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Utricularia auswählen


Stefan H.

Empfohlene Beiträge

Hallo

Ich will mir demnächst ein kleines Terrarium einrichten in welches neben ein paar Drosera auch Utricularia gepflanzt werden sollen. Weil ich mich in dieser großen Gattung nicht so gut auskenne, wollte ich euch mal fragen, welche Arten sich denn eignen könnten.

Das Terrarium soll wirklich nicht groß werden, ich dachte da so an diese kleinen Anzuchtaquarien mit Grundflächen von ca. 30 x 20 cm². Es soll oben offen bleiben und im Sommer wohl draußen stehen. Dort steht es dann vor Regen geschützt und teilweise sonnig. Wie lange es in der Sonne steht werde ich dann entscheiden, wenn ich weis welche Pflanzen ich nun hinein setzen werde und ob alle einen vollsonnigen Standort vertragen oder nicht. Alternativ würde sich sicher auch meine Südfensterbank für den Sommer anbieten. Winters über steht es auf meiner Südfensterbank und kann eventuell auch noch zusätzlich beleuchtet werden. Es kann sein, dass es dann im Winter etwas kühler steht, eine stärkere Temperaturabsenkung über ein paar Monate hinweg ist zunächst jedoch nicht geplant.

Als Substrat dachte ich an lockeres Torf-Quarzsandgemisch, auf dessen Oberfläche sich ein schöner Sphagnumteppich entwickeln kann. An den Stellen wo empfindliche Utricularia wachsen, welche mit dem Sphagnum nicht klar kommen, kann auch auf Sphagnum verzichtet werden. Aber zumindest in Drosera-Nähe wird wohl Sphagnum angepflanzt werden.

Ich will des Weiteren eine kleine Wasserschlenke für U. gibba einarbeiten, dessen Boden/Grund wohl einige 5-10cm unter der Substratoberfläche liegen wird und in der immer Wasser stehen soll, mal mehr mal weniger (je nachdem wie man mit dem Gießen hinter her kommt). Das Substrat wird deswegen immer sehr nass sein.

Ich denke, dass diese Informationen die Auswahl schon etwas einschränken. Außerdem wäre es für mich auch von Interesse, dass die Pflanzen relativ oft blühen. Zudem dürften die Blüten schon größer sein, jedoch ist mir klar, dass auf Grund der Substratfeuchte eine U. alpina wohl ausfallen wird. Generell denke ich mal, dass sich für mein kleines Setup, auf Grund der Substratfeuchte, die großblättrigen Arten wohl eher weniger eignen werden, oder?

Bei den kleinblättrigen Arten habe ich schon mit der ein oder anderen Pflanze Erfahrungen gesammelt. So dachte ich mir, dass ich U. sandersonii und U. blanchetii wohl einsetzen könnte. Auch U. bisquamata gefällt mir sehr. Die bereits genannte U. gibba hat wie auch U. calycifida und U. nephrophylla etwas größere Blüten denke ich, stimmt doch oder? Würden sich die beiden zuletzt genannten Pflanzen für mein Setup eignen oder wollen die eher trockener stehen? Ich denke, dass sich U. fulva wohl durch den dauerhaft hohen Wasserstand leider nicht eignen wird oder?

Wie sieht das bei den bereits von mir genannten Arten mit der Blütenbildung aus, wollen sie es im Winter kühler und trockener? Bei U. sandersonii und U. blanchetii denke ich, dass ich sie durchkultivieren kann, zumindest blühten sie früher regelmäßig in meinem Hochlandterrarium. Bei U. bisquamata bin ich mir nicht sicher und U. nephrophylla weis ich auch nicht so Recht, ob diese Art oft blüht und ob sie zur Blütenindikation nicht doch kühlere Temperaturen braucht.

Welche Arten würden sich noch eignen? Ich suche wie bereits gesagt schon noch ein bis zwei Arten, welche etwas größere Blüten haben. Bei den Pflanzen mit kleinen Blüten habe ich mich eigentlich schon entschieden (siehe weiter oben). Informationen zur Blühdauer der von euch genannten Arten und zur Häufigkeit der Blütenbildung würden mich auch interessieren, falls solche Aussagen denn möglich sind.

Viele Grüße und schönes Wochenende.

Stefan

Bearbeitet von Stefan H.
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Ich denke, dass sich U. fulva wohl durch den dauerhaft hohen Wasserstand leider nicht eignen wird oder?

Also ich kenne mich in der Gattung leider nicht wirklich gut aus, kann jedoch zu U. fulva sagen, dass ein hoher Wasserstand und sogar komplette Überflutung erwünscht ist.

Ich habe in letzter Zeit alles mögliche zu U. fulva gesucht, unter Anderem folgende Haltungsbedingungen herausgefunden:

Temp.: 16-28°C

Sandiger Untergrund

Dazu gab es vor Kurzem auch einen schönen Post mit einigen Bildern zum Standort. (kann jetzt aber leider nicht finden)

Aber hier, aus einer anderen Seite: http://molbiol.ru/forums/lofiversion/index.php/t352149.html

Deswegen ist U. fulva gerade wegen dem hohen Wasserstand besonders geeignet!

Ob sich das auch bei mir in der Praxis bewehrt, werde ich wohl erst nächstes Jahr erfahren.

Aber es wird hier bestimmt den Einen oder Anderen, der mehr dazu sagen kann und meine Recherchen bestätigen bzw. widerlegen kann.

Bearbeitet von Mr.Smooth
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Hallo Stefan

Bei diese Bedingung kannst du eine unzahl von terrestrischen Utris reinsetzen.

Gute Erfahrungen habe ich gemacht bei: U. minutissima, U. chrysantha, U. fulva, U. blanchettii, U. bisquamata ...

Diese Pflanzen stehen bei mir in einer Schale im schlafzimmer, wo sie im Winter auch mal kalte Luft bekommen haben und das alles ohne Probleme.

Bei den großblättrigen könnte ich dir nelumbifolia abgeben, die sich hervorragend in Sphagnum macht.

Ich fürchte du hast die Qual der Wahl. ;)

Wenn ich mir deinen Beitrag genauer durchlese muss ich wohl deutlicher auf die einzelnen Vorschläge eingehen.

Du suchst also Utris mit etwas größeren Blüten, die hohen Wasserstand mögen und keine kühlen Überwinterunstemperaturen benötigen, aber auch abkönne.

Hmm

- U. minutissima macht kleine dafür schöne violette Blüten (es sein denn man hat die weisse Form) Ich finde die Art gut, weil sie fast ein Dauerblüher ist.

- U. chrysantha macht "etwas" größere gelbe schön geformte Blüten. Würde gut mit deinen Bedingungen klarkommen und blüht auch fast immer.

- U. fulva Macht Wahnsinnsblüten ! kommt gut mit den Bedingung klar und benötigt "kürzer" werdende Tage zum blühen, dafür blüht meine seit dem Herbst ununterbrochen. Stefan an dieser Art kommst du nicht vorbei.

- U. blanchetii ist der Klassiker unter den Utris. Es gibt verschiedene Formen von weissen bis violetten Blüten. Die Bedingungen sind dir ja bekannt.

- U. bisquamata Da dürfte nur die Bettys Bay Variante für dich interessant sein. Die soll recht große Blüten machen. Meine hat leider noch nicht geblüht.

Ich hoffe das reicht dir an Informationen. Wenn nicht kannst du mich gerne kontaktieren.

Gruß Thomas

Bearbeitet von TLorenz
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Hallo

Danke euch zwei, für die jeweils sehr hilfreichen Beiträge. Ich habe insgeheim gehofft, dass man mir die U. fulva empfehlen wird. :cool: Dass das dann auch passiert freut mich und so wie es Thomas bereits geschrieben hat, um diese Pflanze werde ich wohl nicht herum kommen! :-) Die Sache mit der Blühindikation scheint in der Tat viel mit der Tageslänge zu tun zu haben. Das werde ich natürlich berücksichtigen und versuchen erfolgreich nachzuahmen.

U. minutissima und U. chrysantha machen auch einen sehr hübschen Eindruck. Allgemein kann man mich mit der gelben Farbe sehr gut ködern. :-)

Ich hoffe den Pflanzen machen auch etwas höhere Substrattemperaturen keine Probleme? Weil wenn sommers wirklich die Sonne auf das Terrarium knallt, könnte sich der Torf schon etwas erwärmen.

Ansonsten scheint die Wahl dann wohl festzustehen. Eh sei denn es meldet sich noch jemand anderes und kann noch andere interessante Arten vorstellen? Meine Wahl wird wohl wie folgt aussehen:

U. blanchetii, U. sandersonii, U. gibba, U minutissima, U. fulva, U chrysantha und dann eventuell noch U. calycifida (habe gelesen, dass sie es nicht so sonnig mag und weiß nicht, ob sie es gerne recht nass mag) und U. bisquamata oder U. nephrophylla. Na das kann ja ein Blütensalat werden! :-) Da brauche ich dann wohl fast gar kein Sphagnum mehr... :cool: Und muss mal abchecken, wo ich die Pflanzen so alle her bekomme...

U. nelumbifolia sieht auch sehr interessant aus, aber da hätte ich dann wohl eher Angst, dass die alles zu wuchert mit der Zeit (ich habe so etwas mal gelesen, dass sie recht invasiv werden kann). Aber nass mag die es wohl auch?

Viele Grüße

Stefan

Bearbeitet von Stefan H.
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Na das kann ja was werden, 7 verschiedene Utris auf 30x20 cm

Ich denke kaum, dass sich alle die gleichen Ansprüche gleichgut ausnutzen werden, sodass im laufe der Zeit die eine oder einige Art einfach aufgibt.

Außerdem finde ich persönlich es besser, wenn es keinen Salat gibt, sondern einer Art ihr volle Pracht zeigen kann.

Aber, wenn es dir gelingt all das gleichmäßig zu verteilen, dann kann es natürlich auch ein sehr schönes Bild ergeben =)

Viel erfolg dabei ;)

Bearbeitet von Mr.Smooth
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Hallo Dima

Da hast du natürlich Recht, diese Gedanken habe ich mir auch schon gemacht. Warscheinlich wird es besser sein, sich auf 3-5 Arten zu beschränken. Dass sich die Pflanzen stark vermischen, stört mich dort nicht weiter.

Viele Grüße

Stefan

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  • 2 Wochen später...

Hallo Stefan,

ich würde mich auch auf eher wenige Arten beschränken. In so einem kleinen Becken habe ich gegenwärtig eine Art, nämlich U. biloba (Fotos habe ich vor Jahren mal gepostet). Die Substratoberfläche ist schräg, so dass es unterschiedlich hohe Wasserstände im Becken gibt, die ich auch zusätzlich stark schwanken lasse (oberste Schicht ist Aquarienkies 2-3 mm). U. fulva sollte sich unter diesen Bedingungen auch wohlfühlen und U. gibba war lange Zeit auch immer wieder im Becken durch Blüten in Erscheinung getreten. Letztes Jahr habe ich allerdings nur noch ein paar ein wenige U. subulata Blütenstiele gesehen, die sich halt auch irgendwann dorthin verirrt haben. Die steht aber nur im trockensten Bereich.

Mein Vorschlag wäre deshalb für so ein sehr nasses Becken: biloba, fulva, gibba und vielleicht noch eine tropische dichotoma (chrysantha könnte auch gehen)

Wenn trockener, würde ich es mit sandersonii, minutissima (die aus Gunung Tahan) und etwas gelben (flaccida (?)) probieren. In der Schlenke wäre dann die Kombination aus biloba und gibba denkbar.

In jedem Fall ein sehr schönes und spannendes Experiment! Generell wird sich so ein Becken in der Sonne recht stark erwärmen, so dass ich eher temperierte Arten wie bisquamata nicht unbedingt hineinsetzen würde.

Ich hoffe, das hilft weiter!

Dieter

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Hallo Dieter

Vielen Dank auch für deine Antwort. Die U. biloba ist auch eine sehr schöne Art. Ich werde noch ein paar Informationen zu den Pflanzen suchen und dann mal schauen auf welche 3-5 Arten ich mich beschränke. Viel mehr sollten es meiner Meinung nach auf dieser Grundfläche nicht sein.

Eine Frage habe ich noch: würden sich theoretisch auch U. calicifda oder U. nephrophylla eignen?

Viele Grüße

Stefan

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Hallo!

U. calycifida ist toll. Wuchs bei mir zunächst ganz gut im nassfeuchten Tropenterrarium unter mäßigem Kunstlicht ganz ordentlich. Nach dessen vorrübergehender Auflösung gedeiht der Haupbestand in einer ca. 6 L Kugelvase sommers auf der Fensterbank, winters unter Kunstlicht, zusammen mit allerlei anderem 'Kleingemüse', ganzjährig bei Zimmertemperatur. Hat inzwischen das ganze Substrat unterwandert und schiebt sozeit aus jeder Ecke Blütenstiele, die ziemlich lange halten.

Eine andere Pflanze außerhalb Terrarium oder Kugelvase, einfach nur im Topf, bei Anstau und unter ordentlichem Kunstlicht wächst im Vergleicht nur langsam und spärlich.

Meiner Meinung nach unkomplizierte, dankbare Art, die bei etwas erhöhter Luftfeuchte und Wärme sehr gut gedeiht, ansonsten aber recht anspruchslos ist.

MfG,

Gordon

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hallo Stefan,

ich habe die beiden Arten im Becken bei weit weniger Licht (im Wohnzimmer) stehen, als Du es für Deine Pläne beschrieben hast. Unter meinen Bedingungen wachsen sie gut, bei den sehr viel variableren Bedingungen, die ich bei Deiner Beschreibung erwarte, bin ich mir nicht sicher, wie sie wachsen werden. In meinem Wintergarten waren die beiden genannten Arten jedenfalls nicht so glücklich (zumindest nicht, wenn sie mit den anderen Utricularia zusammen standen). Letztlich wirst Du es ausprobieren müssen.

viele Grüße

Dieter

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Hallo

Vielen Dank für eure weiteren Antworten. Ich denke ich probiere es mal mit ein bis zwei Ablegern meiner stark dezimierten Pflanze aus, falls sie dann bei der Beckeneinrichtung noch existiert.

Viele Grüße

Stefan

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