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Bau meines Terrariums


VLPieth

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Moin zusammen!
Nachdem mein Terrarium seit April in Betrieb ist, nehme ich mir nun auch mal die Zeit, die Bauphase hier zu zeigen.

Hintergedanke bei meinem Konzept war es ein System zu installieren, welches mit möglichst geringen Betriebskosten und Pflegeaufwand auskommt.
Gebaut habe ich es lediglich für intermediäre bzw. tolerantere Hochland Nepenthes, sowie Begleitpflanzen (ua. Rhododendron und Armeisenfarne).
Der Bau folgte größtenteils dem learning-by-doing - Prinzip, dementsprechend wurde zwischendurch immer mal wieder etwas angepasst.
So viel dazu...
Begonnen hat das Ganze mit den beiden großen Schwingtüren.

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War zu Beginn mit das einzige Fixmaß welches ich hatte. Acrylglas BxH 800x1200mm, mit einem Aluminiumrahmen verstärkt und je vier Scharniere angebracht.
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Anhand der fertigen Türen, habe ich mit den Seitenteilen weitergemacht. Für die Scharniere habe eine kleine Lattung angebracht.
Btw: Ich habe fünf Module vormontiert, sodass die Fertigmontage erst am Aufstellort folgte.
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Für die Rückwand habe ich mir diese Art Kühlregister überlegt. Engmaschiger PET Stoff (sehr ähnlich zum Hygrolon, nur nicht so saugstark), in einem Edelstahlrahmen eingelassen. Dieser wird Abends fein mit Wasser benetzt und von hinten durch je drei Lüfter durchströmt. Mit der daraus resultierenden Verdunstung, entziehe ich der einströmenden Luft genug Energie um auf bis zu 10K Nachtabsenkung zu kommen. Je nach angesaugter Luft variiert dieser Wert, aber selbst in den heißen Juli Wochen hatte ich wenigstens 6 bis 8K Absenkung.
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Auf der kompletten Rückwand (inkls. Unter- und Oberbau) habe ich einen Zwischenraum gelassen für Installationen (Elektro & Bewässerung).
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Bei der Gesamtbauhöhe habe ich mich dann doch selbst überrascht... ?
Es musste allerdings genug Platz entstehen um:
- Unten eine Bodenplatten mit Gefälle und einem Wasserreservoir/Auffangbecken zu platzieren.
- Oben die Verrohrung und Lichtanlage zu verstecken.  
Unten habe ich eine recht starre Gummimatte angebracht um möglichen Schall zu entkoppeln und den Wohnungsboden zu schützen.
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Bei einer Gesamthöhe von 2,3m war die zwischenzeitliche Demontage nicht mehr ganz so einfach..
Für die letzten Arbeitsschritte aber doch zwingend nötig.
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Unteranderem wurde der gesamte Innenraum tapeziert, mit Acrylfolie überzogen und erste Fugen versiegelt.
Dies und die Beschriftungen der Verdrahtung waren dann auch die Letzten Schritte die ich auf meiner Arbeit ausführen konnte.

Ende Teil Eins
Nach Möglichkeit werde ich den Rest morgen schon hochladen. ?
Über eure Meinungen, auch konstruktive Kritik, freue ich mich.
Ich hoffe auch das mein erster 'richtiger' Post hier nicht allzu missling. ?

Grüße Niklas.

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Heute dann noch etwas zur Technik..
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Zur Bewässerung habe ich zwei Stränge Verbundrohr installiert. Der Vordere, über drei Regendüsen, zur Bewässerung. Der hintere Strang befeuchtet die Kühlflächen über zwei Nebeldüsen. Im Unterbau befindet sich ein Drei-Wege-Umschaltventil, über welches ich den jeweiligen Strang ansteuern kann.
Pumpe sowie die Düsen kommen von Micro Rain Systems, da dort metrische Anschlussgewinde zu finden sind.
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Das überschüssige Wasser kann auf Kunststoffgitterplatten abtropfen und läuft über das darunterliegende Gefälle zurück in den Wasserspeicher (ca 40 bis 50L Mörtelwanne). Dazwischen sitzt ein Filter, der Feststoffe vor dem Speicher fernhält. Dazu sind Filter an den Düsen angebracht und an der Saugleitung der Pumpe.
Die Gitterplatten liegen auf zwei VA-Stangen auf und werden ua. durch Kapillarmatten und Xaxim-Stämmen/Platten versteckt.

Die Türen haben eine senkrechte und am unteren Anschlag eine waagerechte Dichtleiste bekommen, dass das Wasser auch da bleibt wo es hingehört.
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Die Schaltung läuft über einfache Zeitschaltuhren, die sich minutengenau auf acht Schaltzyklen einstellen lassen. Die Spannung für die verschiedenen Lüfter (Luftumwälzung, Frischluft, Kühlung) wird auf maximal 12V reduziert. Die Lichtsteuerung habe ich komplett von LED Aquaristik; Hauptbeleuchtung powerBEAM und als abendliche indirekte Beleuchtung eine eco+ 3500K Leiste.
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Zur Luftumwälzung wurden je zwei Lüfter (links/rechts) über schallgedämmtes Abflussrohr miteinander verbunden; einer saugend, einer drückend.
Unterhalb der Überströmleitung befindet sich je ein Lüfter für optionale Frischluftzufuhr.
Ein Fühler für Temperatur und rel. Luftfeuchte, mit Bluetooth, darf natürlich nicht fehlen. ?

Zusätzlich zu dem 20mm Hartschaumelementen im Innenraum, habe ich 20mm Styrodurplatten angeklebt und außen werden wieder 4mm Hartschaumelemente angebracht, als Grundlage für die Außenverkleidung. Dadurch ist genügend Dämmung vorhanden um die Innentemperatur relativ unabhängig von der Raumtemperatur zu gestalten. Größte Wärmebrücke sind die Türen, aber das ist halt so.

Die Gestaltung des Innenraums werde ich die Tage wieder in angriff nehmen, die letzten Wochen waren dann doch andere Dinge wichtiger.
Aber nach und nach werde ich dies auch hier festhalten. ? 

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Hallo Niklas,

 

sehr interessantes Projekt! Man merkt, dass du dir wirklich Gedanken dazu gemacht hast. Sehr schön eine Alternative zum DLK in größerem Maßstab zu sehen. Vielen Dank fürs Teilen!

 

Was mich interessieren würde, wie du das mit der feuchten Abluft beim Kühlen handlest? Da werden in dem Maßstab im Laufe einer Nacht schon ein paar Liter zusammenkommen. Gehn die einfach ins Zimmer, oder hast du da auch ein gutes Konzept dafür?

 

Grüße Jan

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vor 18 Stunden schrieb JanG_:

Hallo Niklas,

 

sehr interessantes Projekt! Man merkt, dass du dir wirklich Gedanken dazu gemacht hast. Sehr schön eine Alternative zum DLK in größerem Maßstab zu sehen. Vielen Dank fürs Teilen!

 

Was mich interessieren würde, wie du das mit der feuchten Abluft beim Kühlen handlest? Da werden in dem Maßstab im Laufe einer Nacht schon ein paar Liter zusammenkommen. Gehn die einfach ins Zimmer, oder hast du da auch ein gutes Konzept dafür?

 

Grüße Jan

Hallo Jan,

vielen Dank für dein Feedback!

Ich muss gestehen, dass ich aktuell keine konkrete Lösung dafür habe. Liegt aber auch daran, dass ich das Kühlpotenzial nicht vollends ausschöpfe. Derzeit habe ich am Tage eine rel. Luftfeuchte von "nur" 60 bis 70%, diese steigert sich bei Kühlung um 20% +- . Dadurch reicht aktuell der passive Luftaustausch mit der Raumluft und der Temperaturänderung des Innenraums.
Wenn ich dann irgendwann den Innenraum gänzlich ausgenutzt habe und die Tages Luftfeuchte dementsprechend steigt, muss ich zwangsläufig aktiv Frischluft fördern um die Kühlung zu erhalten oder noch zu steigern.
Die gängigsten Methoden zur Entfeuchtung wären die Luft durch ein Granulat (Calciumchlorid?) zu leiten, wodurch das Kondenswasser nicht mehr für den Kreislauf zu gebrauchen ist. Oder mittels Wärmetauscher, der eine dementsprechend niedrige Oberflächentemperatur aufweisen muss. Dies ist ohne DLK, Peltierelement, oä wohl kaum zu realisieren, weshalb ich eher das Abwasser in Kauf nehme. Dazu würde ich die Frischluftlüfter als Entfeuchterkreis gestalten, mit zwischen montierter Kondensatfalle.
Diese Überlegungen werde ich aber wohl erst dann konkretisieren und testen, wenn es soweit ist.

LG

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Hallo Niklas,

 

dann bin ich mal gespannt, wie sich das bei normalem Betrieb dann bei dir verhält. Stellst du das Terra später in ein Zimmer mit Fenster, das du gut lüften kannst? Da wäre die feuchte Abluft ja dann weniger schlimm, da du im Sommer lüften kannst und im Winter weniger kühlen musst.

 

Eine Überlegung, um die Effizienz der Luftnutzung etwas zu steigern, wäre einen der (zwei?) Kühlblöcke mit Terraluft zu betreiben um die Luft zu recyceln. Du brauchst zwar die gleiche Menge an Wasser für die gleiche Menge Kühlung, pustest aber weniger kalte Luft aus dem Terra.

Durch das höhere dH zwischen außen und Innenluft und dem geringeren Luftaustausch wäre dann bei leichtem Betrieb möglicherweise sogar eine Luftentfeuchtung mittels Peltier ausreichend.

Wie effizient und lohnenswert das in der Praxis ist, kann ich dir leider nicht sagen...

 

Bin sehr gespannt wie sich das Terra und die Kühlmethode bei dir in der Praxis machen. Habe mich selber viel mit dem Kühlkonzept auseinandergesetzt, habe es dann aber wegen Bedenken bzgl Abluft sein lassen.

 

LG Jan

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  • 11 Monate später...
  • 1 Monat später...

Hallo Timo,

Ich möchte die Ergebnisse natürlich nicht vorenthalten und ich habe es bereits lange auf der Agenda, leider musste ich es bislang immer wieder aufschieben.

Festzuhalten gilt: Es läuft nach wie vor und es werden Updates folgen - ich bitte nur um Geduld 😄

 

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So, schon einmal ein paar Ansichten zum fertigen Werk 🙂

 

Im normalen Tag-Betrieb:

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Und zum Abend:

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Handyfotos verfälschen leider den Eindruck vom Nebel im Zusammenspiel mit dem indirekten Licht.

 

Frische Klimadaten gibt es natürlich auch noch 😉

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Dazu gilt zu erwähnen das sich der Messpunkt mittig im unteren Drittel befindet. Da es sich nur um einen vergleichsweise sehr günstigen Engbird Sensor handelt, ist mit höheren Toleranzen zu rechnen.

 

 

Des Weiteren musste ich die Frischwasserzufuhr auf externe 20L Kanister ummünzen, da bei der vorherigen Konstellation Aluminium Späne vom Bau sich in der Auffangwanne sammelten. Dadurch musste ich einige Blattverfärbungen und immer kleiner werdende Fallen ertragen. Mittlerweile ist das "Alt-"Wasser wieder iO, ein Traumata bleibt allerdings zurück und seitdem wird dieses Wasser für den Garten verwendet.

Ansonsten habe ich vor ein paar Wochen begonnen die Schwingtüren zu Schiebetüren umzubauen. Dazu habe einen doppelten Rahmen aus Alu-U-Profil (Unten & Seiten: 20×20×20mm / Oben: 30×20×30mm) angebracht. 

 

Die beherbergten Nepenthes werde ich, wenn sich die diesjährigen Neuzugänge gut etabliert haben, in einem separaten Posting vorstellen. 

 

So viel erstmal zum aktuellen Stand meines "kleinen" Terrariums. 🙂

 

LG Niklas

 

 

 

 

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