Ronny K. Posted December 3, 2021 Posted December 3, 2021 (edited) Hallo, ich hatte letzten Winter eine Rordidula gorgonias erfolreich auf dem Balkon überwintert. Nur wenn die Temperatur weit in den Minusbereich gefallen sind, hatte ich sie in die Wohnung geholt. Das war nur einige Male in den Nächten notwendig sowie fast eine ganze Woche mit Minusgraden im zweistelligen Bereich. Dazu erst einmal ein Bild vom letzten Jahr: Da es sogut funktioniert hatte und die Pflanze in Sommer kräftig gewachsen ist, habe ich mir noch eine Roridula mit Wanzen zugelegt. Das Thermometer zeigte letzte Nacht -1,9°C. Ich war sehr überrascht, dass die Imagos und auch die Jungtiere dies schadlos überstanden haben. Soweit ich das bis jetzt gelesen hatte, sollen nur die Eier den Winter überleben. Hier noch ein paar Bilder von Heute. Die Wanzen haben sich noch bewegt, wenn auch durch die niedrige Temperatur etwas eingeschränkt. Ich werde berichten, ob sie im Frühjahr noch da sind. Grüße Ronny Edited April 28, 2022 by Ronny K. 13 1
Dennis Kl Posted December 3, 2021 Posted December 3, 2021 Bitte unbedingt ein Update nachliefern. Ich teste dieses Jahr ebenfalls, ob ich die Pflanze über den Winter bringen kann, bevor ich mir Wanzen besorge. Da ist es auch immer gut zu wissen, was die Pflanze und auch die Wanzen aushalten.
Jelauda Posted December 3, 2021 Posted December 3, 2021 Sehr interessant, ich würde mich auch über ein Update freuen. Wovon ernähren sich die Wanzen im Winter denn? Den Pflanzensäften, alten Kadawern oder werden sie womöglich zu Kannibalen? :0 Grüße, David
Ronny K. Posted December 4, 2021 Author Posted December 4, 2021 Hallo David, bei den niedrigen Temperaturen werden sie nicht viel Nahrung benötigen. Die gefangenen Insekten sollten ausreichen. Außerdem fliegen an sonnigen Wintertagen auch einige Insekten herum. Grüße Ronny
Marcel. Posted December 4, 2021 Posted December 4, 2021 Ich bin eigentlich ein stiller Mitleser aber nach dem ersten Foto mit dem Schnee muss ich doch dringend mal meine Erfahrung teilen und ein paar warnende Worte schreiben. Ich halte meine Roridula auch fast ganzjährlich draußen (Standort Frankfurt) und hole sie nur bei stärkeren Minusgraden rein und stelle sie dann auch wieder raus. An der frischen Luft habe ich einfach viel weniger Ausfälle als auf der Fensterbank. Meine Pflanzen haben auch schonmal kurzzeitig mindestens -6 Grad überlebt (laut Wetterbericht). Wanzen habe ich nicht. Auf die Idee die Pflanzen auch bei leichten Minusgraden draußen zu lassen kam ich durch einen Post von Thomas Carow (finde den Beitrag leider nicht mehr) in welchem er schrieb, dass er seine Pflanzen ebenfalls bis -x Grad draußen lässt. Die weit verbreitete Empfehlung Roridula schon bei deutlich höheren Temperaturen rein zu holen halte ich für falsch. Die Pflanzen reagieren einfach zu empfindlich auf stehende Luft und ein paar Grad minus scheinen den Pflanzen nicht zu schaden. ABER bei Schnee sollte man ganz besonders aufpassen! Wenn die Pflanze einschneit und es danach friert ist sie sehr schnell Matsch! Diese Erfahrung musste ich leider im letzten Winter machen, weswegen ich jetzt nur noch die Nachzucht habe. Seit dem stelle ich meine Roridula nur noch überdacht sobald Schnee möglich ist. Ich würde behaupten, dass man solange man Schnee vermeidet, Roridula bis -3 Grad relativ gefahrlos draussen lassen kann. 1
CJ-Lenz Posted December 4, 2021 Posted December 4, 2021 Hallo zusammen, schon seit einigen Jahren kultiviere und überwintere ich Roridula auf meiner Terrasse, und zwar beide Arten. Lediglich in den wenigen Frostnächten, die ich hier in Mannheim auf meiner geschützten Terrasse habe, verbringe ich die Pflanzen in die Wohnung, um Frost zu vermeiden. Die Pflanzen stehen allerdings regengeschützt unter einem Vordach. Am Naturstandort dürfte - zumindest Roridula gorgonias - keinen Frost abbekommen, dafür ist es dort zu mild und zu nahe am 15 Grad warmen Südlichen Ozean, der schon fast wie eine Zentralheizung wirkt. Auf die Ansiedlung von Wanzen habe ich wegen der Winterkälte bisher verzichtet, da ich die Wanzen nicht wegen länger anhaltenden Temperaturen unter 10 Grad (eben so wie in den letzten Wochen) nicht verlieren möchte. Dass sie nicht viel Futter brauchen unter diesen kalten Bedingungen, ist klar. Es ist aber eine andere Sache, ob die niedrigen Temperaturen auf Dauer ihrem Stoffwechsel zuträglich sind. Es ist durchaus denkbar, dass die tiefen Temperaturen manche Stoffwechselprozesse unterdrücken, die zum Überleben notwendig sind, und die am Naturstandort wegen der höheren Temperaturen gar kein Problem darstellen. Ich bin daher auch sehr an Euren Erfahrungen interessiert. Viele Grüße Claus-Jürgen
Philipp B. Posted December 5, 2021 Posted December 5, 2021 Am 4.12.2021 um 00:38 schrieb Jelauda: Wovon ernähren sich die Wanzen im Winter denn? Den Pflanzensäften, alten Kadawern oder werden sie womöglich zu Kannibalen? :0 Ja, die stechen bei Bedarf tatsächlich auch die Pflanze selbst an. Klar werden abgestorbene Wanzen ebenfalls als Futtertiere genutzt.
Ronny K. Posted December 12, 2021 Author Posted December 12, 2021 Hallo, die erste Nacht in diesem Winter haben die Roridula und Wanzen in der Wohnung verbracht. Es waren -4°C. Am 4.12.2021 um 13:25 schrieb CJ-Lenz: Am Naturstandort dürfte - zumindest Roridula gorgonias - keinen Frost abbekommen, dafür ist es dort zu mild und zu nahe am 15 Grad warmen Südlichen Ozean, der schon fast wie eine Zentralheizung wirkt. Ich habe die Aussage mal überprüft. Sicher ist der Winter milder als bei uns. Aber die Mindestemperatur erreicht druchschnittlich 3°C in Hermanus mit druchschnittlich einem Tag Schnee im Juni. https://www.diebestereisezeit.de/suedafrika/hermanus-3493066/juni/ Und hier noch ein interessanter Beitrag von Geparden im Schnee im Rogge Cloof Nature Reserve etwas weiter im Landesinneren. https://www.nationalgeographic.de/tiere/2020/09/seltene-aufnahmen-zeigen-geparden-im-schneesturm?fbclid=IwAR3rNmSi2Pg71P8Td0MAfGsSNBc1-u0QMjHzw8kX38NTctNDxuafodo2OwM Grüße Ronny 1
Martin Reiner Posted December 17, 2021 Posted December 17, 2021 (edited) Bei mir hat Roridula gorgonias auch moderaten Frost und Schnee überdauert, allerdings ist das Risiko doch recht hoch. Bei mir hat es die Pflanzen dann doch noch erwischt, ob es an der Minimaltemperatur lag oder ehr im Frühjahr an mehreren warm-Frost-Zyklen hintereiander kann ich nicht sagen. Die frostfreie Überwinterung ist sicherlich besser, wenn man einen hellen. luftigen und kühlen Platz mit nicht zu hoher Luftfeuchte anbieten kann. Edited December 17, 2021 by Martin Reiner
Ronny K. Posted February 9, 2022 Author Posted February 9, 2022 Hallo, Halbzeit! Der Winter ist nun fast rum und die Vegetation erwacht langsam wieder zum Leben. Heute hatten wir angenehme 10°C. Doch wie geht es den Wanzen? Nun, den Wanzen geht es hervorragend. Es lassen sich immernoch alle Entwicklungsstadien finden und bei den Temperaturen haben sie Hunger. Deswegen wird jetzt jedes Insekt, was ich finde, an die Pflanzen geklebt. Das letzt Mal mussten die Pflanzen zu Weihnachten reingeräumt werden. Wenn der Wetterbericht -3°C meldet, hole ich die Pflanzen in die Wohnung. Nicht weil sie die -3C° nicht überleben würden, sondern weil je nach Wetterlage aus -3°C auch mal schnell -6°C werden kann, besonders wenn es feucht und windig ist. Dann kommt nämlich noch Verdunstungskälte dazu. Außerdem stehen die Pflanzen ca. 5m über dem Erdboden auf dem Balkon. Hier noch ein paar Bilder von heute. Da freut man sich schon auf den Frühling. Grüße Ronny 6
Insectivorophilia Posted February 9, 2022 Posted February 9, 2022 Hallo Ronny, eine interessante Lebensgemeinschaft, die du da schon einige Zeit fachkundig am Leben erhältst! Danke fürs (Mit)teilen. Grüße Insectivorophilia
Ronny K. Posted March 19, 2022 Author Posted March 19, 2022 Hallo, die letzten Wochen brachten viel Sonnenschein aber auch frostige Nächte. Laut Wetterbericht bis -4°C. Die Pflanzen haben die Nächte trotzdem auf dem Balkon verbracht und beginnen nun mit dem Wachstum. Ich meine die ersten Blütenknospen zu erkennen. Wanzen lassen sich weiterhin in allen Stadien finden. Nur eine Pflanze hat den Winter nicht überlebt. Grüße Ronny Grüße Ronny 3
Klaus v.B. Posted March 19, 2022 Posted March 19, 2022 Hallo Ronny, Ich würde die "tote" Pflanze an deiner Stelle aber trotzdem noch nicht wegschmeißen. Ich hab schon gehört, dass Roridula nach dem "äußerlichen" absterben aus den Blattachseln wieder austreiben kann. Vielen Dank dass du uns auf dem laufenden hältst. LG Klaus
Ronny K. Posted April 27, 2022 Author Posted April 27, 2022 Hallo, die Überwinterung war erfolgreich Grüße Ronny 9
Ronny K. Posted December 15, 2022 Author Posted December 15, 2022 Hallo, man sollte wohl auch von Fehlschlägen berichten, auch wenn es schwerfällt. Ich habe leider so ziemlich alle Pflanzen verloren. Bis zu meinem Urlaub im August war alles gut. Während meiner Abwesenheit gab es wohl aber ein Starkregenereignis, bei dem die Pflanzen nass wurden. Dazu die extreme Hitze in diesem Sommer. Eine Pflanze war bereit bei meiner Ankunft tot. Die anderen wurden nach und nach welk. Wenn man die Schere ansetzt, sieht man ziemlich gut, wo die Infektion ansetzt. Nämlich an den alten, abgestorbenen Blättern. Ich habe einige bis in das scheinbar gesunde Holz zurückgeschnitten und hoffe, dass sie wieder austreiben. Für die Zukunft werde ich die Pflanzen regengeschützter aufstellen und vor allem die abgestorbenen Blätter entfernen. Zurzeit habe ich also nur ein paar kahle Stengel von Roridula gorgonias und eine R. dentata, die gerade meine Wanzenpopulation beherbergt. Nachschub ist aber schon geordert. Grüße Ronny 3 3
Insectivorophilia Posted December 15, 2022 Posted December 15, 2022 Hallo Ronny, vor 2 Stunden schrieb Ronny K.: man sollte wohl auch von Fehlschlägen berichten, auch wenn es schwerfällt. Davor habe ich hohe Achtung! Herzliche Grüße Insectivorophilia 1
Dennis Kl Posted December 21, 2022 Posted December 21, 2022 (edited) Am 15.12.2022 um 19:23 schrieb Ronny K.: Hallo, man sollte wohl auch von Fehlschlägen berichten, auch wenn es schwerfällt. Ich habe leider so ziemlich alle Pflanzen verloren. Bis zu meinem Urlaub im August war alles gut. Während meiner Abwesenheit gab es wohl aber ein Starkregenereignis, bei dem die Pflanzen nass wurden. Dazu die extreme Hitze in diesem Sommer. Eine Pflanze war bereit bei meiner Ankunft tot. Die anderen wurden nach und nach welk. Wenn man die Schere ansetzt, sieht man ziemlich gut, wo die Infektion ansetzt. Nämlich an den alten, abgestorbenen Blättern. Ich habe einige bis in das scheinbar gesunde Holz zurückgeschnitten und hoffe, dass sie wieder austreiben. Für die Zukunft werde ich die Pflanzen regengeschützter aufstellen und vor allem die abgestorbenen Blätter entfernen. Zurzeit habe ich also nur ein paar kahle Stengel von Roridula gorgonias und eine R. dentata, die gerade meine Wanzenpopulation beherbergt. Nachschub ist aber schon geordert. Grüße Ronny Tut mir wirklich Leid das zu hören. Ich habe leider auch zu hoch gezockt dieses Jahr und meine Pflanze draußen in einem kleinen Gewächshaus gelassen. Ich dachte, mit meinem Teelichtofen wird es schon warm genug bleiben, selbst bei den -15°C neulich. Leider hatten meine Kerzen einen kleinen Defekt und es wurde wohl zu kalt. Meine Pflanze ist, bis auf den Stamm, komplett schwarz. Kann man da noch was retten? Da ich zwei Drosera Regia HATTE, hatte ich da auch gezockt und es ist das Gleiche passiert... Immerhin geht es den Cephis und den Dionaea weiterhin gut... Edited December 21, 2022 by Dennis Kl
partisanengärtner Posted December 21, 2022 Posted December 21, 2022 Cephis neigen zu Blaufärbung wenn sie Frosteinwirkung haben. Gab hier schon sehr schöne Bilder. Leider sind die blauen Fallen und Blätter alle abgestorben.
Ronny K. Posted January 29, 2023 Author Posted January 29, 2023 Hallo, der Nachschub ist mittlerweile da. Mindestens 4 Wanzen haben überlebt. Diesen Winter bin ich ziemlich oft am Einräumen, vermutlich aber öfter als notwendig. Grüße Ronny 5
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