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Karnivoren in Korsika und den Alpen


Thilo.K

Empfohlene Beiträge

Andreas Fleischmann

Hallo Kevin,

"(z.B. würde ich immernoch gerne eine P. x hybrida sehen,"

Ich ebenfalls!

" eine angebliche Hybride zwischen P. alpina und P. vulgaris, was ich eigentlich für nicht möglich halte)."

Ich denke auch, dass es sich dabei um eine Verwechslung handeln muss. Diese Hybride lässt sich weder in der Theorie (Chromosomenzahlen), noch in der Praxis (eigene Kreuzungsversuche) herstellen. Pinguicula alpina und P. vulgaris sind viel zu entfernt verwandt, als dass man sie kreuzen könnte.

"Die Kapselform als Bestimmungsschlüssel finde ich schon hilfreich in den Alpen. P. alpina hat eine fast unverkennbare Form,"

Ich habe mich auch nur auf Sektion Pinguicula bezogen...

"P. apuana und P. mariae wurden doch neulich von S.J.Casper beschrieben, oder meintest du mit Hybridsippe die sehr variable P2 (falls ich mich nicht irre. Jedenfalls wurden diese 3 möglichen Arten unter P1, P2 und P3 in Pisa studiert) die auch um die Alpi Apuane vorkommt?"

Ich habe P. apuana selbst an einigen Standorten gesehen, und das ist sicher eine Hybridsippe, die zu P. reichenbachiana vermittelt.

"P. arvetii könnte sehr gut eine Hybride zwischen P. leptoceras und P. vulgaris sein,"

Dito.

" ein relativ unbekannter Hybrid der aber in den Alpen hin und wieder vorkommen sollte, auch z.B. in der Schweiz."

Ist gar nicht so selten, wo beide Arten zusammen vorkommen. Habe ich in der Schweiz schon im Engadin gefunden, in Österreich im Ötztal und am Arlberg. Am Arlbergpass in Tirol ist sie sogar recht häufig. Dort finden sich eigentlich nur P. leptoceras und P. alpina auf Silikat, aber durch den massiven Skipistenbau (z.B. bei St. Anton), und das Aufkiesen der Zufahrtwege mit Kalkschotter findet sich dann dort auch P. vulgaris, die von den naheligenden Kalkgebieten einwandern. Wo diese auf P. leptoceras trifft, bildet sich recht schnell ein Hybridschwarm, und beide Arten sind gar nicht mehr so leicht auseinanderzuhalten. Allerdings scheint P. leptoceras v.a. in den Hochlagen durch die viel spätere Blütezeit reproduktiv recht gut getrennt zu sein.

"Wenn wir schon bei S.J.Casper waren: Arbeitet er nicht an einer neuen Monographie über Pinguicula,"

Ja.

" wie weit ist er da? Sein Referenzwerk ist ja auch schon einige Dekaden alt."

Ebenso wie der Meister selbst. ;)

Ich hoffe, dass diese Arbeit überhaupt noch abgeschlossen wird....

"Werde da in etwa so ungeduldig wie beim Warten auf die Monographie von Genlisea, vielleicht weisst du sogar da wann es erscheint...? ;)"

Die Genlisea-Arbeit wird sicher schneller fertig sein, als die Pinguicula-Monographie. Aber das Buch verzögert sich auch, da mir Stewart McPherson ständig mit anderen Buchprojekten dazwischen kommt. Und während ich an dem Einem arbeiten muss, kann ich leider das Andere nicht fertigstellen ;).

Schöne Grüße,

Andreas

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Hallo,

schön, dass sich die Sache mit der unbekannten Pinguicula jetzt geklärt hat. :thumbsup:

Ich bin bereits nach kurzem Suchen über dieses Foto´gestolpert, dass angeblich eine solche "P. x hybrida" zeigt.

Wenn du sagst, dass diese Hybride rein wegen den Chromosomenzahlen bereits unmöglich ist, handelt es sich dann bei dem Foto um eine "reine" P. alpina?

Wirklich interessant, welche Unklarheiten im Bereich Pinguicula in unseren, doch recht gut erforschten Alpen (und auch Europa) heutzutage noch existieren...

Übrigens: Ich warte auch schon ungeduldig auf die Erscheinung der Genlisea- Monographie! ;)

Thilo

Bearbeitet von Thilo.K
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  • 2 Monate später...

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