Ga3 Alternative

[moskal]

Hallo,

 

bin eben im web darauf gestoßen: https://herbalistics.com.au/product/smoke-treatment/

Das wäre mir für manche Pflanzen sympatischer als Ga3. Ist da was in Bezug auf Carnivoren bekannt und gibt es das auch in Europa zu erstehen?

 

Gruß

Helmut

[Nicky Westphal]

Hallo Helmut,

 

es gibt Smoke-Pads, die allerdings, wie auch das Produkt von deinem Link, nur die Keimhemmung von Samen aufheben, die "feuerstratifiziert" werden. Bei Karnivoren sind das meist Drosera aus Regionen, die regelmäßig abbrennen (z.B. Petiolaris-Drosera), Roridula wäre auch ein Kandidat. Smoke Pads funktionieren zumindest bei den Drosera. Für den Einsatz bei andren notwendigen Stratifizierungen sehe ich durch "Smoker" eher keine Erfolgschancen.

 

Grüße Nicky

[Siggi_Hartmeyer]

Smokepads waren und sind meiner Ansicht nach in erster Linie ein hervorragendes Geschäft und erinnern mich sehr an Dire Straits' "Money for nothing ...". Etwas Grillkohle ins Gießwasser dürfte ähnlich hilfreich aber wesentlich billiger sein ...

Bearbeitet 12. Februar 2022 von Siggi_Hartmeyer

[partisanengärtner]

Vermutlich noch besser sollte ein Smoker vom Imker sein. Damit kann man ideal Rauch aus diversen Kräutern und Spänen aufblasen. selbst eine leichte Hitzebehandlung kann man  geben indem man den Smoker dichter ranhält.

 

[Tobias Kulig]

Hallo,

@ Siggi: Das würd ich jetzt nicht so pauschal sagen! Ich hab diese pinken Pads früher mal in einer größeren Menge aus Australien geordert und sie relativ erfolgreich angewendet, u.a. auch R. dentata. Ich müßte jetzt mal schauen, ob ich die Anleitung noch finde. Ich habe die Pads immer halbiert und die entsprechende Hälfte dann in destilliertem Wasser angesetzt. Das dauert schon ne gewisse Zeit, bis die Lösung anwendungsfertig war. Und wenn man an den frischen Pads schnüffelt, riecht es recht intensiv nach Rauch. 

Ich glaub, ich hab sogar noch welche. Dieser Thread hat mich jetzt durchaus angeregt, diese Dinger wieder zu benutzen. Ich hab sie, ehrlich gesagt, völlig vergessen! Mal sehen, ob ich sie noch finde.

 

Ich hab mal gelesen, daß man entsprechendes Saatgut auch mit 60 Grad heißem Wasser übergiessen kann, um eine Keimruhe zu brechen. Ich selber habe das aber noch nicht probiert....

 

Beste Grüße

Tobias

[moskal]

Hallo,

 

danke für die Antworten.

Daß es dabei nur um Brandsimulation geht und die Samen die das nicht brauchen davon nicht weiter beeindruckt werden habe ich mir schon fast gedacht.

 

Spannend, meine selbst geernteten Roridula gorgonias Samen sind anstandslos von alleine aufgegangen. Allerdings machen sie nach dem Regensommer nun am Fenster absolut keinen guten Eindruck. Blüte gabs letztes Jahr auch keine. Nun habe ich vor welche aus gekauften Samen zu ziehen. Danke für den Hinweis, daß Stratifikation nötig sein kann.

 

Was es mich mit der Kohle im Gießwasser fragt: Sind denn die Karrikine auf die es wohl ankommt eingebunden in Kohle überhaupt wasserlöslich? Von Berufswegen ist mir bekannt, daß auf Rußverkollerung basierende schwarze Lasuren nur mit einem gewissen Anteil an organischem Lösemittel funktionieren. Übersetzt: Rußverkollerung in Wasser gerührt wird nichts, in Bier dagegen wird daraus eine erstklassige Lasur ohne Oberflächenspannung wegs Tensiden, mit fixierung per Eiweiß und dem Lösemittel Alkohol.

Wäre es nicht besser Kohlestaub in das Substrat zu mischen?

 

Gruß

Helmut

[Siggi_Hartmeyer]

Zitat

Spannend, meine selbst geernteten Roridula gorgonias Samen sind anstandslos von alleine aufgegangen.

 

Bei mir auch. Wer Geld für die Sendung aus Australien mit Smoke-Pads ausgegeben hat, glaubt natürlich daran, die Keimung erfolgte nur deshalb. Zumal dafür vor Jahren von prominenter Stelle ordentlich Werbung gemacht wurde. Leichter kann man kaum Geld verdienen. Wäre schon ein nettes Schülerexperiment einmal aus den gleichen Samen einige Töpfe mit und einige ohne Pads keimen zu lassen. Regelmäßig durch Fotos dokumentiert. Ich behaupte nicht, dass es gar keinen Effekt gibt, aber wie wirksam ist der tatsächlich und wirkt es besser, als 60° heißes Wasser ohne Räucherchemie? Am wichtigsten dürfte es sein qualitativ gutes Saatgut zu verwenden. Bei Byblis keimten hier voriges Jahr in GA3 (0,1%) gebadete Samen tatsächlich nach vier Tagen, aber die unbehandelten kamen nach einer Woche auch mit gutem Erfolg.

 

Oder reicht die von moskal oben vorgeschlagene Zumischung von Grillkohle, oder warum nicht gleich Zigarettenasche ins Substrat, völlig aus? Ausprobieren und dokumentieren: Das Taublatt freut sich bestimmt über einen daraus resultierenden Artikel.