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Nepentheskeimung unter Wasser


Nicky Westphal

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich weiss es gibt schon viele Threads über die Aussaat von Nepenthes. Ich säe meine Samen auch normlerweise auf die übliche Art auf feuten Torfgemischen aus. Da ich auch gelesen habe das es auf Sphagnum funktioniert habe ich einige überschüssige Samen inkl. der Kapselreste im Mai auch mal auf eine Schale mit halbtotem Sphagnum gesät. Naja, durch das öfftere Anfeuchten hat das Sphangum angefangen zu wuchern und von den Samen war bald nicht mehr viel zu sehen. Ich habe regelmäßig nach den Samen gesehen aber es hat sich auch nach Monaten nichts getan. Da ich von den Samen auch einige abgegeben habe und bei Keinem etwas gekeimt ist habe ich die Saat nach etwas 3 Monaten abgeschrieben und die Schale als Sphagnumzucht gelassen und ordentlich mit Wasser gefüllt.

Heute wollte ich etwas vom Sphagnum entnehmen und hab in der Mitte ein Teilstück rausgezogen. An dem Stück habe ich dann mehrere kleine Nepenthessämlinge entdeckt. Ich habe dann das Sphagnum in der Schale vorsichtig bei Seite geschoben und siehe da, unten in der Schale, 2cm unter der Wasseroberfläche, befinden sich noch einige mehr. Da sich schon an einigen der Sämlinge erste Minikannen haben, sind diese auch schon mind. 1 Monat alt und sind ständig unter Wasser gewesen. Die Samen sind 100%ig erst nach der Überflutung gekeimt, jedenfalls habe ich bis die Schale umuktioniert wurde nicht einen Sämling gefunden. Ich habe keine Ahnung ob es immer funktioniren würde, wenn die Samen völlig überschwemmt sind, ist aber einen weiteren versuch wert.

 

Ich habe einige der Sämlinge zum fotografieren mal nach oben geholt. Die Schale zu pikieren wird wohl etwas mehr Zeit brauchen. Aber seht selbs:

 

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Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Hi Nicky,

 

interessante Sache mit einem interessanten Ansatz. Aber ich denke die Nepentheskeimung wurde nicht durch die Überflutung begünstigt. Evtl. waren die Samen schon älter und brauchten deshalb länger. Selbst bei frischen Samen kann die Keimung auch erst nach 3 Monaten geschehen ( Ich habe zB. im April Nepenthes ausgesät, die immernoch keimen...).

Vielleicht sorgte ja auch die erhöhte Luftfeuchte ( in dem Falle das Stehen unter Wasser) für die Keimung.

Was ich sagen will ist, dass das Überfluten auf Dauer sicher nicht gut ist und das Sphagnum die zarten Sämlinge überwuchern kann. Es sollte auch problemlos ohne diesen Wasserstand funktionieren.

 

Ich bin generell für Torf bei Nepenthes ( totes Sphagnum könnte auch noch funktionieren), da ich beobachten konnte, dass die Neps im Torf frühzeitiger längere Wurzeln bilden. Aber da hat jeder seine eigenen Erfahrungen ;)

 

Gruß

Lukas

 

P.S. Welche Neps hast Du denn ausgesät ?

Bearbeitet von Lukas Volkmer
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partisanengärtner

Wie sehen die Bedingungen am jeweiligen Naturstandort zur Keimungszeit aus?

Vor allem die dazugehörigen Mikrostandorte. Sprich Regenzeiten, Mulden, Pfützen, Überschwemmungszonen  etc.

Das hat doch sicher schon jemand für einzelne Arten untersucht?

Auf jeden Fall eine spannende Entdeckung.

Gruß Axel

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Hallo Lukas,

 

ich habe gestern Abend nochmal nachgesehen und die ursprüngliche Saat habe ich schon im Januar gemacht und die Schale hab im Juli als Sphagnumzucht umfunktioniert. Also haben die Samen ca. 6 Monate im bzw. unterm Sphagnum verbracht und es hat sich bis dahin nicht getan. Erst nach der Überflutung ist da was gekeimt. In der Schale handelt es sich um verschiedene N. ampullaria Varianten. Ich habe da einfach die Reste der Samenkapseln mit ein paar noch anhaftenden Samen reingesät.

Bei den schön sortierten Saaten auf feuchtem Torf (mit den selben Samen) ist bis jetzt nichts gekeimt. Mal sehen, vieleicht setz ich die auch noch unter Wasser, mehr als schiefgehen kann es nach einem 3/4 Jahr eh nicht. Ich habe auch noch ein paar Samen da, wo ich es auch mal gezieht probieren werde. Ich werde da aber normalen Torf (ohne Sphagnum) nehmen und die Schale 1cm fluten.

Ich habe später noch andere Nepenthes probiert und habe da als Substrat Torf und als Vergleich Torf mit recht viel Perlite (1:1) genommen. Es sind auf beiden Substraten Samen gekeimt, also ist die Keimung weniger vom Substrat abhängig. Die Luftfeuchtigkeit ist bei meinen Saaten nicht so superhoch (50-60%), dafür besprühe ich die Saaten aber regelmäßig. Ich denke ein längeres Einweichen bzw. sehr feuchtes Substrat und ein regelmäßiges Beregnen, ist für eine Keimung sehr vorteilhaft.

 

@ Axel, so rein vom Gefühl her sollten die Samen in der Natur wärend der Regenzeit auch extrem nass & teilweise überschwemmt sein. Ich kann mir das jedenfalls recht gut vorstellen, das sich da auch ordentlich Matsch & tiefe Pfützen bilden in denen die Samen keimen. Es gibt jab ei den Zufallsbildern im Portal eine Aufnahme, wo man sich das bildlich ausmalen kann.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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Hi Nicky,

 

das ist eine sehr interessante Beobachtung. Eigentlich war ich bisher immer davon ausgegangen, dass Nepenthes-Samen eine sehr kurze Haltbarkeit haben.

Eine Überschwemmung von Samen scheint die Keimung offenbar zu begünstigen. Dies kannte ich bisher nur von Pinguicula-Samen. Hier hat bereits Miroslav Studnicka vor vielen Jahren entsprechende Beobachtungen beschrieben. Bei Cephalotus-Samen habe ich dieses Phänomen bereits selbst beobachtet. Die Samen sind bei mir häufig von selbst in Utricularia Töpfe geflogen und sind im sehr nassen Milieu gekeimt aber niemals woanders.

Bei N. ampullaria kann ich mir das übrigens durchaus vorstellen, da es ja eine Art ist, die terrestrisch vorkommt. Viele andere Nepenthesarten wachsen ja eher epiphytisch.

 

Viele Grüße

Markus

Bearbeitet von Markus Welge
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Hallo zusammen!

 

Bei einer meiner ersten Nepenthes-Aussaaten war es ganz ähnlich: Einige Arten keimten recht fix binnen weniger Wochen, bei anderen (ramispina, glaube ich) hingegen tat sich erst ein geschlagenes Dreivierteljahr später etwas. Solange man den Schimmel einigermaßen im Zaum halten kann, was ich mir inmitten lebenden Sphagnums gut vorstellen kann, könnte auch für Kannenpflanzen gelten: in der Ruhe liegt die Kraft. :sleep:

 

Gruß, MWill

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Hallo,

 

das Nepenthes-Samen recht lange keimfähig sind habe ich bei meinem zweiten Versuch gemerkt, bzw. war es eine Kombination aus dem Zweiten & Dritten. Da beim Zweiten nach 6 Monaten nix gekeimt war habe ich einfach neue Samen nachgestreut. Nach dann weiteren drei Monaten hatte ich dann einige Sämlinge. Der Großteil waren Sämlinge vom Drittversuch aber jetzt wo sie etwas größer sind, kann ich ziemlich sicher sagen das es sich mind. um zwei verschieden Nepenthes handelt.

ich gehe mal grob davon aus, das die Samen sicher noch nach einem Jahr keimfähig sind. Ich werde das aber mal testen. Habe gerade mal eine Portion Samen eingetütet und mit heutigem Datum beschriftet in den Kühlschrank gepackt. Dort werd ich sie jetzt mal bis nächsten Sommer liegen lassen und einen Saatversuch machen.

 

Naja, da mich die Schale mite den U-Booten nicht in Ruhe gelassen hat, hab ich mal einige Sämlinge rausgefischt und auf feuchten Torf umgesetzt. Das wuchernde Sphagnum hab ich auch mal oberflächlich abgezupft, so das mehr licht an die restlichen Samen kommt. Den Wasserstand hab ich weiterhin bis über die Samen gehalten.

Um zu sehen ob das jetzt eher zufällig ist oder ob es mit der keimung von nepenthes-Samen unter Wasser funktioniert habe ich noch mal eine Schale mit Substrat vorbereitet, in die ich dann noch mal N. amullaria & ein paar restsamen von N. spectabilis sähen werde.Wenn sich das Substrat schön vollgeaugt hat, werde ich das dann fluten und meine Beobachtungen hier posten.

Wer es wie Dominic auch mal so versucht oder ähnliche Beobachtungen gemacht hat, kann das gern hier mit reinschreiben.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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  • 2 Wochen später...

Hallo zusammen,

 

da ich ja die These aufgestellt habe, das Nepenthes vieleicht unter Wasser besser keimen, muss ich ergänzen, das die Samen in den trockner gehaltenen Saatschalen, jetzt auch keimen. Nicht so viele, wie in der Wasserschale, aber es komman täglich neuen Keimlinge dazu. Es scheint so, das es einfach nur der Faktor Zeit ausschlaggebend war. Momentanes Fazit, Nepenthes Samen sind recht lange keimfähig und es kann auch mal über 10 Monate dauern bis sich was tut.

 

Grüße Nicky

Bearbeitet von Nicky Westphal
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