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Mein Kokoshackschnitzel-Abenteuer


JohnnyMcGreen

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JohnnyMcGreen

Das Frühar geht los und wie vielen anderen auch kitzelte es mir in den Fingern.

 

Man könnte ja mal die Pflanzen umtopfen. Ein paar Forenbeiträge und Internetseiten später, und ich hatte mich entschlossen, dass ich gern Kokosrinde als Substrat bzw. als Zuschlagstoff ausprobieren würde. Da ich Schlangen halte, hatte ich auch noch trocken gepresste Kokoshäcksel da.

Manch einer wird die Problematik schon kennen, aber bei Kokos heißt es immer, man solle vorsichtig sein, da Kokosprodukte (einfach herkunftsbedingt, Nähe zum und manchmal auch Waschen im Meerwasser) teilweise eine sehr hohe Salzkonzentration aufweisen.

 

Allerdings hieß es hier "gewaschene Kokosnusserde" und "Salzkonzentration weniger als 0,3 ms/cm", also war ich guter Dinge. Schnurstracks habe ich mir ein TDS-Messgerät bestellt und bin ans Werk gegangen.

 

(Das Ganze war ein neugieriges Experiment meinerseits und ist sicherlich keine Musteranleitung zum erfolgreichen Waschen von Kokossubstraten!

Außerdem bitte beachten: Die PPM-Werte waren gemessen, die Umrechnung in ms/cm habe ich über einen Internetrechner gemacht. Falls jemandem Fehler dabei auffallen, bitte gerne darauf hinweisen.)

 

Der Wert, den Regenwasser mit ca. 40ppm mit der darin schwimmenden Kokosrinde innerhalb weniger Minuten erreichte, lag bei etwa 600ppm, also umgerechnet etwa 0,94ms/cm und damit drei mal so hoch wie vom Hersteller angegeben.

 

Zum Vergleich, hier ist die Menge an gewöhnlichem Kochsalz (auf einem Teelöffel), die ich für denselben Wert auf einen Liter Wasser geben musste.

Kochsalz.thumb.jpg.fde3fb5c97739fcfa65dcdec6fc561ab.jpg

 

Dass das kein Substrat für Karnivoren sein kann, ist natürlich klar.

 

Aber man sagt ja sowieso, dass man Kokosprodukte generell waschen sollte vorher. Also habe ich erst einmal mit normalem Leitungswasser (gemessen etwa 90-115ppm, anhängig von Temperatur) die Kokoshäcksel gewaschen. Dazu habe ich sie in ein Netz gewickelt und gründlich Wasser durchlaufen lassen.

 

Nach dem Ausdrücken von Wasser (um einen großen Anteil des Leitungswassers und der evt darin gelösten Salze loszuwerden) und dem Mischen der Kokoshäcksel mit Regenwasser lag der Wert bei ca. 370ppm bzw. umgerechnet 0,58ms/cm.

 

Als nächstes stand ein "längeres Ziehen" an, bei dem ich die Häcksel einen Tag unter Wasser gesetzt und dann die Flüssigkeit weggeschüttet habe. Tatsächlich kam ich dabei bereits auf einen Wert von 147ppm, also 0,23ms/cm.

 

Nach einmaligem Wiederholen der Prozedur habe ich wieder eine kleine Probe entnommen, ausgepresst und über Nacht in Regenwasser ziehen lassen. Das Ergebnis:

TDS.thumb.jpg.6c5061093ba0b5c75f1de3dbca6b87ee.jpg

 

(Hier bitte wieder bedenken, dass der Grundwert des Regenwassers bei ca. 40ppm lag. Wie genau sich das verrechnet (also ob multiplikativ oder additiv) weiß ich als Laie nicht, vielleicht melden sich hier ja die Chemiker zu Wort ^^. Außerdem, falls die Kritik kommen sollte: Ich habe die Messungen meistens mit durch eine Serviette "gefiltertem" Wasser gemacht, damit keine Kokosstückchen mit drin sind, später aber festgestellt, dass sich die Messwerte dabei kaum unterscheiden.)

 

Fazit: Auf Packungen vertrauen ist gut, selbst messen ist besser. Einmal Waschen reicht leider bei Weitem nicht, zumindest war es in meinem Fall nicht genug.

 

Ich hoffe, das war ein interessanter kleiner Beitrag und bin gespannt, was ihr davon denkt.

 

Liebe Grüße

Jonathan

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