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Erfahrungen v. winterharten P. im Moorbeet - P. alpina wohl Totalausfall


Volker S

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ab Februar würde ich das Frostargument ja auch in Betracht ziehen. Auf meinen Bildern sind aber Knospen zu sehen die schon bedeutend tiefer stehen - und das eben ohne Frosteinwirkung, während andere Knospen in unmittelbarer Nachbarschaft noch 'oben' sitzen. Was zieht diese Knospen runter?

 

Ja, dass die Knospen schon im Herbst recht tief im Substrat sitzen ist auch hier bei mir die Grundvoraussetzung, dass sie beim Hochfrieren des Substrats dann so richtig abtauchen.

 

Keine Ahnung, weshalb sich manchmal die Winterknospen schon im Herbst so tief bilden.

 

Vielleicht sitzen die fertigen Pflanzen wie ein Korken im Substrat und die Pflanze wird während der Saison überhaupt nur von den aufliegenden Blättern am Tieferrutschen gehindert, aber sobald die großen Blätter bis zum Wachstumspunkt absterben und sich an Stelle der kräftigen Pflanze eine vergleichsweise mickrige Winterknospe gebildet hat, kullert diese lose im Pflanzloch herum und herbstliche Regenfälle und Auswaschungen und Wasserversickerung im Pflanzloch sorgen dafür, dass die Knospe immer tiefer rutschen kann.

 

Oder die gleichzeitig mit den Blättern absterbenden Wurzeln werden verstärkt von Regenwürmern weggefuttert, so dass sich durch Regenwurmgänge im Wurzelbereich der Winterknospe Hohlräume bilden, in die die Winterknospe dann abrutscht. Oder die Regenwürmer beißen an den absterbenden Wurzeln so fest zu, dass sie damit die Pflanze nach unten zerren. :dntknw:

 

Oder im Wurzelbereich einer Pflanze findet eine allgemeine Belebung des Bodenlebens im Substrat statt, die zum Torfabbau führt, so dass am Ende der Saison weniger Torf unter der Pflanze vorhanden ist als zu Beginn der Saison.

 

Keine Ahnung, was es genau ist.

 

Bei Kultur in Töpfen tritt es bei jedenfalls praktisch nicht auf. Nur in den Moorbeetkübeln.

 

Merkwürdige Effekte im Zusammenspiel von Boden und Wetter treten immer wieder auf, manchmal rätseln selbst Wissenschaftler jahrzehntelang herum, wie es zu bestimmten unerklärlichen Phänomenen kommt, z.B.:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/tal-des-todes-das-geheimnis-der-streunenden-felsen-a-716545.html

Inzwischen ist das Rätsel wohl gelöst, aber bei den Ping-Knospen im Herbst und Winter müßte man vielleicht noch mal genauer hinsehen.

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Hallo,

einfach mal quer gedacht: sind die Bohlöcher nun wirklich leer, oder befindet sich darin noch etwas? Die Sache mir dem Hochfrieren erklärt sich für mich nur halbherzig. Zwar kann ich das bei mir im Beet auch feststellen, vermessen habe ich allerdings noch nie. Primär tritt der Effekt sichtbar bei mir im Bereich der Dionaeas auf, zeigt sich dort als Auswirkung jedoch in erster Linie durch zurück bleibende Frostrisse.

Gerade die kleinen Dio's müssten demzufolge auch im Substrat verschwinden, tun sie aber nicht. Die Pings hingegen verschwinden über den Winter alle völlig. Logisch wäre es doch, dass schwerere Pflanzen mehr einsinken als leichtere!? Warum aber bleiben dann die großen Dionaeas genauso oben wie die ganz kleinen? Von den Sarracenien ganz zu schweigen, deren Rhizome müssten somit doch in ein bis zwei Jahren bis zum Absterben untergegangen sein.

Wäre es nicht ganz einfach möglich, dass das feine Moos um die Pingwinterknospen auch bei Temperaturen um Null weiter hoch wächst und die Pings es schaffen, z. B. Absonderungen oder wie auch immer, sich einen Kanal frei zu halten? Während Pflanzen mit ausgeprägterer Wurzelbildung bei gleichen Umgebungsbedingungen einfach mit diesem Substratzuwachs quasi hochschwimmen? Die physikalischen Kräfte wirken schließlich bei allen gleich. Wer sich also nicht mit dem Grund fest verankert müsste doch gleichfalls mit hochfrieren und wieder absinken?

 

Der vermutete Temperaturunterschied dürfte sich doch maximal im 1/10 Gradbereich aufhalten und wäre somit absolut zu vernachlässigen. Eine ganzjährig aktive Pflanze, wie z. B. Koniferen - gibts es ja auch als Moorkiefer, müssten somit die reinsten Heizstrahler sein und praktisch nie im Frost stehen.

 

Warum die Pings im Frühjahr es dann wieder nach oben schaffen könnte ich mir damit erklären, dass sie sich schlicht und einfach durch die Kraft ihres Neuaustriebes der ersten Blätter selbst befreien, neu bewurzeln und so in aller Ruhe eine neue Sommerrosette ausbilden können. Optisch nachvollziehbar wäre dies eventuell in einem Schnittterrarium, das kaum breiter als die Winterknospe selbst ist. Ähnlich einem dieser bekannten Terrarien im Fernsehen wie sie für die Beobachtung von grabenden Tieren eingesetzt werden.

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Bei Kultur in Töpfen tritt es bei jedenfalls praktisch nicht auf. Nur in den Moorbeetkübeln.

Hi Jusch, trifft bei meinem leider sehr bescheidenen vulgaris Bestand auch nicht zu. Im Herbst sieht der Topf nach Resteverwertung aus, jetzt ist sie wie der legendäre Phönix wieder da.

 

Piesl

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...und meine Pinguicula fiorii x grandiflora ssp. rosea ist sowohl im Torf (Moorbeet) als auch in meinem Kies/Kalkbeet abgetaucht (und auch gleichzeitig wieder erschienen). Wird wohl Zeit dort mal eine Zeitrafferkamera (alle 5 Stunden ein Bild) aufzustellen.

 

-volker-

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Hallo,

 

> Logisch wäre es doch, dass schwerere Pflanzen mehr einsinken als leichtere!?

 

> so dass sich durch Regenwurmgänge im Wurzelbereich der Winterknospe Hohlräume bilden

 

> Oder die Regenwürmer beißen an den absterbenden Wurzeln so fest zu, dass sie damit die Pflanze nach unten zerren

 

> z. B. Absonderungen oder wie auch immer, sich einen Kanal frei zu halten?

 

> Was zieht diese Knospen runter?

 

Also scheinen es doch die Regenwürmer zu sein, die für die sichere Überwinterung der Knospen zuständig sind und die Knospen rechtzeitig ein Stück nach unten ziehen? :-)

Mir kommen die Theorien doch sehr 'wild' vor.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass da nichts gezogen oder geschoben wird. Wenn, dann sind es Frostverschiebungen durch Auf- und Abtauen, die im Winter 'Lageveränderungen' durchführen können.

Man darf auch nicht vergessen, dass der eigentliche Wachstumspunkt der temperierten Pinguicula im Sommer wesentlich tiefer als die Rosette liegt, ich schätze im Durchschnitt 1-2 cm. Dadurch sitzt die Winterknospe im Herbst automatisch gleich schön geschützt im Substrat. Im Frühjahr können die Pflanzen durch das Internodienwachstum natürlich immer schnell nach oben wachsen (vor allem bei P. vulgaris im Sphagnum wichtig).

Natürlich kann es auch Verschiebungen durch Ausbildungen von Brutknospen geben, die ja auch unter der eigentlichen Mutterpflanze wachsen können.

Ich bin jedoch nach wie vor der Meinung, dass die einzelne Pflanze zur Bildung der Winterknospe nicht tiefer 'tauchen' kann (bis vielleicht einen Höhenunterschied von 1-2 mm bedingt durch unterschiedliche Wachstumsprozesse des Meristems) als im Sommer der Wachstumspunkt war.

 

Viele Grüße

 

Thomas

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ohne tatsächliche Untersuchung kommen wir hier eh nicht weiter. Die Spekulationen sind zum Teil wirklich  - na sagen wir mal - phantasievoll. Ich finde ein ehrliches "ich habe keinen Schimmer" da doch am Geradlinigsten.

 

Frost schließe ich bei denen im Beet schon tiefer sitzenden Knospen am 09.09.2012 definitiv aus. Habe gerade alle aktuellen Temperaturen (nicht die Durchschnittstemperaturen) vor- und am 09.09.2012 verglichen. Da war kein Frost! (zum selber schauen bitte hier klicken [Grafik/Wochen/2012/KW26] - auch unter dem Diagramm auf dem Moorsensor achten - der hing 2cm über dem Moor).

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Marcus Vieweg

Hallo Leute,
 
nun auch noch mein Senf zu der Geschichte ;)
 

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass da nichts gezogen oder geschoben wird. Wenn, dann sind es Frostverschiebungen durch Auf- und Abtauen, die im Winter 'Lageveränderungen' durchführen können.
Man darf auch nicht vergessen, dass der eigentliche Wachstumspunkt der temperierten Pinguicula im Sommer wesentlich tiefer als die Rosette liegt, ich schätze im Durchschnitt 1-2 cm. Dadurch sitzt die Winterknospe im Herbst automatisch gleich schön geschützt im Substrat. Im Frühjahr können die Pflanzen durch das Internodienwachstum natürlich immer schnell nach oben wachsen (vor allem bei P. vulgaris im Sphagnum wichtig).

 

Ich sehe das genau so wie Thomas. Der Wachstumspunkt bei den Pings liegt ja sehr tief. Pflanzen, die man nur knapp "auf" das Substrat setzt scheinen wirklich ein Stück in die Erde zu wachsen. Wenn man sie gleich tiefer setzt, passiert das nicht. Auf alle Fälle sitzen oberflächlich gesetzte Knospen nach der Wachstumsperiode meist ein Stück tiefer. Beobachtet habe ich das schon öfter. Mit Frost hat das für mich rein gar nichts zu tun, zumal außer P. alpina die meisten Arten Ihre Wurzeln komplett verlieren und da auch kein Halt mehr im Boden gegeben ist. Beim Wachstum scheinen sie sich eher ein Stück in den Boden zu drücken. Sorry, anders kann ich es nicht beschreiben...

 

LG Marcus

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Andreas Fleischmann

Hallo zusammen,

 

Bevor hier noch mehr über Bodenbewegung durch Frost spekuliert wird:

JA, Pinguicula können ihre Hibernakel im Herbst aktiv ins Substrat ziehen, die Hibernakel wandern ins Substrat ab. Die Bewegung geht von den Wurzeln aus, die die Winterknospe ins Substrat ziehen. Man nennt diese Wurzeln, die sich zusammenziehen können, "kontraktile Wurzeln"; sie sind von vielen Zwiebel- und Knollenpflanzen bekannt (z.B. Krokus) und sorgen dafür, dass sich die Überdauerungsorgane stets in der richtigen Tiefe befinden (wirken also in der aktiven Wachstumsphase dem jährlichen Auffrieren durch Bodenfrost entgegen!). Solche kontraktilen Wurzeln scheinen alle (?) Pinguicula-Arten zu haben, die natürlicherweise mehr oder weniger auf Fels wachsen, um die Winterknospen fest an der Substratoberfläche zu verankern. In der Natur tauchen die Winterknospen so gut wie nie ab, weil eben die meisten der temperaten Arten in einer relativ dünnen Substratschicht über harter Unterlage wachsen. Das ist also tatsächlich ein Effekt, der in der Kultur auftritt;  und es hat sicherlich nichts damit zu tun, dass sich die Pflanzen vor Frost "schützen" wollen, denn an den Naturstandorten sind die Hibernakel meist recht fest, aber exponiert auf dem Substrat verankert. Zudem habe ich (wie wohl viele hier im Forum auch) die Erfahrung gemacht, dass Hibernakel, die zu tief ins Substrat abgetaucht sind, leicht faulen können, und auch definitv später und schwächer austreiben, als Winterknospen, die in "normaler" Tiefe im Substrat sitzen.

 

Interessanterweise habe ich bisher keine Veröffentlichungen zu kontraktilen Wurzeln bei Pinguicula gefunden, aber auch viele (alle?) mexikanische Arten haben diese;  zudem wohl alle europäischen Arten. Diese Wurzeln dienen auch dazu, die Blattrosetten stest fest ans Substrat zu pressen - ihr habt das vielleicht bemerkt, dass frisch getopfte Pinguicula sich oft aus dem Substrat heben, weil sich die Blätter zurückbiegen. Auch eine Anpssung an den Wuchs von Pinguicula an meist vertikalen Flächen.

 

Ich kultiviere übrigens seit Jahren allem meine heimischen Pinguicula in Töpfen an deren Grund ich einen oder mehrere große Steine lege (meist Tuff- oder Kalksteine für die kalkliebenden Arten). Darüber kommt nur eine dünne Schicht (ca. 2-3 cm) Substrat. Erstens kann man diese dünne Schicht leichter auswechseln, wenn Moos und Algen überhand nehmen, und zweitens hat das den Vorteil, dass die Winterknospen nicht mehr abwandern. Man muss dafür allerdings in tieferen Schalen kultivieren, da der Wasserspiegel bei Anstaubewässerung natürlich über dem Stein liegen sollte.

 

Schöne Grüße,

 

Andreas

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Hi Andreas,

 

Danke - endlich können wieder alle Beteiligten ruhig schlafen gehen. Ich habe auch schon im Internet versucht darüber etwas zu finden - war aber ein Satz mit 'X'.

P. alpina könnte übrigens eine Ausnahme sein. Die sind mir alle abgefressen worden (4 von 5) und die Restknolle der letzten P. alpina ist während des ganzen Winter nicht 'abgetaucht'. Da die Winterknospe aber auch schon halb aufgefressen war, könnte es auch daran gelegen haben.

 

[Edit:]

Man könnte das zu tiefe Abtauchen doch auch mit einem Kunststoffgitter verhindern, so könnte das Pflanzmedium - wenn es sich um Torf handelt - weiterhin seine Dochteigenschaften behalten. Man muss nur darauf achten, dass das Gitter selber nicht weiter abtaucht. In einem Topf (bestenfalls leicht konisch nach unten zulaufend) ist das eigentlich kein Problem. In einem Moorbeet schon eher.

Jedenfalls ist das für mich eine neue tolle Erkenntnis. Mal sehen ob ich das irgendwie umsetzen werde

 

Hast Du das Wurzelverhalten während eines Projektes mal untersucht, Du scheinst Dich ja diesbezüglich voll auszukennen?

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Hallo Andreas,

 

danke für das 'Machtwort', habe wieder was dazu gelernt!

 

> sorgen dafür, dass sich die Überdauerungsorgane stets in der richtigen Tiefe befinden

Wie machen die das denn bei P. vulgaris, die ja oft im Sphagnum/Torf wachsen? Woher wissen die Wurzeln was die 'richtige' Tiefe ist und die Pflanze über die Jahre nicht 'in die Tiefe zerren' ...ist schon fazinierend die Natur!

Ich werde meine Pings jetzt jedenfalls genauer beobachten wenn sie 'abtauchen' oder 'abwandern' :-)

 

Viele Grüße

 

Thomas

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Kevin Tonnerre

Ich selber kenne keine Sphagnum-Moore mit P. vulgaris, dafür um so mehr Kleinseggenriede, Quellhänge, Rieselfluren etc. aber ich denke, dass ist gar nicht so ein Problem wenn die Pflanzen etwas vergraben sind. Sie erhöhen das Längenwachstum bis sie ans Licht kommen und wachsen dann normal. Die subarktischen Arten wie P. villosa machen das so.

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Hallo Andreas,

schwerer Vorwurf an dich - warum schreibst du uns das erst jetzt? ;) Es ist echt interessant wenn man den Bergiff der kontraktilen Wurzeln einfach einmal google zum Fraß vorwirft wieviel dabei heraus kommt. Die Abendlektüre der Uni Vechta habe ich mir fürs Erste heruntergeladen, aber heute ist es mir zu spät dafür :sleep:

 

Danke für die Info!

 

Gruß Piesl

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Hi,

das tiefe Abtauchen meiner P. grandiflora ist wirklich nicht so der Bringer. Wir hatten zwar einen langen Winter, aber alles was ich auf meinem Pingfeld erkennen kann, sind die popeligen Pflänzges der Brutzellen (die sich zum Teil beim Abtauchen abgestreift haben / die ich aber auch gezielt aus den Löchern der adulten Pflanzen geholt habe).

 

Überall noch gähnende Leere - nur die Zwerge sind noch da.

m_p_leere_felder_01.jpg

 

m_p_leere_felder_02.jpg

 

 

...vor einem Jahr (01.05.2012) sah das noch so aus:

m_p_grandi_vor_bluete.jpg

 

Ich bin mal gespannt, wann die Großen auftauchen.

 

 

-volker-

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  • 4 Wochen später...

Hi,

 

fast einen Monat später ist immer noch nichts von den tief abgetauchten adulten Pflanzen zu erkennen, während andere P.grandiflora (welche sich im 2.ten Jahr befinden) schon längst verblüht sind (die werden dann kommenden Winter etwas abtauchen um im dann darauf folgen Winter noch tiefer abtauchen - Richtung Verschwindibus).

 

Bin mal gespannt, ob die alten Pflanzen noch auftauchen werden. Falls nicht, muss ich mich wohl daran gewöhnen, dass ich eine konstante Flächenblüte von diesem Feld (Foto siehe einen Post über diesen) nur in einem bestimmten Turnus zu sehen bekomme. Müssen dann halt erst die Pflanzen aus den herumliegenden Brutzwiebeln nachwachsen. Die Hoffnung stirbt aber zu Letzt.

 

-volker-

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Hey Volker!

 

Dass die alten und dementsprechend großen Pflanzen mit der Zeit unter die Erde kommen ist nicht nur angesichts des ausbleibenden Blütenmeeres ärgerlich.

Wäre es nicht aber möglich den Winterknospen eine Tauchblockade entgegenzusetzen?

Ich denke da an eine große Steinplatte oder mehrere grobe Steinklumpen, die die Knospen vermutlich nicht durchdringen könnten.

Da könnte man beispielsweise eine Schicht etwa 5 cm unter der Oberfläche einbringen und damit die Überlebenschancen alter Pflanzen erhöhen.

Fettkräuter haben ja i.d.R. keine langen Wurzeln und moorbeetgeeignete Gesteine gibt es doch sicherlich auch, oder?!

Wäre eventuell einen Versuch wert, Erfahrungen habe ich da selbst keine.

 

Liebe Grüße,

Nils.

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Hi Nils,

 

im Post 34 habe ich ja einen ähnlichen Vorschlag schon gemacht (Kunststoffgitter).

 

Es hält mich nur etwas die Unwissenheit von solch einer Methode ab dieses auch durchzuführen. Mein bisheriger Wissensstand ist der, das man am Besten im Frühjahr Hibernakel und Brutzellen umsetzen kann - da diese dann kaum/gar keine Wurzeln haben. Dieses Jahr habe ich das auch berücksichtigt und vorweißlich Brutzellen aus den Überwinterungslöchern geholt und verteilt.

Komfortabel war das nicht bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und einem erst stellenweise aufgetauten Beet.

 

Was würde denn passieren, wenn ich solch eine Umpflanzaktion beispielsweise im Juni realisiere? Geht das, oder ziehen sich dann die Mehrzahl der Pflanzen in den Winterschlaf zurück?

 

Meine Erfahrungen sind da bisher 2-geteilt. Bei manchen geht es problemlos - andere wiederum zicken den ganzen Sommer rum.

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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Hi Jürgen,

 

in Nachricht 11 und 12 haben wir uns ja über negative Erfahrungen bezüglich Samenkapseln bei winterharten Pinguicula ausgetauscht. Wir beide haben diese Erfahrung nicht von 2 oder 3 Exemplaren gemacht, sondern von Pings die flächenmäßig blühten.

 

Voriges Jahr habe ich ja die Pseudo - 'Pinguicula corsica x grandiflora' in mein Beet gesetzt, welche sich nur (wenn überhaupt) als eine Variante von P. grandiflora herausstellte. Dieses Jahr sind 2 Pflanzen zur Blüte gekommen (mit 5 Blütenständen) uns Schwupps habe ich nun 4 (wenn nicht gar 5) Kapseln.

Hier die Gruppe dieser Spezie.

m_p_grandiflora_Samenstand.jpg

 

@ all Züchter, die hier anwesend sind.

Kann das abhängig von der Zuchtform sein (in vitro - Kultur verursacht Sterilität?), das 40 benachbarte P. grandiflora über 2 Jahre lang so gut wie gar nicht fruchten, und eine Variante davon zu 100% fruchten?

 

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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@ all Züchter, die hier anwesend sind.

Kann das abhängig von der Zuchtform sein (in vitro - Kultur verursacht Sterilität?), das 40 benachbarte P. grandiflora über 2 Jahre lang so gut wie gar nicht fruchten, und eine Variante davon zu 100% fruchten?

 

Also meine P. grandiflora (aus einer Samenportion gezogen) bilden jedes Jahr fleißig Samenkapseln aus.

 

Da die Pflanzen im Freien stehen, komme ich nur praktisch niemals dazu, zum richtigen Zeitpunkt Samen zu ernten, bevor sie verstreut sind. Und im Freien keimt wohl auch nur wenig und kommt hoch. In einem Jahr konnte ich mal im Spätsommer einen gekeimten Wuhling beobachten, so ähnlich wie Du ihn jetzt hast, aber von denen hat wohl kein einziger Sämling den nachfolgenden Winter überlebt, da stand an der Stelle des Wuhlings im Frühjahr gar nichts mehr.

 

Und meine P. macroceras ssp. nortensis (aus einer Portion Brutknospen gezogen) bilden nur extrem selten mal eine Samenkapsel mit wenigen Samen.

 

Wo sich in diesem Jahr Samenkapseln bilden, ist an meinen Hybriden P. grandiflora var. rosea x vallisneriifolia. Keine Ahnung ob die sich selbst bestäubt haben oder von meinen P. grandiflora oder den P. macroceras bestäubt wurden. Steht ja alles im Freien für die offene Bestäubung.

 

Meine absichtliche Handbestäubung scheint jedenfalls fehlgeschlagen zu sein: Ich habe mal mit je einer Pflanze versucht, P. grandiflora x macroceras und P. macroceras x grandiflora über Kreuz zu bestäuben. Aber es wachsen keine Samenkapseln, so wie es auch fast immer bei den P. macroceras keine Samenkapseln gibt.

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Hallo Jürgen,

 

und Du hast doch von P. macroceras ssp. nortensis bestimmt auch > 50 Exemplare (so wie ich Dich kenne) in Reih und Glied stehen, die dann gleichzeitig blühen. Ist doch verwunderlich, das eine Sorte Befruchtung findet und eine andere Sorte da überhaupt nicht mitspielen will. Ich finde es jedenfalls verwunderlich. :dntknw:

 

[Edit:] ...nun ist mir das nun doch ein wenig peinlich. Habe gerade ältere Bilder meiner 'verblühten' nicht fruchtende P. grandiflora gesichtet. Ist ein Crop eines Bildes, wo mein Beet zufällig mit drauf gekommen ist - von daher miese Qualität. Habe wohl damals noch gedacht, dass das normale verblühte 'Stengel' sind - sorry.

m_p_grandiflora_Samenkapseln.jpg

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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und Du hast doch von P. macroceras ssp. nortensis bestimmt auch > 50 Exemplare (so wie ich Dich kenne) in Reih und Glied stehen, die dann gleichzeitig blühen. Ist doch verwunderlich, das eine Sorte Befruchtung findet und eine andere Sorte da überhaupt nicht mitspielen will. Ich finde es jedenfalls verwunderlich. :dntknw:

Meine P. macroceras ssp. nortensis sind aber vermutlich alles genetisch identische Pflanzen, da diese bei mir

- aus einer einzigen Portion Brutknospen (von vermutlich einer Pflanze) gezogen wurden

- und von mir nur rein vegetativ über Brutknospen vermehrt wurden

 

Daß Pflanzen zur erfolgreichen Bestäubung oftmals genetisch verschiedene Pflanzen benötigen, kommt im Pflanzenreich gar nicht mal so selten vor. Ausgeschlossen ist eine Bestäubung meiner P. macroceras untereinander jedoch nicht, ich habe in wenigen Einzelfällen bereits Samen ernten können und diese sind auch gekeimt (selbst wenn ich die Sämlinge dann nicht über den ersten Winter bekommen habe). Aber die Masse der Blüten von P. macroceras trocknet bei mir einfach weg, während sich bei P. grandiflora hier an vermutlich gut 50% der Blütenstielen eine Samenkapsel bildet.

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Meine Vermehrung beruht ebenfalls nur auf Brutzellenvermehrung - auch bei der Variante von P. grandiflora die zur Zeit mit dunkler Samenkapsel fruchtet. Bei den Pings kaufe ich mir oft nur eine Pflanze (bis auf P. alpina, die keine Brutzellen bildet). Auch mein P.grandiflora - Feld wurde so vermehrt, und sie fruchten trotzdem (einen Post über Deinen habe ich meinen Fehler aufgezeigt - Anfänger halt - nochmal sorry).

 

-volker-

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  • 1 Monat später...

Zurückgeschossen wird nun gerade nicht, aber für den nächsten Winter habe ich mir 2 biss+mausfeste Rüstungen gebastelt (Problematik: siehe Eröffnungsthread).

m_gitterschutz.jpg

 

Einen Schönheitspreis kann ich zwar nicht damit gewinnen - aber wat mutt, dat mutt! Für den Ping-Spaghettistein (links auf dem Foto) werde ich mir noch eine andere Abdeckung einfallen lassen. Ich muss mal schauen, wie groß so runde Kuchengitter für den Backofen sind.

 

-volker-

Bearbeitet von Volker S
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  • 5 Monate später...
partisanengärtner

Das ausgerechnet die großen Knospen verschwunden sind kann auch ein liebes Mäuslein sein. Diese Biester tragen gerade im Herbst Vorräte ein. Da sind in wenigen Minuten ein ganzer Bestand an Hibernakeln abgesammelt. da ist dann auch nichts angefressenes zu finden. Wenn sie natürlich noch Wurzeln haben würden sie schon an Ort und Stelle gefressen. Das kleine Gesocks wird ihnen zu mühsam sein. Sind halt auch nur Mäuse.

Der Nährwert wird wohl auch nicht so hoch sein das die Winzlinge sich lohnen.

 

Zugwurzeln bei unseren Fettkräutern kann ich kaum glauben. Das Wurzelsystem stirbt doch gerad zu dieser Zeit (bei den meisten winterharten Arten?) ab. Solche Zugwurzeln sind ein Wachstumsvorgang der um diese Zeit schwer vorstellbar ist.  Die alpina hat zwar Wurzeln aber wie das aussieht ist gerade sie nicht im Boden verschwunden. Bei tropischen und subtropischen  Arten ist das sicher was ganz anderes.

Solche Eingrabbewegungen durch Blattstiele oder Wurzeln finden durch einseitiges Wachstum statt die diese Organe verkrümmt oder kringelt. Das bewirkt eine Zugbewegung in die Tiefe. Solche Wurzelstrukturen sind mir bei P. grandiflora nicht aufgefallen. Aus Unkenntnis habe ich die gelegentlich im Herbst abgesammelt. Da ist mir nie eine Wurzel aufgefallen. Schon gar nicht kräftiges das als Zugorgan dienen könnte.

Im Frühling ist das was anderes. Da sind schöne Wurzeln dran. (Bezieht sich nur auf grandiflora da ich mit anderen nur wenig Erfahrung habe)

 

Frostbewegungen sollten sie sogar hochfrieren lassen, da der dunkle Torf natürlich schneller warm wird als diese kleinen Knospen. Das durch den Frost im Torf tiefe Risse und Auffrierungen entstehen kann natürlich so manches Hibernakel bei Tauperioden darin auf Nimmerwiedersehen versinken.

Im neuen Moor in Hollfeld gibt es gerade auf den frischen Torfflächen durch Frost richtige Berge und Krater. Das ist aber bei bemoosten Flächen nicht mehr der Fall.

Die schwarzen Löcher Deiner verschwundenen Pings sind natürlich dunkler und tauen dann langsam in den Boden bis zu einem gewissen Grad.

 

Diesen Effekt kann man vertärkt sehr schön auf Schnee beobachten alles was dunkler ist versinkt in einem Loch. Da ist der Kontrast natürlich höher als in einer vergrünten Torfoberfläche in der so kleine dunklere Stellen sind. Die Löcher sind da dementsprechend tiefer. Wenn da winzig Winterknospen reingeschwemmt werden bei Tauperioden kommen kleine natürlich nicht raus.

 

Ich bin zwar nicht so erfahren mit Pings wie die Cracks hier, aber bei anderen Pflanzengruppen habe ich Jahrzehnte Mäusefraß an obenliegenden Knospen und absammeln  von Brutknollen durch diese Mistviecher erdulden müssen. Hoffentlich hilft Dein Schutz.

 

In Hollfeld haben wir nur einen Klon der hat zwar immer mal wieder geblüht aber nie Samen angesetzt.  Ich würde es mal gerne mit einem weiteren Klon probieren. :whistling:

 

Genug Vermutungen angestellt ich werde jetzt ins Bett gehen und keinen mehr nerven mit unqualifizierten Bemerkungen. :happy:

Bearbeitet von partisanengärtner
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...wie gesagt, das winterharte Pinguicula abtauchen (ohne Frosteinwirkung) haben auch schon andere User feststellen können. Je größer (und damit je älter), desto tiefer können sie sich zurückziehen.

 

Ich habe heute mal in meinem kleinen Nachzuchtgehege ein paar Bilder einer Variante der Pinguicula grandiflora gemacht (wurde mir als P. corsica verkauft). Diese Pflanzen sind noch kein Jahr alt (im diesem Frühjahr erst abgeerntet) und erleben nun Ihren ersten 'Winter'. Am 4.12. hatte das Luftthermometer auf meinem Balkon für 35 Min Frost zwischen -0,1 und -0,2°C angezeigt. Und diese Fitzel-Luftfrost in der kurzen Zeit reicht bestimmt nicht aus um Torf (steht in ca. 2 Liter Anstau) durchfrieren zu lassen. Das puffert das Wasser locker weg. Außerdem steht der Behälter direkt an der Hauswand. Sonst hat der Balkon noch keinen Frost ertragen brauchen.

 

Die Fotos sind leider keine Augenweide, weil sich irgendeine schleimige Substanz dort abgesetzt hat (Pilz, Alge?)

 

Beim schnellen Blick darauf, ist augenscheinlich kein Hibernakel mehr zu sehen:

m_pingnachw_abtauchen01.jpg

 

...erst mit Blitz und etwas näherer Betrachtungsweise kommen die kleinen Hybernakel zum Vorschein

m_pingnachw_abtauchen02.jpg

 

m_pingnachw_abtauchen02.jpg

 

Allerdings wird auch bei diesem Bild nicht klar (jedenfalls mir nicht) was der Auslöser des Abtauchens ist, denn auch hier bei dieser Aufnahme erkennt man zwei Hibernakel, die eigentlich noch eine normale Position zur Oberfläche haben (im unteren Teil des Bildes: links noch gar nicht abgetaucht, während rechts minimal tiefer steht).

Diese Ungereimtheit zieht sich auch in meinem Moorbeet durch. Auch da sieht man Hibernakel in normaler Position direkt neben einem tief im Boden stehenden Hibernakel (siehe auch meine Threadeingangsbilder).

 

Ich denke mal, das der Zeitpunkt des Abtauchens der Pings nicht so eng gesteckt ist, wie man das beispielsweise beim Blattverlust von Bäumen beobachten kann. Dort fängt innerhalb von 1-3 Wochen der Start für den Blätterabwurf an (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel).

 

...und manche Pings bleiben den ganzen Winter an der Oberfläche stehen. Auch hier kann ich nur raten -> Die Spiralwurzel findet evtl. keinen Halt.

 

(PS: Für mich wird das Abtauchen der winterharten Pings wohl immer ein Rätsel bleiben.)

 

 

-volker-

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partisanengärtner

Ich habe mal heute im Moorbeet bei Christian Fotos gemacht. Da hat der Frost den Boden teilweise sehr zerklüftet. Es sind reichlich  Löcher reingefallen teilweise hat sich aber auch der Boden außenrum angehoben. Solche Erscheinungen habe ich bis jetzt nur in relativ frischen Aufschlüssen hier gesehen.

Unter dem Moos scheint es sowas nicht mehr zu geben.

An diesen Stellen sind überhaupt keine Pflanzen die sich da zurückgezogen haben könnten. Vorher war die Oberfläche eben. Die relativ spät gepflanzten Sonnentauinseln sind dabei sehr stark hochgefroren. Bei dem letzten Tauwetter habe ich einige mal wieder etwas runtergedrückt. Bei einigen nicht so kann ich vergleichen was da besser ist.

 

 

post-2166-0-40521600-1388692830_thumb.jp

 

post-2166-0-07405800-1388692853_thumb.jp

 

post-2166-0-46974300-1388692882_thumb.jp

 

 

Die Fläche sieht teilweise sehr zerklüftet aus. Die Hochfrierungen sind bis zu einem Zentimeter hoch. Die Löcher teilweise auch so tief, das letzte Loch ist deutlich größer und tiefer. Was ich mir aber gar nicht erklären kann ist die Tatsache das das nicht überall so ist.

lgAxel

Bearbeitet von partisanengärtner
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