Was frißt meine Pflanzen an?

[Tobias Kulig]

Hallo zusammen,

seit geraumer Zeit ärgere ich mich über irgendeinen Schädling, der nur bestimmte Pflanzen in meinem GH anfrißt! Ich habe schon überall gesucht (auch außerhalb der Töpfe), finde aber nix. Und bin auch schon nachts auf der Lauer gelegen, ohne Erfolg.

Kennt jemand dieses Fraßbild. Ich tippe entweder auf Schnecken oder Raupen. Komischerweise betrifft es nur P. planifolia. Die anderen wie P. ionantha, P. lutea und meine P. antarctica in der gleichen Euroschale werden in Ruhe gelassen. 

Zwei Euroschalen weiter wurden meine D. zonaria und D. stolonifera oberirdisch restlos vertilgt.

 

Hilft fluten? Ich meine, ich weiß ja nicht mal, wo diese Mistviecher hocken.....

 

Vielen Dank mal für evtl. Tipps....

 

Grüße

Tobias

 

[FannichtveganerPflanzen]

Hallo Tobias

 

Bei diesem Frassbild ist eine Raupe durchaus ein valider Kandidat.

Ich hatte letztes Jahr bei meiner Sarracenia Leucophylla (evtl. Hybride) eine Raupe obwohl ich die Pflanze mehrheitlich indoor halte.

Das Perfide an einer Raupe ist dass sie gerne an jungen Trieben frisst und sich dann aber an einer anderen Stelle ausruht und versteckt.

In meinem Fall hatte sie sich aussen an einer ausgebildeten Kanne versteckt ohne je einen Bissen davon genommen zu haben.

Ich vermute dass sie nachts jeweils zu den Jungtrieben rüber gekrochen ist um sich daran  zu laben. Tagsüber hat sie sich dann wieder an der grossen Kanne versteckt.

Ich brauchte eine Weile um den Schädling zu identifizieren.

 

Beste Grüsse

 

Robin

[Richard Bayerl]

Hi Tobias,

bei mir waren/sind es kleine Nacktschnecken.

Diese hocken meisten unter den Kanten der Töpfe.

Es sind nicht viele. Meistens 3-4 kleine "Dinger", die diese Fraßschäden verursachen.

Also jeden Topf rundherum anschauen.

Ich hoffe du findest dann diese Mitbewohner.

Grüße Richard

[Andreas Wistuba]

Bei Schecken einfach nicht-schimmelndes Schneckenkorn im GH verteilen. 

[partisanengärtner]

Vom Fraßbild vermutlich Raupen (Randfraß). Eulenraupen  ist sehr wahrscheinlich. Zwei deutlich verschiedene kann ich anbieten grüne die sich an und in Pflanzen verstecken und graubraune die sich gerne im Erdreich verstecken.

Wenn man sie nicht zufällig findet hilft nur etwas lebensfeindliches. Da sie ja fressen muß man sie selber gar nicht damit treffen.

[partisanengärtner]

Wenn gar kein Lochfraß sichtbar ist kann es eigentlich nur Raupe oder Käfer sein. Die Raspelzunge der Schnecken ist eigentlich prädestiniert sich flächig ins Blatt zu fressen.

Anhand der einzelnen Fraß-Kerben kann man die Größe des Fressers ganz gut einschätzen. In dem Fall recht klein und vermutlich mehrere.

[Tobias Kulig]

Erstmal vielen, lieben Dank für die schnellen Tipps und Hinweise! Ich versuche es mal auf die Radikaltour: Sauerstoffentzug mit komplettem Überfluten. Olivia hat mir sogar ne Tupperschale dafür gegeben, die ich jetzt nicht "klauen" mußte . Ich laß die mal 2h drin, vielleicht wollen die Viecher zwischendurch atmen und kommen hoch.

 

@Andreas Wistuba: Ist Schneckenkorn unbedenklich? Ich meine, wenn es sich auflöst und ins Wasser kommt? Wie ist die Dosierung? 1-2 Körnchen pro Topf?

 

[partisanengärtner]

Um Insekten schnell ertrinken zu lassen braucht es was um die Wasseroberflächenspannung herabzusetzen. Sonst haben sie noch eine dünne Sauerstoffschicht am Körper die von der Wasserhaut dort gehalten wird. Raupen sind allerdings in der Regel keine guten Taucher.

 

Schneckenkorn hat außer dem Wirkstoff und fungiziden Mitteln natürlich auch einen Anteil den die Schnecken gerne fressen. Früher war das Fischmehl, was die heute verwenden weiß ich nicht. Allerdings haben auch die neueren Plinsen bei mir nach Wochen angefangen zu schimmeln. Muß man halt absammeln, bevor das passiert. War dort allerdings auch sehr nass, da wird das Fungizid wohl ausgelaugt sein.

Ich vermute das da eine Eule Eier gelegt hat die jetzt Deine Pflänzchen anknabbern. Ich habe welche auf einer Insel gehabt die dauernd die Fettkräter benagt haben. Ich konnte sie nicht finden (bis auf ein Einzelexemplar das waren aber mehrere). Gift war wegen der dort trinkenden Bienen auch keine Möglichkeit. So sahen sie halt immer angefressen aus. Haben aber alle überlebt.

Bearbeitet 13. Februar von partisanengärtner
Rechtschreibung

[Tobias Kulig]

Gibts denn auch Mittelchen gegen Raupen? 

[Nicky Westphal]

Hallo Tonias,

 

ich würde mal auf Schnecken tippen, auch wenn es im GWH sicher recht warm ist schließe ich Raupen jahreszeitlich bedingt eher aus. 

 

Grüße Nicky

[partisanengärtner]

Das ganze Arsenal das auch gegen Sauger hilft sollte passen. Steht ja auch immer drauf gegen saugende und beissende...

Die Pflanzen müssen es halt vertragen.

Die Raupen habe ich schon öfter im Winter gehabt und die meisten fressen gerade jetzt. Habe immer welche die aus im Sommer Herbst gelegten Eiern jetzt fressen.

Wenn es frostfrei ist fressen sie auch jetzt draußen.

 

[Tobias Kulig]

vor 5 Minuten schrieb partisanengärtner:

Das ganze Arsenal das auch gegen Sauger hilft sollte passen. Steht ja auch immer drauf gegen saugende und beissende...

Die Pflanzen müssen es halt vertragen.

Ich denke, hier wird es dann problematisch. Diese Pings habe recht fragile, dünne Blätter, die auch vollständig bedrüst sind. Das Dumme ist, in meinen ganzen Jahren hatte ich noch nicht viele Probleme mit Schädlingen gehabt. Und wenn, dann nur an hartlaubigen Kandidaten. Bedeutet, ich habe hier relativ wenig bis keine Erfahrung.

[Andreas Wistuba]

vor 31 Minuten schrieb partisanengärtner:

Schneckenkorn hat außer dem Wirkstoff und fungiziden Mitteln natürlich auch einen Anteil den die Schnecken gerne fressen. Früher war das Fischmehl, was die heute verwenden weiß ich nicht. Allerdings haben auch die neueren Plinsen bei mir nach Wochen angefangen zu schimmeln. Muß man halt absammeln, bevor das passiert. War dort allerdings auch sehr nass, da wird das Fungizid wohl ausgelaugt sein.

 

Ich verwende seit Jahren Protect (früher Bayer Protect - mittlerweile Protect Maxx - offenbar hat Bayer das verkauft): https://www.duenger-shop.de/Pflanzenschutz/Schneckenkorn/Bayer-Schneckenkorn-Protect-750-gr-.html

Das hat bei mir noch nie Schimmelprobleme gemacht.

[Jens R.]

Gegen Raupen kann ich Xentari oder ähnliches von anderen Anbietern empfehlen. Funktioniert 'biologisch' auf Basis von Bacillus thuringiensis und ist für andere Insekten nicht toxisch. Einmal satt einschließlich Substrat einsprühen müsste reichen solange keine Eier da sind.

Grüße 

Jens

 

[WalterH]

Hallo miteinander,

„Zwergasseln“ (z.B. Androniscus sp., Hyloniscus sp., Ligidium sp., Philoscia sp., Trichoniscus sp.) verursachen manchmal ein ganz ähnliches Schadbild an Blättern und bleiben oftmals lange Zeit unentdeckt. Einige Arten bewohnen sehr feuchte bis nasse Substrate und verbergen sich tagsüber darin. Fluten/Untertauchen über längere Zeit sollte diese ebenfalls an die Oberfläche treiben.

Grüße Walter

[Ronny K.]

Hallo,

das hatte ich im Sommer auch an meinen P. planifolia. Ich habe sie getaucht und damit hatte sich die Sache erledigt. Es haben alle Pflanzen überlebt. Aber lass die ruhig mal über Nacht im Wasser stehen, das macht den Punguicula nichts aus. Da muss man nicht gleich die Chemikeule schwingen. Die anderen Töpfe in unmittelbarer Nähe solltest du aber auch fluten.

 

Grüße

Ronny

[Tobias Kulig]

Ich war vorher im Gartencenter und hab mich beraten lassen: Anhand des Fraßbildes sind dies definitiv keine Schnecken! Entweder Raupen oder auch Käfer! Die gute Frau hat mir das bekannte Spruzit von Neudorff empfohlen. Es ist diesmal aber eine Lösung zum anrühren. Sie meinte, die Pflanzen und auch das Substrat kräftig einsprühen. Beim ersten Biss hören sie sofort auf, gehen danach aber trotzdem drauf.

 

Jetzt kann ich nur abwarten. Ich halt Euch auf dem Laufenden....Ich hoffe allerdings, daß meine Pflanzen jetzt nicht dran verrecken...

 

Gruß

Tobias

Bearbeitet 13. Februar von Tobias Kulig

[partisanengärtner]

Neue Eier kommen erst wieder wenn es wärmer wird. Drinnen waren es bei mir immer grüne Eulenraupen draußen alle beide. Meist recht kleine, vielleicht weil die Blätter nicht sehr nahrhaft sind.

Seltsamerweise fressen sie bei mir nie das zarte Herz. Bei mir sind gerade drinnen (kaltes Atelier) keine. Auch keine Fraßschäden.

Vielleicht mal vorsichtig nachts mit Rotlichttaschenlampe nachsehen. Lassen sich gerne fallen und rühren sich dann nicht. Rotes Licht sehen die wenigsten Insekten.

Ein anderes Mittel wäre die Oberfläche mit weißem Sand abzustreuen. Dann kann man die kleinen Kotbrösel besser erkennen und vor allem die Raupen besser finden.

Aber wie gesagt bei mir frassen die fast aussschließlich in der Nacht und gefunden habe ich nur welche ab 1 cm Länge. Die kleineren sind mir nur durch das Fraßbild aufgefallen.

Habe die aber nie gefunden bis sie die besagte Größe hatten.

Werden deutlich größer..

Der Falter ist nicht sehr auffällig außer durch die Größe

https://de.wikipedia.org/wiki/Eulenfalter

 

Asseln wären auch eine Möglichkeit. Meist verhalten sie sich aber gesittet, nur wenn sie mal richtig viele sind können die auch sehr unangenehm sein.

[Ronny K.]

Hallo,

viele Raupen flureszieren unter UV-Licht und lassen sich so ganz gut finden.

 

Grüße

Ronny

[partisanengärtner]

Das ist  eine sehr gute Idee. Wollte mir schon länger so eine kleine UV Lampe kaufen. Gibt ja noch andere Spinnentiere und Insekten die fluoreszieren.

Bearbeitet 13. Februar von partisanengärtner

[Gordon Shumway]

Hallo!

 

Gestern bin ich auf diese kleinen Kollegen an einem austreibenden Sarra-Schlauch aufmerksam geworden:

 

 

 

Die Raupen sind (noch?) ziemlich klein, vielleicht 3-5mm. Es war bisher auch nur ein Schlauch von vielen betroffen.

 

Bin vorsichtig optimistisch, dass es nur Irrläufer sind, hier sitzt gerade alles mit Buchsbaumzünslern voll.

 

Andererseits hatte und habe ich in letzter Zeit häufiger Probleme mit angefressenen Schläuchen, was aber meistens eher die Schnecken waren. Schneckenkorn half jedenfalls.

 

Habe die Raupen abgespült, beobachte weiter und hoffe das Beste!

 

Schönen Gruß,

Ralph

[partisanengärtner]

Eine interessante Information bezüglich Tauchen. Hummelköniginnen halten 7 Tage abgetaucht aus. Das wird sicher bei einigen anderen Insekten und deren Larven länger sein als wir oft erwarten.

https://www.spektrum.de/news/ueberschwemmung-hummeln-ueberleben-eine-woche-unter-wasser/2214219