht aufgegeben.

 

Und Stratifizieren direkt in wasserdichten Gefäßen mit destilliertem Wasser wäre auch einfacher, 

als der letzte Versuch mit sterilisiertem Zellstoff...es gammelt trotzdem irgendwann.

 

-Samen waren 7 Jahre im Kühlschrank. Nicht toll, aber von dem was man so ließt auch kein Ausschluss-Kriterium.

Ein Teil ist von mir, ein Teil aus anderen Kulturen von echten Profis. Qualität sollte daher passen.

 

-Temperatur messe ich 22 °C ohne Nachtabsenkung.

 

-Licht lief 12h pro Tag, ganz normal mit Zeitschalt-Uhr. 1x LSR 36 Watt mit Reflektor in 30 cm Abstand, eine 2te kann ich zuschalten

 

-Wasser nass-feucht, kein Anstau.

 

 

lessons learned: in diesem Stadium KEIN Perlite mehr....nachweislich Probleme hatte ich zuletzt bei Nepenthes mit Kokos Chips für Terraristik, 

also trotz Sorgfalt kann man ungeeigneet Zusätze erwischen.

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo!

 

Zum Thema Stratifikation:

Wenn du keine Lust hast, wochenlang zu warten, benutz Gibberilinsäure!

 

Frische Samen mit bisschen Sphagnum in ein Ziplock-Tütchen, einen Teelöffel 0,1%ige GA3-Lösung drauf, 24 Stunden warten, spülen, aussäen. Hat keine 2 Wochen gedauert, bis die ersten gekeimt sind!

 

Zum Aussäen verwende ich  nur noch reinen Torf, bin dieses Jahr mit meinem fancy Torf-Sand-Perlit-Gemisch auch ganz schön auf die Nase gefallen.

Ist bretthart geworden...

 

Schönen Gruß,

Ralph

Bearbeitet von Gordon Shumway
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Danke für diese Rückmeldung, nächstes Mal reiner Torf.

Gibberellinsäure hatte ich auch schon überlegt und hier viel darüber gelesen.

Habe nur Sorge, bei zu wenig Erfahrung noch mehr zu vermasseln.

Von den Pflanzen welche ich damals während der Jahre in den USA besessen habe

(und von denen die Samen stammen) sind keine mehr am Leben. Mussten leider

dort bleiben und wurden unter anderen Carnivoren-Fans aufgeteilt...aber wie es immer so ist... 

 

einen Versuch habe ich noch...

 

Nicky, kann ich die hier dann einfach raus in die Kälte stellen?

Obwohl auf die Stratifikation jetzt schon 6 warme Wochen folgten ?

Oder besser die nächste Stratifikation, also 4 Wochen, weiter versuchen ?

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christoph,

also ich habe nun auch schon mehrere Keimversuche von Sarracenia hinter mir.

nun - ich kann daher nur mitteilen was ich so festgestellt habe:

 

-Samen waren (lt. Verkäufer) frisch aus der Ernte 2021

-alle mind. 24 Std. in GA 3-Lösung eingelegt (wie Ralph geschrieben hat)

- Torf vor Aussaat schon befeuchtet bzw. nass gemacht (nur dest. Wasser - bei Regenwasser schnelle Algenbildung)

- Samenkörner ausgebracht, nochmal ganz fein mit dest. Wasser besprüht und ab ins Mini-Gewächshaus (wie deine - die passen gut)

- Töpfe 1/3 im Wasseranstau,

- bis zur Keimung die Beleuchtung 24 Std. täglich ( .... müsste wahrscheinlich nicht sein)

- ca. 13 Tage nach der Aussaat sollten sich die ersten Keime zeigen

Das habe jetzt aus bereits 3 Sarracenia Keimversuchen festgestellt.

Aber ... !   

- Ich hatte auch Samen dabei, die fast zu 100% innerhalb weniger Tage zu Schimmeln begonnen haben

- Es sind Samen dabei, da gabs keinen Schimmel, aber hat trotzdem kein einziges Korn (von 20-30Stck.) gekeimt

- Andere wiederum keimten 2-4  von insgesamt 20-30 Stck.

- von den meisten keimten jedoch 40-80%

Ich will dir damit nur sagen, es muss nicht immer an dir liegen, wenns mit der Anzucht nicht klappt

Ausschlaggebend ist überwiegend die Qualität und frische der Samen.
Von der Stratifikation kann ich nur die Variante mit Gibberilinsäure vorweisen - was anderes habe ich noch nicht probiert.

Übrigens habe ich bemerkt, dass bei mir noch kein einziges Korn gekeimt hat, das bereits mit Schimmel befallen war !!!
(hatte auch immer versucht, diesen manuell oder mit Wasser besprühen zu entfernen)

Alle diese Punkte sind meine Einschätzung und Erfahrung - und bei mir hats (größtenteils, aber auch nicht immer) geklappt

Also Kopf hoch, das wird schon klappen
... nur nicht aufgeben
Grüße
Tom

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

partisanengärtner

Draußen auf gar keinen 'Fall. Diese tiefen Frosttemperaturen sind bei beginnender Keimung vermutlich tödlich. Mit etwas Sphagnum im Gemüsefach des Kühlschranks

kann man zumindest das Erfrieren des Keimlings verhindern wenn schon einer dabei sein sollte.

Der Abbau der Keimhemmung ist ein Stoffwechselvorgang der optimal um die 5 Grad braucht. Gefroren passiert da nichts. Entscheidend sind die Anzahl der Tage im aktiven Bereich.

Was  man nicht vergessen sollte das es immer taube Samen geben kann. Das erkennt man am frühen Verschimmeln zum Beispiel.

 

Bearbeitet von partisanengärtner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb Christoph Pohling:

Um das Perlite bilden sich braune Krusten und mehrere Sorten Schimmel.

Hallo Chrisoph,

bist du dir sicher, dass es sich bei den braunen Krusten um Schimmel handelt? Dass Perlite bei hohem Torfanteil oberflächlich braun/schwarz wird ist ganz normal. Das sind dann meistens Stoffe aus dem Torf, die sich oben ansammeln, so wie die schwarzen Spitzen beim Sphagnum - also nicht weiter schlimm.

Grüße Jan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

nein, aber um die Perlite-Körner herum finden sich im Torf weiße Geflecht-artige Spuren, auf der Torfoberfläche 

alle paar Tage ein grauer Flaum und an den Spitzen der Samenkörner immer mal kleine blau-grüne "Bälle".

 

Das Perlite scheint die sonst Schimmel-hemmende Wirkung des Torfes aufzuheben.

Ich erinnere einen halbherzigen Versuch mit S.minor vor über 20 Jahren, 

damals habe ich nicht mal stratifiziert. Die Samen lagen so lange auf 

der Torf-Oberfläche im Zimmer-Gewächshaus (wie oben), bis sie irgendwann mal 

gekeimt sind.

 

Nur jetzt sollte alles natürlich 100%ig werden.

 

Die Samen selber sind wie gesagt noch nicht geschimmelt, sie wurden alle von Hand verlesen und sahen frisch 

aus. Einige scheinen bereits auch schon etwas "dicker" als vorher. Aber der Großteil sieht aus wie vorher bzw.

ist auch schon in dem ganzen Schmodder an der Oberfläche "verloren" gegangen...

 

ich lasse das Ganze noch stehen, bis ein neuer Satz Samen stratifiziert wurde.

Vielleicht tatsächlich diesmal mit Gibberellinsäure.

 

Anbei noch zwei Bilder kurz vor der Aussaat: Die Gefäße nach dem Stratifizieren und ein typisches Bild der Samen selber.

(6 Wochen im Kühlschrank, Samen, Zellstoff, Dest-Wasser, außer den Samen zuvor alles bei 110°C im Ofen "sterilisiert")

 

tubes.jpg

 

samen.jpg

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christoph,

viel Aufwand für ein schlechtes Ergebnis nervt verständlicherweise sehr. Vielleicht helfen ja folgende Erfahrungen:

Wenn Du schon alles sterilisierst, solltest Du natürlich vor allem auch die Samenoberfläche sterilisieren und mit abgekochten Wasser gießen, sonst ist die nächste Enttäuschung vorprogrammiert. Dazu wasche ich die Samen zuerst mit etwas Alkohol ab, dann nehme ich verdünnte Na-hypochlorid-Lösung (Chlorbleiche), dann mit Wasser gut abwaschen. Die Chemikalien greifen vielleicht auch die natürliche Wachsschicht der Samen an, dadurch nehmen die Samen schneller Wasser auf. Es schimmeln dann zwar immer noch die Samen, bei denen der Pilz schon vorher das Innere der Samen erreicht hat, aber die kann und sollte man mit der Pinzette bei Kontrollen entfernen, denn grüner und weißer Schimmel, der manchmal aus den Samen wächst, bildet, wenn man ihn sieht, gerade Sporen aus und ist ansteckend. Die Samen mit Schimmel dran keimen nicht mehr.

Wenn die Samen gute Qualität haben (also nicht aus einer schimmligen Samenkapsel geschüttelt oder zu lange falsch gelagert wurden), kann man auch einfach auf nicht sterilem Substrat aussäen. Meistens klappt das auch so gut. Wie bei Aquarien müssen sich die Mikroorganismen in frischem Substrat erst einmal neu organisieren. Da kann (mit oder ohne Samen) auch zeitweise Schimmel gewinnen, je nachdem wie gut der Torf ist. Torf/Huminsäuren konservieren am besten unter Luftausschluss. Wenn Torf an der  Oberfläche verkrustet, ist die Verdunstung zu hoch. Lösliche Bestandteile und evt.auch Salze reichern sich dann an der Oberfläche an. Dagegen hilft mit Folie abdecken oder öfter von oben mit weichem Wasser einsprühen (sehr vorsichtig, sonst schwimmt alles davon).

Perlite ist mineralisch und herstellungsbedingt steril, das schimmelt selber nicht.

Die Gefahr, dass Samen anfangen zu schimmeln, beginnt bei der Stratifizierung. Vor allem, wenn die Luftfeuchte und Temperatur zu hoch sind. 1-5°C für 4-8 Wochen sind gut. Danach bei >20°C auf die Keimung warten. Dazu ist kein Licht nötig. Zuviel Licht fördert Algen und Mooswachstum (wenn nicht 100% steril). Aber nach etwa 2 Wochen sollte man hell stellen, weil dann die ersten Wurzeln zu treiben beginnen und bald danach die Blätter Chlorophyll bilden können. Gibberellinsäure braucht man eigentlich nicht. Nur wenn die Keimrate ganz schlecht oder null ist, die Samen aber noch gut aussehen, dann kann man damit nachhelfen. Oder man gönnt ihnen eine zweite Stratifizierung. Das bewirkt manchmal Wunder, aber leider nicht immer.

Ich decke mit einer ganz dünnen Quarzsandschicht ab, weil die Wurzeln in lockerem Substrat besser Fuß fassen. Ein Mix Torf/Perlite als Untergrund ist besser als reiner Torf. Da haben die Wurzeln Probleme, wenn er sich mit der Zeit verfestigt hat.

Viel Glück.

Viele Grüße

Eric

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Danke. Nachdem die Qualität des Saatgutes (nach 7 Jahren im Kühlschrank) vermutlich auch problematisch ist, 

würde ich es in den kommenden Tagen wohl tatsächlich mit Gibberellinsäure probieren und hier bestellen:

 

http://Gibberellinsäure

 

oder gibt es bestimmte Produkte/Gebinde, die unbedingt zu empfehlen sind ?

 

Viele Grüße

C.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Würde gerne heute nochmal auf das Thema zurück kommen, da ich vermutlich einen neuen Anlauf machen werde.

Dazu noch Fragen, siehe unten. Liebe Mods, falls der Thread besser in (Kulturformen- und Methoden) passt, bitte verschieben  

 

(Tom, ich schaue immer wieder in Deinen wunderschönen thread und bin ganz ehrfürchtig ! )

 

Ausgangslage:

-Qualität Saatgut zweifelhaft (7 Jahre im Kühlschrank, Folienbeutel und luftdichtes Kunststoff-Gefäß)

-Wettlauf Zeit zum Keimen gegen Schimmelbildung

-Bisher vermutlich ungeeigneter Substrat-Zusatz und zu kalt 

 

Planung:

Erneuter Versuch, stratifizieren mit GBS (24 h statt 4-6 Wochen)

reiner Torf

wärmerer Platz

mehr Wasser (danke für den Tipp oben)

 

Fragen:

 

-Aber ab wann entsorge ich den bestehenden Satz ? Ab wann sind die Samen hin ? Die Schale ist nicht mehr so fest wie am Anfang,

sie lassen sich mit dem Fingernagel zerdrücken, innen ist eine weiche, hellgraue Masse. --> War es das, oder ist das zu einem gewissen Grad normal ?

 

-Und soll ich die nächsten Samen denn überhaupt stratifizieren ? Nach so langer Zeit bei ca. 5 °C ? Etwas Feuchte gibt es ja auch im Kühlschrank.

Nicht, dass ich bei dieser Aktion schon dem Schimmel den Weg in die "nicht mehr so ganz versiegelten" Samen bereitet habe ?

 

 

Hier nochmal das Elend, welches sich nach wenigen Tagen jedes Mal aufs Neue zeigt:

 

elend.jpg

 

Derzeit läuft eine Rettungsaktion, aber es ist wenig elegant, ca. 400 Samen nach dem Pflanzen

wieder manuell umzubetten...

 

rettungsaktion.jpg

 

 

 

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 Monate später...
Christoph Pohling

Update: heute sieht das Ganze schon besser aus. Im 3ten Anlauf!

 

 

Setup_Bathroom2.jpg.51d12f4fdc11c62feffa0aa72ec31498.jpg1st-HCW.thumb.jpg.7dc9a4e35087ae43c32aa2e5da1eb577.jpg

 

--> ich musste frischeres Saatgut nehmen. Das alte Saatgut (7 Jahre) ließ sich auch mit GA3 nicht mehr zum Leben erwecken.

Nach Rücksprache wurde es sehr wahrscheinlich falsch gelagert. Plastikbeutel und verschraubtes Kunststoff-Röhrchen im Kühlschrank

reicht nicht aus, um vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu schützen. Mir war zudem nicht bekannt, ob nicht eine Gewisse Feuchte sogar

nötig ist, daher beließ ich es sogar absichtlich beim Plastik. Wirklich Wasserdampf-Dicht wäre nur Metall...

Aber der Einsatz eines Fungizides ("Asulfa Jet") im vorletzten Versuch hielt das Substrat zunächst frei von Schimmel und es zeigte sich dann,

dass der Schimmel primär aus den Samen selbst austrat!

 

--> Die ersten der "neuen" Samen (2-3 Jahre alt) keimen nun nach knapp 3 Wochen, täglich werden es mehr.

Eine Sorte liegt bei 30 %, eine andere bei ca. 10 %, mal sehen, was am Ende der Stand sein wird.

 

--> Stratifiziert wurde wieder über 24h in einem Bad mit GA3 0,1%. Samen von Leucophylla begannen schon nach 12 Stunden die Schwimmfähigkeit zu verlieren

und ist nun auch die Sorte, die jetzt am besten keimt. Flava var. ornata hat sehr dicke Samen und zeigt bisher nicht einen Keimling. Hier 

hätten es vielleicht auch 2 Tage im Bad sein dürfen!

 

--> Ich habe kein Fungizid mehr ausgebracht, Schimmel auf der Substratoberfläche war die ersten 2 Wochen somit doch ein Problem.

Teilweise musste 2 mal täglich mit Wasser überbraust werden.

 

--> seit ca. 1 Woche ist ein dünner Algenfilm auf der Substratoberfläche sichtbar, seitdem ist das Schimmel-Problem weg. Zufall oder

"biologisches Gleichgewicht" ? ?

 

-->Stehen warm (Fußbodenheizung) und bekommen 14-16h pro Tag Licht aus 2 T8-LSR, Lichtfarbe "Tageslicht" und "77"

 

--> Frisch aus der Kapsel dürfte wohl die wenigsten Umstände machen. Erinnere von früher wie gesagt kein einziges der hier genannten Probleme.

Aber das geht eben nur, wenn man die Pflanzen noch hat. ?

 

 

Danke nochmal für Eure ganzen Tipps!

 

erleichterter Gruß, C

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Christoph, 

Das freut mich das es jetzt doch klappt. Ich kann auch bestätigen das das Thema frische das A und O beim Keimen der Samen ist. 

Ich hatte meine eine Samen Ende Oktober / Anfang November (bin mir nicht mehr so sicher) aus der einen Kapsel die ich hatte geholt. Dazu noch einige zugekauft. Alles lag dann bis zur Aussaat Anfang Dezember im Kühlschrank. 

Ich habe 2 mal je Anfang Dezember und Anfang Januar gesäht. Auch alles mit GA3 für 24h behandelt. 

Mit am besten gekeimt nach etwa 12 bis 14 Tagen sind meine eigenen Samen, die bis Ende okt/Anfang Nov noch in der Pflanze waren. 

Einige Samen sind bei mir auch geschimmelt, aber hier ist wie schon von einigen erwähnt auch meine Vermutung das die sowieso nie gekeimt wären. 

Obs nun GA3 braucht oder die auch normal so gekeimt werden, werde ich nächstes Jahr mal probieren wenn ich mehr Samen habe und keine zukaufen muss ? da kann man dann auch mehr experimentieren.

Grüße und happy growing! 

Marcel 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

ich führe hier ein klein wenig Tagebuch, hoffe es nervt niemanden.

 

-24h in 0,1% GA3 an Tag 0

-Nach 19 Tagen war der erste sich öffnende Samen zu finden.

-Nach 21 Tagen gab es folgende Quote [Samen mit Radicula/Samen insgesamt]

 

Leucophylla HCW        [4/~120]             

Leucophylla v. Alba      [4/18]                

Flava v. rubricorp.        [2/~120]

Flava v. ornata:              [0/~60]

Purpurea ssp. venosa  [2/~240]

 

-Heute, nach 30 Tagen folgender Stand an erstmal nur -gekeimten- Samen (denn Keimblätter haben bisher erst sehr wenige aufgestellt):

 

Leucophylla HCW          [~35/~120]             

Leucophylla v. Alba        [9/18]                

Flava v. rubricorp.           [7/~120]

Flava v. ornata:                [0/~70]

Purpurea ssp. venosa     [~25/~240]

 

In absoluten Zahlen bin ich sehr froh, von bisher 35 HCW-Samen kommen hoffentlich genug durch, sodass einige Pflanzen 

mit den gewünschten Eigenschaften dieser Form vorhanden sind. Und die Alba Form hat bei nur 18 Samen nun 50% Keimrate!

Purpurea ist hier eher Begleitpflanze, das war nicht mein Hauptziel.

 

Trotzdem sind die relativen Erfolge der Sorten z.T. recht mies. 

Und während Samen von Leucophylla HCW wenigstens stetig weiter keimen (alle 2 Tage werden es mehr)

und Alba nach einer langen Pause zwischen den ersten und letzten Samen nachgelegt hat, kam bei Flava nichts mehr nach. 

 

Habe daher diese Töpfe heute in den Kühlschrank gestellt, um es mit einer "Nachstratifizierung" von 1-2 Wochen zu versuchen.

Wäre schade um das Saatgut, wenn es denn im Grunde keimfähig gewesen wäre. Ein Risiko besteht, falls sie z.B. übermorgen doch gekeimt wären,

aber jetzt werde ich doch wieder experimentierfreudiger....

 

Sonstige Beobachtung:

-Einige Samen bilden sehr schnell und ohne weites "Aufklappen" eine "Radicula"? aus, die auch sofort Kontakt zur Erde herstellt.

-Einige Samen stellen erstmal den "Miesmuschel-Zustand" her und liegen rum, manchmal geht es dann wie oben weiter, oder eben auch nicht.

-Bei vielen nicht-gekeimten Samen fehlt die Spitze und es ist dort ein kleines Loch zu sehen. So als hätte man einen kleinen Zigarrenschneider angesetzt.

 

 

mal sehen. Jedenfalls gibt es nun immer was zu Schauen ?

 

Gruß und gute Woche, 


C.

Bearbeitet von Christoph Pohling
  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Moin Christoph,

ich hab das Thema nur kurz überflogen. Wie steht es denn um die Keimrate bei den Sämlingen aus dem 1. und 2. Versuch die draußen standen. 
Gibt es die noch?

Grüße

Tim

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Hi Tim, nein, Versuch 1 (kalt stratifiziert) und 2 (GA3) schlugen fehl.

Es lag aller Wahrscheinlichkeit aber an den Samen selbst, zu alt bzw. zu lange suboptimal gelagert (7 Jahre). 

 

Versuch 3 ist mit anderen Samen (diesmal nur 2-3 Jahre alt) und GA3. 

Die eine Sorte Flava, die sich damit noch nicht zum Austrieb bewegen ließ, ist nun nochmal samt Topf im Kühlschrank ;-]

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christoph Pohling

Selbstläufer sind das noch nicht.

Während die wenigen "Alba" Samen brav die Keimblätter entfaltet haben und aufrecht stehen,...

667453843_Alba_Keimbltter.JPG.1e23a0c5aa192adbef4cba946831ff78.JPG

 

kommt es bei den anderen Sorten zu einem merkwürdigen Phänomen. Der Trieb schafft es anscheinend

nicht, ins Substrat vorzudringen, sondern wächst im Kreis herum. Dort wo auf dem Bild das Grüne endet, endet auch 

der Keim. Und wenn ich versuche, vorher die Samenhülse dann aus ihrem Sitz in der Erde zu befreien, damit sich der Trieb

aufrichten kann, fällt auch schonmal das ganze Konstrukt um (hier schon passiert, nur fürs Foto so hingestellt. Es gibt

also noch keinen Halt der Wurzel. Ob das der Grund ist, warum es erst so wenig Pflanzen mit Keimblättern gibt ?

 

loop.jpg.33ef47ff721189036080ebd475fe4bb6.jpg


Wenn dies dann passiert ist, grabe ich also nun eine längliche Vertiefung, setzte den Sämling dort mit dem Wuzelteil ein und schütte

wieder etwas Erde auf. Also eine Art "Pikieren-Null..." Alles im mm-Maßstab mit dem Zahnstocher...

 

pikieren_0.jpg.c691af8b767fe6b597fc148f0ce97435.jpg

 

von den Purpurea habe ich mehr Samen, da lasse ich vielleicht mal "laufen" und sehe, was passiert. Aber optimal ist das aus meiner Sicht nicht.

 

Glaube, das dauert noch was, bis hier große, weiße Trompeten in der Sonne leuchten...

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...
Christoph Pohling

kurzes Update heute, es sieht alles sehr gut aus.

Mit GA3 haben sich Keimraten von ca. 30 % eingestellt, dies scheint normal zu sein.

Eine Portion Samen, die sich trotz GA3 auch nach Wochen überhaupt nicht zur

Aussaat bewegen ließ, keimte nach einer Nach-Stratifizierung im Kühlschrank.

Alles fast ohne Schimmel, alles ohne Fungizid. Also am Ende ganz einfach, wenn denn die

Samen noch frisch genug sind. 

 

Nach nunmehr 100 Tagen sind teilweise schon ansehnliche Pflanzen dabei.

Schläuche um die 3 cm. Das freut mich sehr.

 

Pikiert wurde in 5cm-Töpfe aus dem Kakteen-Zubehör. Diesmal Eckig. Das war schlauer. 

Wannen aus dem Baumarkt passten sehr gut dazu, beleuchtet wird 14h mit T8 aus der guten alten Zeit.

 

Die Arbeit des Pikierens habe ich unterschätzt...solange die Augen und der Rücken das mitmachen...

 

Also viele Grüße, 

 

Christoph (wieder entspannt ?

 

trial3_4-Months.jpg.9d3c38a9e7d43460f585cd0975f8b211.jpg

 

 

trial3_4-Months_HCWs.jpg.a79d3a904b685f7650325b8fd0331e73.jpg

 

 

 

new.jpg.2e40ca3859462c2d38211946c22dd226.jpg

Bearbeitet von Christoph Pohling
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.