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automatische Bewässerung von Nepenthes im Zelt oder Gewächshaus


Mathias Scharmann

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Mathias Scharmann

Hallo,

ich habe seit vielen Jahren Nepenthes und würde gerne einen neuen Versuch starten, die Bewässerung zu automatisieren.  Die Pflanzen stehen in einem Zelt ("grow tent"), in dem Heizen/Kühlen/Umluft mit einem Raspberry Pi gesteuert werden. Da könnte ich auch die Bewässerung dranhängen... weiss aber nicht so recht wie. Für die meisten Nepenthes ist es ja am Besten, wenn man wartet bis das Substrat schon fast trocken ist, und dann ganz nach Bedarf jeden Topf einzeln giesst und das Wasser dann sofort frei ablaufen lässt. Aber der Zeitaufwand ist sehr hoch und man kann die Pflanzen nie alleine lassen.

 

Ich kenne ein paar Optionen, aber keine ist perfekt - oder etwa doch? Was ist in der Praxis langfristig zuverlässig?

 

1. Tropfbewässerung in jeden Topf: ist gezielt und die Blätter werden nicht nass. ABER: hoher Materialaufwand und Platzverbrauch der vielen Schläuche, wenn man einen Topf umstellt muss das Stecksystem auch umgebaut werden, sehr nervig. Das grösste Problem ist, dass organische Substrate an einer Stelle zu feucht werden (gammeln weg) und der Rest des Topfes zu trocken bleibt. Bei mineralischem Substrat gammelt zwar nichts, aber durchfeuchtet wird der Topf dann noch schlechter. Das habe ich schon versucht, scheint mir auf Dauer untauglich.

 

2. Ebbe-und-Flut, Fluttisch : Töpfe stehen in Schalen (oder auf Gittern in Schalen), die periodisch jeweils nur für einige Minuten geflutet werden, dann läuft das Wasser ab und das Substrat kann abtrocknen. Vorteil: zuverlässige Befeuchtung des kompletten Topfes, all Töpfe werden erreicht. Wahrscheinliche Risiken/Probleme: um komplette Durchfeuchtung zu garantieren, muss Wasser bis knapp unter der Substratoberfläche stehen. Also braucht man ein sehr hohes Volumen; bei meinem Zelt wären das wohl >100 l. Zu oft sollte man das Wasser dann auch nicht verwenden. Für die ganz grossen/hohen Töpfe braucht man extra-tiefe Schalen..

 

3. Wasser von oben mit Düsen oder Regnern: Töpfe auf Gittern, Besprühen / Beregnen von oben und freies Ablaufen. Hat die Vorteile der Handbewässerung. Mögliche Probleme (Lösungsidee): einzelne Töpfe bekommen nicht genug ab (Dichte der Düsen erhöhen), Veralgung der Blätter (?).  Bei diesem Prinzip ist mir vor Allem nicht klar, wie das ablaufende Wasser, das sicher auch an den Wänden des Zeltes landet, am Besten aufgefangen werden kann und aus dem Zelt wieder herauskommt. Hat jemand von euch so etwas in einem Zelt eingebaut? Klappt das gut und dauerhaft im Gewächshaus?

 

mit besten Grüssen,

Mathias

 

 

 

 

 

 

 

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Hallo Mathias,

 

vor dem Problem stand ich auch schon, weil ich als Student oft über längere Zeit nicht zu hause bin.

 

Daher Option 4:

Pflanzen auf Bewässerungsmatten, die in ein großes Wasserreservoir (zb 80x40x12 Eurobox) hängen. Vorteil: Keine elektronischen Bauteile, die unbemerkt kaputt gehen, einfacher Aufbau, einfache Sphagnumzucht, Substrat dauerhaft feucht. Nachteil: Anreicherung von Salzen und Säuren durch geschlossenes System, Substrat dauerhaft feucht, Kontakt zur Bewässerungsmatte muss gut sein, Pflanzen können in die Matte wurzeln, Allgemeine Tipps zT nicht anwendbar.

 

Grüße Jan

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Darf ich ein kurzes offtopic zu deiner Frage an dich einwerfen?

Wie genau geht das mit der raspberry Pi, wie programmierst du hier die einzelnen ausgänge etc? 

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I tried both your first two options, I'd suggest the flow table for a large number of relatively small and uniformely-sized pots (I use it mainly for Drosera) and a drip system for larger pots (Nepenthes). Nozzles are cheap, you can always put more of them on the line and just keep closed the extra ones you don't need, it helps a lot when you move stuff around, but it remains quite annoying to do anyway. I use nozzles that can be opened and closed with a screw valve, this allow also to regulate the amount of water dispensed depending on size of the pot and plant. I always keep all the pots on a capillary mat for safety and I grow on an angled surface, so that I can collect and recirculate the water (can be undesirable with respect to fungal infections spreading or macro/micronutrients accumulation, but I never had issues).

I use inorganic mixtures for basically everything at this point, peat and sphagnum give only problems long term.

 

I would never trust spray nozzles above the plants, and I don't like the idea of wetting the leaves unnecessarily.

 

I'd suggest you to spend some time fine-tuning your system, I had issues with overwatering initially which took me some time to even really notice.

Bearbeitet von .Pico.
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Das Thema mit dem abtrocknen ist wichtig bei sehr kompakten Substraten, vorallem Torf. Das Problem ist, dass kein Sauerstoff an die Wurzeln kommt, wenn zu viel Wasser im Topf ist. Durch das abtrocknen schwankt man dann permanent zwischen beiden extremen, zu wenig Wasser und zu wenig Sauerstoff. Das ist natürlich nicht ideal.

 

Bei einem durchlässigen Substrat wie Kokos, Sphagnum mit Perlit etc., insbesondere in Kombination mit Netztöpfen muss man darauf nicht achten.

Z.B. Pflanzen (nicht Nepenthes) die in Kokosfaser etabliert sind kann man praktisch nicht mehr übergießen. Im Gewächshaus gibt es dann auch jede Stunde neue Düngerlösung für optimales Wachstum.

 

Eine Option wäre daher Substrat und Töpfe so zu wählen, dass übergießen nicht mehr auftritt und dann mit Tropferbewässerung und Ablaufrinnen regelmäßig so zu gießen, dass alle Töpfe nass sind. So kann man auch eine regelmäßige leichte Düngung umsetzen.

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Mathias Scharmann

Hallo,

schonmal Danke für die Antworten an euch Alle!

 

@JanG : Ich könnte mir vorstellen, dass die Bewässerungsmatte auf Dauer einige Nachteile hat:

1. es braucht eine gute Kapillarwirkung in den Töpfen, also eher hohen organischen Anteil und relativ flache Töpfe?

2. wird durch den dauerfeuchten Zustand nach einiger Zeit alles organische inklusive Wurzeln vergammeln?

3. das Wasserreservoir braucht viel Platz und ist ein Wärmepuffer im Zelt (Energieverschwendung beim Heizen + Kühlen).

 

@banshee05 Ich habe einge Python Skripte. Je nach Tageszeit und Temperatur (Sensor DS18B20) werden über Relais einige Schuko-Steckdosen geschaltet. Darin stecken dann die eigentlichen Geräte. Schreib mir eine Nachricht falls Du interessiert bist.

 

@.Pico. : great to read abut your experience! Indeed it may be a good idea to have different setups for smaller vs. larger pots. Can I ask which type/brand of drip nozzle system do you use? Is your flood table system filling + draining automatically?

 

@Lou Ja ich würde das gerne so machen, dass eben alles Wasser sofort abläuft und keine Nässe steht, sondern es immer passend leicht feucht ist. Hast Du Erfahrung soetwas konkret und automatisch umzusetzen?

 

Vielen Dank und Grüsse, Mathias

 

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vor einer Stunde schrieb Mathias Scharmann:

JanG : Ich könnte mir vorstellen, dass die Bewässerungsmatte auf Dauer einige Nachteile hat:

1. es braucht eine gute Kapillarwirkung in den Töpfen, also eher hohen organischen Anteil und relativ flache Töpfe?

2. wird durch den dauerfeuchten Zustand nach einiger Zeit alles organische inklusive Wurzeln vergammeln?

3. das Wasserreservoir braucht viel Platz und ist ein Wärmepuffer im Zelt (Energieverschwendung beim Heizen + Kühlen).

1. Die Kapillarwirkung brauchst du bei Tropf und Ebbe-Flut Bewässerung (außer du flutest jedes Mal bis kurz unter den Topfrand) auch. Mit LFS/Perlite, Cocopeat/Perlite und kleinen Cocochips mit Faser funktioniert es problemlos. Im Moment teste ich noch Kanuma/Perlite.

2. Bei meinen Pflanzen mit hohem Perliteanteil habe ich eine gute Durchwurzelung bis unten, aber du hast recht: Sobald etwas zu viel LFS im Mix ist, meiden die Wurzeln das tiefere Substrat. Mit Kokoschips kommt deutlich mehr Sauerstoff ans Substrat und ich hoffe, dass das Kanuma in der Hinsicht noch besser funktioniert.

3.1. In der Horizontalen brauchen die Pflanzen ja schon den Platz. Nach oben reichen mir 4 cm für ca 1 Monat. Du nutzt ja auch den Platz zwischen den Pflanzen als Wasserspeicher mit.

3.2. In der Theorie knapp 1,2Wh/L/K. Wie hoch der Wärmeübergang in einer Nacht ist finde ich schwer abzuschätzen. Bei einem gedämmten und aktiv gekühlten Hochlandsetup könnte es natürlich schon eine Rolle spielen.

 

Bei deinen Ideen mit Arduino und Pumpe würde ich zur Sicherheit noch einen Durchflusssensor und/oder Stromsensor verbauen, der dir bei einem Defekt der Pumpe bzw bei Verstopfen einer Leitung eine Warnung gibt.

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Naja, was für Erfahrung braucht es da? Eine Pumpe mit einer smarten Steckdose ist alles was man an Automatisierung braucht.

 

Laufzeit, Fluss etc. muss man individuell lösen.

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