U. vulgaris: Diebstahl durch Vögel?

[Patrick S.]

In meinem Moorbeet habe ich auch ein kleines Wasserbecken mit u. vulgaris, welche sich bisher auch prächtig entwickelt und ihr Gesamtvolumen seit dem Kauf im Frühjahr bestimmt verfünffacht hat. Seit 1-2 Wochen beobachte ich aber einen massiven Rückgang: Gefühlt fehlen von einem auf den anderen Tag ganze Triebe ohne nachvollziehbare Ursache. Auf dem Grund des Beckens liegt nichts, da habe ich schon "nachgefischt". Gefüllt ist das Becken mit normalem Regenwasser, am Grund befindet sich eine Torfschicht.

Können das Vögel gewesen sein? Wenn ja, gibt es Methoden, die Viecher ohne Netz vom Becken fernzuhalten?

[CJ-Lenz]

Hallo Patrick,

 

auch ich hatte dieses Problem schon. Vor allem im vergangenen Frühjahr verschwanden die Neuaustriebe der heimischen Utricularien aus meinen Freilandaquarien.

 

Meine Aquarien haben ganztags einen sehr regen gefiederten Besuch; vor allem während trockener Witterungsphasen scheinen meine Aquarien die einzige

Wasserquelle für viele Vögel in größerem Umkreis zu sein, von Insekten wie Erdwespen etc. einmal ganz abgesehen. Im Laufe der Zeit hat sich da ein

ganzes Ökosystem um die Aquarien herum entwickelt.

Auch ich hatte lange Zeit keine Idee, was der Grund für den Utricularien-Schwund sein könnte. Direkt daneben steht ein großer Eimer, in dem seit Jahren

temperierte Aldrovanda wachsen. Parallel zum Schwund der Utries fand ich zahlreiche Aldrovanda-Triebe ausserhalb des Wassers auf dem Boden liegen.

Sie waren kurz vor dem Vertrocknen. Die Aldros konnten nur durch Vögel aus dem Wasser gefischt und auf den trockenen Boden geworfen worden sein.

 

Meine Abhilfe war ein dünnes Metallgitter, das den Vögeln jetzt den Zugang zur Wasseroberfläche versperrt, eine andere Idee hatte ich auch nicht.

Aber die Probleme sind seitdem gelöst.

 

Viele Grüße

Claus-Jürgen

[Piesl]

Hallo Patrick,

das Problem hatte ich zwar noch nicht, Vögel kommen aber durchaus in Frage, besonders da dein Becken gut erreichbar zu sein scheint. Mein eingegrabener Mörtelkübel mit vulgaris ist geschützt durch einen Wasserstand von mindestens 3-4 cm Rand bis zum oberen Ende. Da geht kein Vogel rein. Als Rettung für versehentlich eingestürzte Eidechsen. Mäuse etc. liegen an zwei Ecken besenstieldicke Naturäste zum Herausklettern.

Eine Torfschicht am Grund kannst du dir sparen, reines Regenwasser im sonst leeren Becken genügt vollauf. Ein paar großblättrige Wasserpflanzen (z. B. Froschlöffel, Schilf, ...) in einem nur mit etwas Kies gefüllten Pflanzkörbchen ziehen Nährstoffe aus dem Wasser. Die heimischen Utricularien wachsen hier im Rheingraben in Seen und Altrheinbecken ohne Sediment, nur Kies. Da ist garantiert alles vorhanden, nur kein Torf und PH saures Wasser. Fotos am Ende Seite 1

 

Gruß Piesl

[Patrick S.]

vor 1 Stunde schrieb Piesl:

Mein eingegrabener Mörtelkübel mit vulgaris ist geschützt durch einen Wasserstand von mindestens 3-4 cm Rand bis zum oberen Ende.

 

Danke für das Entfernen des Brettes vor meinem Kopf: Das Problem trat im nachhinein betrachtet erst auf, nachdem ich einen gleichbleibend hohen Wasserstand im Kübel hatte. Ich werde dann mal entsprechende Abflusslöcher bohren.

[Patrick S.]

Kleine Erfolgsmeldung:

Bestand erholt sich "langsam" wieder.