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Russisches Wollgras überwuchert alles


air17

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Hallo zusammen,

 

ich habe habe seit ca. einem Jahr ein Moorbeet auf dem Balkon. 

Jetzt wuchert quasi das Wollgras. Ich will es unbedingt zurückdrängen. 

Wie kann ich effektiv vorgehen?

 

Bye

Patrick Rotter 

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Michael Malisa-Mustafa

Servus!

 

Ich schätze, nach einem Jahr wird dir nur regelmäßig das Auszupfen der Halme übrig bleiben. Wollgräser durchwurzeln ihre Umgebung stark. Nachträglich ist das nicht mehr einzudämmen, ohne quasi die Oberfläche aufzubrechen, den ganzen Torf im Kübel umzuackern und die anderen Pflanzen danach erneut einzusetzen. Ganz schöne Arbeit. Zum Eindämmen müsstest du das Substrat möglicherweise tauschen.

 

Beim nächsten Minibeet empfehle ich, Wollgras mitsamt einem etwas tieferen Plastiktopf einzusetzen und höchstens den Boden des Topfes rauszuschneiden. So hast du eine recht effektive Wurzelsperre.

 

Davon abgesehen finde ich persönlich deinen Moorkübel rechts fesch, durch den Wildwuchs hat das ein recht urtümliches und natürlich wirkendes Profil.

 

Grüße,

Michael

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Hallo Patrick,

 

Michael hat schon das Grundlegende geschrieben. Nächstes Jahr wird das sich noch wesentlich schlimmer und wird kaum noch zu beherrschen sein. Ich ginge an deiner stelle sogar noch weiter und würde es komplett entfernen und separat in einen Kübel setzen. Selbst dabei ist eine Wiederansiedlung durch Flugsamen nicht ausgeschlossen. Besser dürfte das wesentlich zierlichere Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) kommen. Dieses ist nicht so wuchernd und bildet nur Horste, keine Wurzelausläufer, somit lässt es sich auch leichter klein halten. Dafür ist die Blüte aber auch nicht so üppig und groß.

 

Gruß Piesl

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Danke für eure Informationen. 

Da habe ich mich wohl leider nicht genug informiert, denn ich habe schon öfter gesehen, dass es angeboten wird. Deshalb dachte ich es wird schon ok sein. 

Und gleich nach einem Jahr wieder alles neu machen...phuuuh, kommt eher nicht in Frage. 

Aber nun weiß ich Bescheid. Sicher, dass es nicht trotzdem überall hinkommt trotz Topf?

Und wäre das Scheidenwollgras nicht zu groß im Durchmesser für mein kleines Moor?!

Mein Gedanke war ja es möglichst natürlich aussehen zu lassen. Die Natur lässt sich eben nicht kontrollieren. 

Habe jetzt erst einmal einige Halme rausgerissen, wissend, dass es ne reine Sisyphusarbeit ist.  

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Michael Malisa-Mustafa

Gern geschehen.

 

Zu deinen anderen Fragen, nein, es kann sich, wie Piesl sagte, auch über Flugsamen ausbreiten. Du hast nur die Wurzeln im Griff. Da heißt es Augen offen halten und Sämlinge zupfen. Ist aber wesentlich leichter als Wurzelgeflechte ausheben.

Zum Scheiden - Wollgras, ich denke auch, dass das passt. Ich hatte es mal über ein Jahr lang in einem länglichen Balkonkasten mit geringerem Volumen als dein Kübelbeet. Sogar ohne Topf als Sperre. Es blieb an seinem Platz, nur der Horst nahm an Umfang zu, so wie Piesl es beschreibt. Solltest du dich dafür entscheiden, setze es aber trotzdem samt Topf ein. Den kannst du dann ggf. immer rausnehmen und den Horst aufbrechen, wenns im Topf eng wird. Pflanz ein kleines Stück wieder ein und du hast eine stets überschaubare Begleitpflanze und ein Jahr Ruhe.

 

Die Natur lässt sich nicht kontrollieren, ganz recht. Egal ob großes Beet oder Eimer, die direkte Umgebung bei uns ist meist ein völlig anderes als die Habitate. Da siedelt sich manches an, saurer Boden hin oder her. Ich hab heuer schon sicher 15 Haselstrauch Sämlinge aus dem Moorbeet geholt, weil die Eichhörnchen fleißig Nüsse eingraben im Herbst. Von irgendwelchen gewöhnlichen Moosen und Gräsern ganz zu schweigen. Oder kleinere Reparaturen Dank emsiger Amseldamen. Die buddeln zielsicher immer dort, wo sie es am wenigsten sollten, hehe! 

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Christoph Hübner

Hallo,

 

es gibt einige Begleitvegetation für Moorbeete, die sich zu stark ausbreitet, um sie problemlos neben Karnivoren pflanzen zu können.

Sarracenia mag sich noch gut behaupten, aber Dionaea, Drosera und Pinguicula ziehen da oft den Kürzeren und ständiges Eingreifen bedeutet viel Aufwand.

Ich habe in dem kleinen Moorbeet bei meinen Eltern damals denselben Fehler begannen und in den letzten beiden Jahren, wo ich es sich selbst überlassen hatte, viele Pflanzen verloren.

Neben Eriophorum würde ich mich in kleinen Moorkübeln auch vor Andromeda polifolia und hochwachsenden Moosen hüten. Ich hatte zwischenzeitlich unzählige D. rotundifolia, aber als Laubmoos begann sich gegen das Sphagnum durchzusetzen, dezimierten sich die Bestände rasch.

 

In der Natur herrscht eben das Gesetz des Stärkeren.

 

Gruß Christoph

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Es gibt noch eine andere Möglichkeit, das einzudämmen bzw. abzutöten. 

Alles direkt auf Substrathöhe abschneiden und regelmäßig (vielleicht ein bis zweimal die Woche, je nachdem wie schnell das wächst) nachzuschneiden. Dann geht es irgendwann von selber ein mangels Photosynthese.

 

Ist nur halt mühselig, ich an deiner Stelle würde alles raus holen und ohne Wurzelableger (also Substrat tauschen) des Wollgrases neu topfen. ZU Eriophorum vaginatum hat Piesl ja schon was geschrieben, kann ich so bestätigen, das wuchert kaum bzw. nur extrem langsam, bei mir schon seit 2009 im Kübel und ich musste noch nicht einmal eingreifen.

 

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Hallo Leute,

 

danke nochmals als für eure Ideen. 

Mich habe vorerst die Auszupf-Methode angewendet. Klappt recht gut und ich erhoffe mir sogar mehr davon als Abschneiden.  

Mal schauen wie gut es funktioniert. 

IMG_4910.JPG

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B) funktioniert auch, ist aber eine Arbeit für gegen Langeweile. Es dauert einfach bis Pflanzen so definitiv verhungert sind. sie kennen das ja von Natur aus durch Fraßfeinde. Ich habe abfangs auch, höchst fahrlässig (!!!), einen Zwergrohrkolben vom Baumarkt am Utriteichbecken eingepflanzt. :wallbash: Der wuchs toll, sehr toll sogar! Bald rund ums Becken, dann weit abseits durch Wurzelausläufer in der trockenen Wiese neben an, als er dann noch im Moorbeet Gefallen fand wars mit meiner Pflanzenliebe vorbei.:diablo: und ich habe ihn genauso bekämpft wie du - - - und mache das immer noch. Irgendwann kommt irgend wo wieder was durch und versorgt die Wurzeln mit Freshpower. Auszupfen und auf die Lauer legen. Einziger ECHTER Vorteil an der Sache ist, man beobachtet seine Anpflanzung intensiver und entdeckt rechtzeitig Schäden, oder findet auch mal irgend etwas Schönes. :victory:

 

In diesem Sinne, dir und allen anderen: Frohe Ostertage!

 

Gruß Piesl

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Auszupfen und mit Sphagnum abdecken.

Sphagnum ist am Ende leichter zu entfernen.

Außerdem überwuchert Sphagnum die Pflanzen sehr schnell.

Dann gibt es leicht rupfbare Wurzeln im Sphagnum => rupfen wird leichter!

 

Peter.

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