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Wurzelschnittlinge bei D. esterhuyseniae


Tobias Kulig

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Hallo zusammen,

ich möchte Euch mal meine Methode bei der Vermehrung von „winterwachsenden“ Arten zeigen. Man sollte meinen, daß diese Methode nur in der Vegetationsphase der gezeigten Arten funktioniert. Es funktioniert bei mir aber auch ganzjährig ganz gut. Da die meisten sowieso durchwachsen. Es sind nur 1-2 Töpfe, die dann doch etwas trockener stehen wollen. 
Ich kontrolliere hin und wieder, ob bei den entsprechenden Arten die Wurzeln unten vom Topf rauswachsen. Ist dies der Fall, dreh ich den Topf kurzerhand um und hol die Pflanzen raus. Egal, zu welcher Jahreszeit. Dann schneide ich mit einer Schere alle Wurzeln unten weg, die ich für zu lang halte.

Bei dieser Gelegenheit sind die Pflanzen dann auch gleich frisch getopft.

 

Bild 1: Die besten Anzuchtgefäße sind immer noch die von Ferrero! Diese lege ich mit zwei Lagen Küchenpapier aus und sprühe sie patschnass. Diese 3 Behälter zeigen die frische Wurzelernte von D. esterhuyseniae vom 01. Mai 2023.

 

Bild 2, 3, 4, 5: Es ist noch ein Behälter mit D. ramentacea dazugekommen. Heute, 5 Wochen später, zeigen sich schon grüne Knubbel bzw. Jungpflanzen. Man muß dabei aber täglich Wasser nachsprühen (Olivia verwendet da so einen kleinen Pumpzerstäuber). Da das Ganze am Küchenfenster stattfindet, ist es nämlich Olivias Aufgabe geworden 🤫. Sie kontrolliert auch ständig, wie groß sie sind und ob neue kommen. Das nenn ich mal Arbeitsteilung.
Der Knackpunkt dabei ist, daß man da nicht zu lange warten darf! Ab einer bestimmten Größe müssen sie raus ( Stichwort Nährstoffbedarf) und getopft werden. Das Schöne dabei ist, sobald geschnitten wurde, kommen da neue! Dauert halt dann wieder ne Weile, aber ich hab Zeit. Sobald es soweit ist, kann ich es ja hier zeigen….

 

Bis dahin und Grüße

Tobias

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  • 2 Wochen später...

Hallo,

also dieses Jahr gibts ne gute Ernte. Ich muß jetzt aber echt aufpassen, da ein paar schon ne gewisse Größe haben und getopft werden müssen:

 

Bild 1: D. ramentacea

Bild 2, 3, 4: D. esterhuyseniae

 

Die Kleinen reagieren getopft sehr gut auf Futter! Ab einer bestimmten Größe gibts dann auch mal ne kleine Fliege. Aber mehr dazu, wenns soweit ist…

 

Grüße

Tobias

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Hallo Tobias, 

interessant zu sehen wie du das machst. Ist ja doch ganz schön aufwendig jeden Tag zu sprühen. Mich würde interessieren wo du die Vorteile dieser Methode siehst? 

Gibt es bei der von dir beschriebenen Methode mehrere Austriebe pro Wurzel, oder sind es in der Regel 1 bis 2 Austriebe? 

Wenn ich Wurzelstecklinge mache von diesen Kandidaten mach ich das immer gleich in Töpfen im Substrat. 

Größere Wurzeln machen bei mir maximal 2 Austriebe, die Regel ist aber eher 1 Austrieb pro Wurzel. 

Mein Gedanke war auch dass die beste Zeit die Wachstumsperiode ist?!

Vor kurzem habe ich allerdings "recht spät" , Wurzelstecklinge von Drosera gemacht, die eigentlich kurz vor der Sommerruhe standen, und die sind bereits am austreiben 👍. Das würde bestätigen das die Zeit nicht der entscheidende Faktor ist. 

 

Hast du schon mal Kopfstecklinge von D.esterhuyseniae, D.hilaris, D.ramentacea und Co. versucht? 

Bei D. ramentacea hatte ich schon Erfolg, allerdings scheint das ein langwieriges und nicht immer Erfolgversprechendes Unterfangen zu sein. 

 

Danke fürs teilen deiner Erfahrungen und weiterhin viel Erfolg! 

 

 

 

 

Bearbeitet von Tim Beier
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Am 14.6.2023 um 14:56 schrieb Tim Beier:

Ist ja doch ganz schön aufwendig jeden Tag zu sprühen. 

Nö, nicht wirklich. Man muß nur kurz die Deckel heben und drüberhalten. In einer Minute erledigt. Olivia macht es gerne. Sie findet es spannend, zu beobachten, ob es mehr werden. Sie wartet regelrecht auf die nächsten…

 

Am 14.6.2023 um 14:56 schrieb Tim Beier:

Mich würde interessieren wo du die Vorteile dieser Methode siehst? 

Ich habe die volle Kontrolle und kann die Jungpflanzen ganz gezielt separieren. Das Beste: Wenn ich eine Jungpflanze rausgeschnitten habe, kommen aus den Resten neue Pflanzen. Die Stücke müssen aber mindestens 2cm lang sein. Bedeutet, Du kannst die Effizienz auf das absolute Maximum rausziehen. Und das geht nur mit meiner offenen Anzucht. Theoretisch müßte das mit allen Arten gehen, wo mit Wurzelschnittlingen funktionieren

 

Am 14.6.2023 um 14:56 schrieb Tim Beier:

Gibt es bei der von dir beschriebenen Methode mehrere Austriebe pro Wurzel, oder sind es in der Regel 1 bis 2 Austriebe? 

Wenn ich Wurzelstecklinge mache von diesen Kandidaten mach ich das immer gleich in Töpfen im Substrat. 

Größere Wurzeln machen bei mir maximal 2 Austriebe, die Regel ist aber eher 1 Austrieb pro Wurzel. 

Ja, ist bei mir auch so. Aktuell sind es bei mir 1 Pflanze pro Wurzel, bei manchen zwei. Aber wie erwähnt, nach dem rausschneiden gehts ja weiter. Dauert halt wieder, bis sie neu austreiben. Bei dieser Art lohnt sich ja das Warten aber definitiv!

 

Am 14.6.2023 um 14:56 schrieb Tim Beier:

Mein Gedanke war auch dass die beste Zeit die Wachstumsperiode ist?!

Nein, da bin ich anderer Meinung! Meine Erfahrung sagt, daß die Zeit völlig Schnuppe ist. Ich könnt mir aber vorstellen, daß der Standort vielleicht ne Rolle dabei spielt. Unsere Küche befindet sich an der Nordseite des Hauses und ist daher nicht sonderlich warm. Zimmertemperatur halt. Sonne bekommen sie nur ein bißchen am Abend. Aber ob das der ausschlaggebende Punkt ist, kann ich nicht sagen. Wir machen das halt immer am Küchenfenster.

 

Am 14.6.2023 um 14:56 schrieb Tim Beier:

Hast du schon mal Kopfstecklinge von D.esterhuyseniae, D.hilaris, D.ramentacea und Co. versucht? 

Bei D. ramentacea hatte ich schon Erfolg, allerdings scheint das ein langwieriges und nicht immer Erfolgversprechendes Unterfangen zu sein. 

Nö, das hab ich noch nicht versucht.Ich denke, Wurzelstecklinge sind da weitaus effektiver.

 

Grüße

Tobias

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Hallo,

ich habe nun 6 Pflänzchen separiert und getopft. Wie erwähnt, ist es ab einer bestimmten Größe ratsam, um sie nicht zu verlieren. Ich hab mal zu lange gewartet, wodurch sie schwarz wurden und abstarben. Hier meine Vorgehensweise:

 

Bild 1: zeigt ein Wurzelstück mit einem Pflänzchen. Die Wurzel wird bei mir immer gekürzt, um mit dem Rest eine neue Pflanze zu generieren. Natürlich kommts auch vor, daß kein neues Pflänzchen wächst. Aber die Chancen sind sehr gut und immer einen Versuch wert!

 

Bild 2: Lediglich ein zweites Pflänzchen. Die Wurzelstücke haben verschiedene Längen und Stärken. Ich schneide einfach Pi x Daumen die Wurzeln in die Box.

 

Bild 3: Die Wurzel hier ist fast schon zu dünn! Aber ich probiers trotzdem, kann ja nicht schaden. Also zurück in die Box….

 

Bild 4: Die Pflänzchen sind nun getopft. Das Substrat für D. esterhuyseniae sollte sehr sandig sein. Ich mach das 2:1 mit Torf. Wobei ich beim Sand zwei Körnungen verwende: 0,7 bis 1,2 (sehr fein) und 1-2mm (etwas gröber). Ich mixe da so viel Torf rein, daß noch eine gute Kapillarwirkung erzielt wird, aber nicht zuviel. Ich bilde mir ein, daß sie bei zu torflastigem Substrat eher dazu neigen, in die trockene Sommerruhe zu gehen. Das gleiche beobachte ich bei D. ramentacea, wo grad Tests laufen: Zwei sehr torflastige ziehen sich grad etwas zurück, wobei eine dritte Pflanze, die sehr sandig getopft wurde, in bestem Saft steht. Ich beobachte das natürlich weiter.

 

Gruß

Tobias

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  • 2 Wochen später...

Hallo zusammen,

heute konnte ich wieder einen Schlag Jungpflanzen separieren und eintopfen. Die Pflänzchen treiben ja quasi am schattigen Küchenfenster aus, sind demnach grasgrün und durch die Boxen hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Sie werden von mir aber vorher nicht an das GH gewöhnt, sondern bekommen gleich die volle Dröhnung! 
Sie kommen erst mal in kleine Anzuchttöpfchen (4x4x5cm) in 1/3 Anstau. Die derzeitige Hitze von bis zu 32 Grad scheint ihnen nix auszumachen. Da sie ja relativ klein sind und demzufolge dicht an der Substratoberfläche sind, wird ihnen diese direkte Luftfeuchte vermutlich genügen. Bereits am nächsten Tag nach dem eintopfen sind wieder Klebetropfen vorhanden.

Ob man Jungpflanzen jetzt durchkultivieren kann oder sogar soll, kann ich nicht sagen. Jedenfalls hats die letzten Jahre immer gut geklappt. Es klappt bei meinen Altpflanzen ja teilweise auch. Dieses Mal sinds aber 5 von 12 Pflanzen, die trockener stehen wollen. Ist von mir aber selber durch einen Standortwechsel induziert worden. Dabei standen sie nur 1m weiter links. Das hat tatsächlich was ausgemacht! Es ist Wahnsinn, was ein kleiner Standortwechsel manchmal  ausmacht. Leute, wenn bei Euch etwas gut wächst, laßt es genau da stehen, wo es ist! Denn sogar hier gilt: Never change a running system!

 

Aber zurück zum Thema:

Bild 1: D. esterhuyseniae

Bild 2: D. ramentacea (hier sinds weniger: 6 bereits getopft, 4 noch in der Box)

 

Ach ja, es ist eine weitere Box hinzugekommen: D. cistiflora. Bin gespannt, ob das hier auch funktioniert….

 

Gruß

Tobias

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Bearbeitet von Tobias Kulig
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  • 1 Monat später...

Hallo zusammen,

zwischendurch mal ein Update von meinem Kindergarten. Es ist Wahnsinn, wieviele Jungpflanzen sich dieses Jahr generiert haben und es ist noch nicht zu Ende. Heute habe ich weitere 12 Jungpflanzen rausgeschnitten und in den Boxen befinden sich noch einige, welche aber noch zu klein sind zum rausholen (dauert noch 2-3 Wochen).

 

Insgesamt habe ich bis heute 40 (!) Pflanzen gezogen. Die Ausfallquote ist null. Weitere 15 Jungpflanzen in den Boxen sind in der Warteschleife und vermutlich werden noch ein paar nachtreiben. Dieser Prozess geht aber natürlich nicht unendlich, da irgendwann die Resourcen in den Wurzeln ausgelutscht sind. Aber meine Erfahrung sagt, ein bißchen geht noch…

 

Die Jungpflanzen wachsen jedenfalls sehr schnell an und sind sehr robust. Auch die Hitze in den letzten Wochen hat ihnen nix ausgemacht. Irgendwann im Herbst machen sie dann einen guten Wachstumsschub, wo sich die Größe dann auf einen Schlag verdoppelt. Was da der Auslöser ist, kann ich allerdings nicht sagen. Vielleicht, weil dann auch der eigentliche Wachstumszyklus beginnt. 

 

Bild 1 + 2 zeigen die ersten Pflanzen, die ich am 25. Juni 23 aus der Box geholt habe. Sie sind jetzt halt noch klein, aber kräftig und gesund. Sie bekommen hin und wieder 1 Mückenlarve pro Pflanze.

 

Wenn die Jungpflanzen für dieses Jahr dann alle getopft sind, werden wir das weitere Wachstum beobachten…

 

Gruß

Tobias

 

 

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