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D. ericgreenii - eine südafrikanische Schönheit


Tobias Kulig

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Hallo zusammen,

heute gehts mal wieder nach Südafrika, oder besser gesagt, in mein Gewächshaus. Dort zeige ich Euch einen meiner aktuellen Neuzugänge, wo es zunächst erstmal um Drosera ericgreenii gehen soll.

 

Diese Art gehört, wie meine D. esterhuyseniae, zu den winterwachsenden Arten. Daher steht die Pflanze auch bei diesen im gleichen Untersetzer. Da sie in etwa gleich zu kultivieren sind, wird sie vermutlich keine Probleme machen. Aber wir werden sehen....

 

Die gezeigte Pflanze ist zwar noch etwas grün hinter den Ohren, aber ich denke, das wird sich noch ändern. Aber was mich besonders freut, daß sie tatsächlich einen Blütenstand bildet. Hier bin ich aber auf Tests angewiesen, ob sich die Art "selbsten" läßt. Bei D. esterhuyseniae funktioniert das z.B nicht, da man zwei verschiedene Klone benötigt!

Da es ein paar Blüten pro Blütenstand sind, werde ich eine Blüte selbsten, bei einer weiteren probiere ich auch Pollen von D. esterhuyseniae. Da ich von letzteren mehrere Pflanzen habe, die momentan unterschiedliche Blütenstadien haben, hoffe ich, daß sie zur gleichen Zeit offen sind. Vielleicht gibts nen interessanten Hybriden, mal sehen...

 

Meine Kultur:

Nach Erhalt habe ich sie erstmal vorsichtig in ein Sand/Torfgemisch 1:1 bis 2:1 umgesetzt und sie hat es mir nicht übel genommen. Die fetten Tautropfen blieben erhalten und sie wächst normal weiter. 

Sie steht nun in leichtem Anstau (1cm bei einer Topfhöhe von 12cm), welchen ich aber demnächst einstellen muß. Da muß man nämlich höllisch aufpassen: Während der Blütezeit dürfen diese Arten auf keinen Fall zu nass stehen! Das kann die Blüten kosten!

 

Ansonsten bekommt diese Pflanze die Temperaturen und das Licht ab, was das Wetter eben hergibt. Wenn tagsüber die Sonne scheint, wird es doch gut warm im GH. Das macht meinen "winterwachsenden" aber nix aus, da es nachts wieder gut abkühlt. 

Einen klar definierten Temperaturbereich möchte ich aber erstmal nicht nennen, da in einem GH einfach mehr machbar ist. Gerade wegen der natürlichen Absenkung. Zum anderen kann man Pflanzen einfach mehr zumuten, wenn das Licht stimmt. Und da ist eben ein GH prädestiniert dafür und kann durch nix ersetzt werden.

 

Die weitere Entwicklung werde ich natürlich regelmäßig updaten...

 

Gruß

Tobias

 

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Bearbeitet von Tobias Kulig
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Hallo Tobias, 

 

Ich steuer mal ein paar Bilder und Informationen zu dieser schönen Art bei 😉

 

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D.ericgreenii 

 

Der Blütenstiel kommt waagrecht aus der Pflanze und geht dann in einem Bogen nach oben, wie man auf folgendem Bild sehr schön sehen kann. Außerdem ist dieser auch sehr stark behaart. 

 

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D.ericgreenii mit Blütenansatz 

 

Die am nähesten verwandte Drosera Art mit der sie auch in diversen Stadien verwechselt werden kann ist Drosera Hilaris. Zwar können D.hilaris auch eine Behaarung aufweisen, allerdings in der Regel weniger stark ausgeprägt. Der Blütenstiel wächst bei Drosera hilaris allerdings gerade nach oben ohne einen Bogen. 

 

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Drosera hilaris 

 

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Drosera hilaris mit gerade aus der Pflanze wachsendem Blütenstiel. 

 

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Drosera hilaris

Gerade bei jüngeren Pflanzen und während dem einziehen können die Arten sehr leicht verwechselt werden. 

 

Drosera ericgreenii ist definitiv selbstfertiel und lässt sich somit auch selbsten. Allerdings ist die Samen Ausbeute doch sehr gering! Es gehört auch eine große Portion Glück dazu und viel gepinsel 😅. Da ich es immer wieder erfolglos versucht hatte die Pflanze mit dem eigenen Pollen zu bestäuben dachte ich die Art sei selbststeriel. Erst als ich mehrere Pflanzen des selben Klons gleichzeitig am blühen hatte war ich erfolgreich. 

Die besten Chancen auf keimfähige Samen hat man allerdings wenn man mit einem weiteren Klon kreuzbestäubt. 

 

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Meine ersten Sämlinge von Drosera ericgreenii in ihrer zweiten Wachstumsphase. 

 

Die Vermehrung von D.ericgreenii ist mit Wurzelstecklingen möglich. In der Regel sollten sich ca. 2 bis 3 Wurzelausläufer an einer sich im Wachstum befindlichen Pflanze vorhanden sein. Man kann somit 1 bis 2 Wurzeln der Pflanze entnehmen und diese neu topfen. Nach ein paar Wochen wachsen drauß dann junge Pflanzen. Man sollte allerdings aufpassen dass eine gesunde Wurzel an der Mutterpflanze übrig bleibt. 

 

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Drosera ericgreenii aus einem Wurzelsteckling. 

 

Drosera ericgreenii gehört zu den winterwachsenden Arten die es zumindest Zeitweise etwas trockener mögen. Während der Wachstumsphase ist Anstau Bewässerung kein Problem. 

 

Sobald die Pflanzen den Höhepunkt der Blüte erreicht haben sollte kein Anstau mehr erfolgen, da sich die Pflanzen in diesem Stadium bereits im Rückzug befinden. Dies kündigt die Pflanze allerdings relativ zuverlässig mit stagnierendem Wachstum an. Es werden nur noch wenige kleiner werdende Blätter gebildet. Am besten stellt man die Pflanzen zur Blüte etwas schattierter und gießt nur noch spärlich von oben. Werden die Pflanzen in dieser Phase zu nass gehalten kann es leicht dazu führen dass die komplette Pflanze abstirbt. 

Mit etwas Glück und beten treibt sie aber wieder aus den Wurzeln aus, wenn diese noch nicht verfault sind. 

 

Die Pflanzen ziehen zwar sehr stark ein, allerdings bleibt in der Regel ein grüner Wachstumspunkt (grüner Knubbel in der Mitte) intakt. Dies ist auch das beste Anzeichen dass mit der Pflanze alles in Ordnung ist. 

 

Als Substrat verwende ich eine Mischung aus Torf groben und feinem Sand. Bei mir persönlich ist der Torf Anteil überwiegend. Ich mach das immer nach Gefühl 😅

 

 

 

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Hallo Tim,

nachdem ich endlich den Artikel gefunden habe, erlaube ich mir, Andreas Fleischmann zu zitieren. Dies finde ich sehr interessant:

 

Zitat von A. Fleischmann:

"Früher habe ich angenommen, dass alle südafrikanischen Drosera-Arten selbstkompatibel sind - aber da muss ich mich korrigeren. Einige großblütige Arten des Western Cape sind selbststeril, da braucht man 2 Klone um Samen zu erhalten: D. esterhuyseniae, D. ericgreenii, D. xerophila, D. violacea (=dunkelviolette D. cistiflora), D. variegata, sowie manche Standortformen von D. slackii, D. hilaris und D. glabripes und D. cistiflora (z.B. die gelbblühende Form). Alle anderen Südafrikaner sind selbstfertil (setzen durch Selbstbestäubung ganz normal Samen an), oder zumindest partiell selbstfertil (setzen Samen an, aber weniger als durch Kreuzbestäubung)."

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Ich bin mir sicher dass wir alle mal unsere Meinung ändern können, uns täuschen können oder eines besseren belehrt werden. 

 

Drosera ericgreenii ist definitiv nicht selbststeriel! Für gerade diese Art kann ich die Aussage nicht unterschreiben. Nach mehreren Erfolglosen Versuchen dachte ich ja auch dass die Art selbststeriel ist. 

Bis es halt dann doch mal klappt, und man ein paar wenige keimfähige Samen erhält 😅✌️

 

Vieleicht gehört da Glück, Vollmond oder 20 Vater Unser dazu, ich hab keine Ahnung und kann es mir ja selbst nicht erklären warum es dann doch irgendwann geklappt hat. Ganz klare Tendenz zur Selststerilität! Aber nicht komplett. 

 

Mit Kreuzbestäubung ist man immer auf der sicheren Seite. 

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Hallo, 

mal ein paar Worte zur Selbststerilität bei Pflanzen:

Bei Pflanzen ist es so, dass die Keimzellen, im Gegensatz zu den meisten Tieren, nicht mit der Geburt festgelegt sind. Sie entstehen bei jeder Blütenbildung neu aus polypotenten Zellen (Meiose). Das bedeutet, dass eine Mutation, die im Laufe des Wachstums entsteht, sich auch in den Keimzellen wiederfindet. Wenn eine Mutation nun zufällig auf einem Gen passiert, welche für die Selbststerilität notwendig ist, dann kann die Selbststerilität aufgehoben sein. Man kann also nie, von einer 100%igen Selbststerilität sprechen. 

 

Grüße 

Ronny 

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vor 4 Stunden schrieb Tim Beier:

definitiv nicht selbststeriel! Für gerade diese Art kann ich die Aussage nicht unterschreiben. Nach mehreren Erfolglosen Versuchen dachte ich ja auch dass die Art selbststeriel ist. 

Tim, ich bekomme da immer nen Knoten in die Augen: Selbststeril und selbstfertil schreibt man ohne "ie". Soll aber keine Klugscheißerei sein! Ich werd nur immer irre, wenn ich das so lese.....

 

vor 4 Stunden schrieb Tim Beier:

Nach mehreren Erfolglosen Versuchen dachte ich ja auch dass die Art selbststeriel ist. 

Bis es halt dann doch mal klappt, und man ein paar wenige keimfähige Samen erhält 😅✌️

Dann bin ich mir fast sicher, daß das auch bei wirklich selbststerilen Arten irgendwann mal durch Glück oder sonstwas klappt. Nach einigen erfolglosen Versuchen und irgendwann klappt es mal mit ein paar wenigen Samen würde ich nicht unbedingt von Selbstfertilität sprechen. Ein "bißchen" selbststeril klingt für mich jedenfalls völlig unlogisch.

 

vor 4 Stunden schrieb Ronny K.:

mal ein paar Worte zur Selbststerilität bei Pflanzen:

Bei Pflanzen ist es so, dass die Keimzellen, im Gegensatz zu den meisten Tieren, nicht mit der Geburt festgelegt sind. Sie entstehen bei jeder Blütenbildung neu aus polypotenten Zellen (Meiose). Das bedeutet, dass eine Mutation, die im Laufe des Wachstums entsteht, sich auch in den Keimzellen wiederfindet. Wenn eine Mutation nun zufällig auf einem Gen passiert, welche für die Selbststerilität notwendig ist, dann kann die Selbststerilität aufgehoben sein. Man kann also nie, von einer 100%igen Selbststerilität sprechen. 

Sehr interessant, Ronny, vielen Dank! Das klingt sehr plausibel....

 

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Hallo Tobias, 

 

Danke für die Rechtschreibkorrektur 😅

 

Fakt ist das D.ericgreenii nicht völlig selbststeril ist. Und das weiß ich aus eigener Erfahrung. 

Ich habe weder von ein bisschen selbsteril noch selbstfertil geredet. 

Wenn man das nur schwarz oder weiß betrachten will ist meine klare Aussage: Jein 🤣

 

MfG Tim Beier 

 

 

 

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vor 29 Minuten schrieb Tim Beier:

Fakt ist das D.ericgreenii nicht völlig selbststeril ist.

"nicht völlig" selbststeril heißt für mich "ein bißchen" selbststeril. Naja, wie auch immer. Ich muß es austesten, bleibt ja nix anderes übrig. 

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Na ja wie auch immer. Dann war es halt in diesem einen Fall Glück und die Pluripotenten Zellen, eine Mutation oder was auch immer, war verantwortlich. Für mich nur eine weitere Frage der Definition von selbstfertil oder selbststeril. So wie ich das sehe gibt's zumindest nicht nur schwarz oder weiß. Was ist schon absolut? Ändert nichts an der Tatsache für mich das D.ericgreenii eher selbsteril ist, aber eben nicht völlig. 

 

Dann hoff ich mal dass sich die "Mutanten" weiterhin gut entwickeln 😅

 

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MfG Tim Beier 

Bearbeitet von Tim Beier
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  • 3 Wochen später...

Hallo,

heute hat sich zwar meine erste Blüte geöffnet, jedoch ist es leider eine Fehlentwicklung: 

Der Blütenstand ist viel zu kurz und die Blüte hat auch nur 4 Petalen. Ich habe sie jetzt aber trotzdem mal geselbstet, wobei ich aber nicht mit einem Samenansatz rechne. Wenn wenigstens nur 2 oder 3 Samen raus kämen, würde mir das reichen und ich hätte zumindest 2 oder 3 neue Klone, die man hervorragend miteinander kreuzbestäuben könnte. Aber jetzt warten wir einfach mal ab...Wichtig ist jetzt, daß die Pflanze nicht mehr im Anstau steht und das Substrat nur leicht feucht ist. Wäre das Substrat zu diesem Zeitpunkt zu nass, könnte das die Blüte kosten!

 

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