Kugelvasenkultur

[Julian Beier]

Im Sommer könnte es gerade noch so reichen (allerdings wirst du damit keine schöne Ausfärbung bekommen), im Winter reicht das allerdings niemals aus.

Als Zusatzlicht ist eine LSR am besten, diese sind auch nicht allzu teuer.

[Asto]

Die Preise der Lampe sind egal - aber meine Freundin killt mich wenn ich die Stromrechnung in die Höhe treibe.

Fressen solche Lampen auf lange Sicht gesehen nicht haufenweise?

Immerhin muss sie dann ja jeden Tag brennen

[Julian Beier]

Nein, LSR sind eigentlich ziemlich sparsam, im Vergleich zu restlichen Lampen schneiden sie im Preis-Leistungs-Verhältnis am besten ab.

[Asto]

hmm.. naja zum Glück ist dafür noch viel Zeit die ich auch dringend brauche um meine Freundin davon zu überzeugen.

Inzwischen hat sich mein Problem mehr oder weniger von selbst gelöst.

Das Wasser hat sich "gesetzt" und nun sieht man den Wasserstand mehr oder weniger gut.

Wasserstand <- rechts die Bemaßungslinie, links im roten Oval eine sehr harte Tontrennung damit man es genau genau sieht.

Das Wasser steht also zur Zeit auf halber Höhe des Substrates.

Wo würdet ihr sagen, ist der beste Kompromiss?

Nicht nur die Arten passen ungünstig zusammen sondern auch ihre Größe ist unvorteilhaft.

Die kleinen Drosera stehen gerne im Wasser und die Große Heliamphora hat das nicht so gern. Zwar ist sie ein Hybrid der da etwas unempfindlicher ist, aber ein Fan von dauernassen Wurzeln ist sie bestimmt trotzdem nicht.

Also was ist schlimmer? Der H. heterodoxa x nudoxa dauernasse Füße zu bescheren oder den drei Drosera-Arten nur sehr feuchten Torf zu bieten und kein Wasser im Anstau auf wurzelhöhe?

Der Topf der H. heterodoxa x nudoxa bzw ihre wurzeln reichen direkt bis zum Vlies. Ich musste sogar den Blähton etwas bei Seite scharben damit sie von der Höhe her ganz rein passt.

Die Kugel ist zur Mitte hin nach oben gewölbt und ich kann mich noch nicht entscheiden ob ich das positiv oder negativ für die H. heterodoxa x nudoxa finden soll.

Jedenfalls stehen ihre Wurzeln (sofern die Wurzeln in etwa vergleichbar mit der Größe ihres Topfes war) im Moment fast bis zur Hälfte im Wasser. Die Drosera müssten maximal gerade so mit einem cm im Grundwasser stehen.

Die D.binata mit Sicherheit, sie hat sehr ausgeprägte Wurzeln. Aber bei den anderen beiden kann es gut sein, dass sie nichtmal an die Grundwasserschicht kommen.

Mit sicherheit bekomen sie genug Wasser, ist ja alles schön feucht, aber gerade sie haben doch gerne Wasser im Anstau - und ausgerechnet die Große H. heterodoxa x nudoxa eben nicht.

Wie löse ich dieses Dilemma ohne alles wieder zurück in Töpfe zu pflanzen ( Die bekomme ich da eh nie wieder raus. )

Wo wäre der beste Kompromis?

Wer von ihnen kann am besten Abstriche machen?

ps: die hässligen Pappteller müssen vorerst als Standfuß dienen, da sonst der Fensterrahmen Schatten wirft. Ich find bestimmt schnell was schöneres ^^

Bearbeitet 18. April 2010 von Asto

[Feldenberg]

Hi Asto,

erstmal Gratulation zur superschön bepflanzten Kugelvase - bei dem edlen Besatz könnt ich fast ein wenig neidisch werden. Die Heliamphora ist ja ein wunderschönes großes Exemplar für Baumarktverhältnisse! Über Geld redet man ja eigentlich nicht, aber ich schätze mal sie hat über 20 Euro gekostet? In welche Himmelsrichtung geht übrigens das Fenster bzw. wieviel Stunden Direktsonne has du da so?b

Der Wasserstand ist m.E. OPTIMAL - d.h. auf ca. dieses Niveau gieße ich meine Gefäße auch immer und warte dann zu bis kein Wasserspiegel mehr zu sehen ist und nur der Torf noch feucht steht (zzgl. 2-3 Tage). Die Pflanzen arrangieren sich mit dem Wasserstand weit eher als mit evtl. fehlendem Sonnenlicht - das würde ich mal behaupten ohne diese Arten zu kultivieren. Heliamphora wird meist in lebendem Sphagnum gehalten, welches wiederum auch gern nasse Füsse hat - also passt das. Allenfalls die D.paradoxa mag möglicherweise etwas trockener stehen - da müsste mal jemand der sie hält etwas sagen.

Wie gesagt: Schönes Teil - poste doch nochmal Fotos wenn die Pflanzen alle angewachsen sind (in vier bis sechs Wochen). Schaut bestimmt klasse aus. Das Thema Beleuchtung würde ich hier nicht mehr vertiefen, dazu gibt es echt schon massenweise instruktive Threads...

Grüsse

Feldi

[Julian Beier]

Wenn du sie nicht trennen willst, wäre sehr feuchter Torf ein guter Kompromis, damit sollten alle gut über die Runden kommen.

Allerdings schaden einer H. nudoxa etwas nasse Wurzeln auch nicht wirklich.

...ganzjährig mäßige Anstaubewässerung...

Allerdings wirst du bei der D. paradoxa das Problem haben, das sie 1. im Winter einen trockenen (sandigen) Boden benötigt (mit kühlen Temperaturen) und 2. im Sommer 30-45°C braucht.

LG

Bearbeitet 18. April 2010 von Julian Beier

[Ping Tina]

Gratuliere zu den tollen Vasen. Mir gefallen die echt gut. Wenn es nicht so umständlich/aufwendig zu gießen wäre, würde ich mir auch sofort solche Vasen anschaffen. Die Zylinder-Form gefällt mir übrigens auch gut, bietet nur leider wenig Platz.

Lg, Tina

[Feldenberg]

Hi Tina,

sie sind nicht schwer zu gießen, wenn man im Substrat einfach gleich beim Anlegen einen "Gießpunkt" einbaut: Etwa in der Mitte einen kleinen (vielleicht von Steinchen eingefaßten) Sphagnumbereich im Substrat anlegen - gerade so groß dass man ihn mit der Kanne sicher "trifft". Es geht auch einfach ein Anzahl im Substrat versenkter Kieselsteine u.ä. die man wiederum schön umpflanzen kann. Also das Gießen sollte kein Argument gegen die Kugelvasenkultur sein....

meint

Feldi

[Asto]

Puh.. 30 - 45 Grad wird Nicht ganz leicht...aber..

Letztens hatte ich im Gewächshaus 27 Grad und bei dem dunklen Torf kann ich mir vorstellen, dass es heute auch 30 gewesen sein könnten. Im Sommer wird das schon grob hinhauen *ausnahmsweise optimistisch ist*

Aber der Trockene, sandige Boden im Winter wird wohl echt ein Problem. Wahrscheinlich lass ich´s drauf an kommen und guck was passiert.

Viele Quellen beschreiben sie als "geeignete Einsteigerart des Petiolaris-Komplexes" - jedoch mit der Ermahnung, dass sie im Gesamtbild gesehen eher für Fortgeschrittene ist. Das macht mir Hoffnung dass sie den ein oder anderen Kompromis übersteht.

An sonsten wäre die D.paradoxa ja noch die am leichtesten zu entfernende Pflanze aus der Kugel.

@Feldi

Danke, danke.

Bei der Heliamphora habe ich sogar ein vergleichsweise kleines Expemplar genommen (verglichen mit den anderen die dort angeboten wurden), denn selbst die "kleine" ist schon arg gewaltig für meine Kugel. Sie guckt jetzt schon 5 mm raus ...ich hoffe das animiert meine Katze nicht zusätzlich... Im Moment ist der geplante, schützende Deckel eher eine manuelle Akustik-Waffe: Sobald sie sich der Kugel nähert brüll ich wie am Spieß:cigar:.

Alternativ dazu hab ich nur einen Glasteller, der jedoch zu passend sitzt. Dazu brauch ich noch einen Platzhalter.

-Zum Wasserstand: Die paradoxa steht vergleichsweise eh trockener, da sie mit ihren winzigen Wurzeln nichtmal in die nähe des Wasserstandes kommt. Aber sehr feucht ist es natürlich trotzdem.

-Die Heliamphora hat 22.99€, die D.binata 4€ und die beiden anderen Drosera haben jeweils 10€ gekostet.

War n teurer Besuch beim Baumarkt.. und gab ein super Schauspiel für meine Mittmenschen - Wie ich, mit eine kleine Palette bestückt mit 4 empfindlichen Karnivoren in der einen Hand und 5Liter destilliertem Wasser, Literweise Blähton, und Tüten voller Gieskannen, Sprühflaschen, Töpfe usw. durch die Straßenbahn rangiert bin. ( Siehe Transportschäden >_>" )

-Beleuchtung

Also wie nun? Erst fragst du nach der Richtung des Fensters und Sonnendauer und am Ende soll ich das Thema Beleuchtung hier nicht vertiefen? - Du verwirrst mich etwas.

Wie dem auch sei:

Fenster genau(!) Richtung Süden, Sonnenscheindauer muss ich morgen mal messen. Aber das Fenster ist breit, sodass ich im verlaufe des Tages durch das Verschieben der Kugel nochmal eine Stunde extra rauskitzeln kann.

Fotos bzw. ausführliche Dokumentation halt ich am laufen . Sobald alles etwas besser (oder schlechter) aussieht, werde ich posten.

Nochmals vielen Dank an alle für die nette Hilfe

Bearbeitet 18. April 2010 von Asto

[Ping Tina]

Hi Feldi,

ich meinte nicht das Wie-Gießen sondern eher das Gießen überhaupt. Also weil man immer gucken muss, ob nun wieder Zeit zum Geißen ist, und wenn man gießt, muss man genau die richtige Menge gießen.

Lg, Tina

[Asto]

Auf meinem letzten Foto erkennt man den Wasserstand doch ganz gut.

Den Rest hat Feldi schon erklärt:

Der Wasserstand ist m.E. OPTIMAL - d.h. auf ca. dieses Niveau gieße ich meine Gefäße auch immer und warte dann zu bis kein Wasserspiegel mehr zu sehen ist und nur der Torf noch feucht steht (zzgl. 2-3 Tage).

Und der Blähton fungiert als Fuffer, sodass ein bisschen zu viel oder zu wenig austariert wird.

Das einzige was ich wirklich schwer fand, war das Anpflanzen selbst. Die Öffnung oben ist recht klein wenn man Hand+Pflanze gleichzeitig rein zwangen muss. Und bei mehreren Pflanzen muss man aufpassen das möglichst kein Substrat in die Kelche fällt oder in Klebetropfen hängen bleibt.

Ich habe dafür die bereits eingepflanzen Pflanzen vorsichtig mit Vlies abgedeckt während ich die anderen Pflanzen und das Substrat eingefüllt habe.

Alles n bisschen kniffelig aber wenn alles gut anschlägt hat es sich gelohnt

Bearbeitet 19. April 2010 von Asto

[Asto]

Doppelpost finde ich zwar sehr unsympathisch... aber ich wurde gebeten ein kleines Update meiner Kugel zu posten.

Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert:

[Von Oben]

[Von der Seite]

[Querbeet]

Dabei ist für so eine kurze Zeit (nicht mal ein Monat) erstaunlich viel passiert: Es folgt eine kleine Foto-Doku

[Klick] Meine auffällig desinteressiert wirkende Katze hat 3 Sabotage-Akte verübt: 2 mal den mittleren Stein verschoben (wieso auch immer) und einmal den größten der neuwachsenden Triebe von der D.binata zerstört.

Es bestand dringlichster Handlungsbedarf:

Gegenmaßnahme <- ein kleines Video. (ca. 4mb und 18sek lang)

In der Kiste versteckt befindet sich "SSScat", eine Art Selbstschuss-Sprühdose mit Bewegungsmelder :laugh:

Der Feind wurde erfolgreich abgewehrt - doch weitere sollten folgen:

Im Nachbarzimmer entdeckte ich eine kleine Gruppe von Ameisen die wohl durch eine Ritze im Boden den Weg in unser trautes Heim gefunden haben.

"Super... Gratisfutter freihaus!" dachte ich und eh sie sich versahen waren allesamt in einem Glas und ich verteilte sie auf die Fallen meiner D.madagascariensis, die aussahen als hätten sie es nötig.

Wieder und wieder habe ich die Situation kontrolliert und musste auch nach 12 Stunden feststellen, dass der Todeskampf weiter anhielt... ohne dass sie in der Zeit auch nur 1mm weiter gekommen sind.

Beeindruckt von den Ameisen und mit einem schlechten Gewissen, aufgrund ihrer unschönen Todesart, ging ich ins Bett.

Am nächsten Morgen waren 3 von 4 Ameisen verschwunden.

Nur die, die ich auf das aller kleinste Fangblatt gelegt habe war noch da - und endlich tot.

Die anderen 3 habe ich nach etwas suchen in der Kugel herumlaufen sehen... und ihnen ein schnelles Ende in der Heliamphora gegönnt.

Doch eine von ihnen hat mir eine sehr deutliche Botschaft hinterlassen:

[botschaft] <-- Lege nie wieder Ameisen auf eine Drosera! :sad:

Keine Ahnung ob sie gebissen oder gestochen hat - aber meine Drosera bekommen nur noch Obstfliegen.

Und erst Heute habe ich eine neue, schlimme Entdeckung gemacht: Schimmel!!!

[Klick]

Gestern waren die Krüge nur Braun und sahen vertrocknet aus.

Was soll ich tun???

so lassen oder abschneiden?

Abschneiden wäre schwierig, denn durch die Kugel kommt man nur sehr schwer an alles dran.

:SOS:

Aber darüber hinaus ist überwiegend viel positives passiert:

Neues Equipment [Klick]

War ne ziemlich kühle Nacht, aber dass in der Kugel trotz der riesen Öffnung 86% Luftfeuchte herrschen hat mich ernsthaft überrascht.

[Klick] 3 von 4 Pflanzen haben inzwischen die Kugel Richtung oben verlassen... naja ob das so positiv ist bleibt dahin gestellt...

Positiv ist jedoch das Attentat meiner Katze, sonst währe der Ausbruch noch wesentlich enormer gewesen.. den Trieb den sie zerstört hat hätte von der Höhe mit den Blütenstängeln der D.madagascariensis konkurieren können.

Was mich direkt zum nächsten positiven Ereignis bringt: Jedes Stämmchen (6 stück) der D.madagascariensis scheint blühen zu wollen... und erinnert mich dabei an einen Schmetterling

[Klick]

Es wird bestimmt nicht lange dauern bis die D.binata ihre verlorene Riesen-Falle übertrumpfen wird... Denn derzeit schickt sie ein wahres Bombardement von neuen Fallen in die Höhe.

[Klick]

Wenn das so weiter geht muss ich irgendwie eingreifen...

Die D.paradoxa scheint mir meine für sie ungeeigneten Bedingungen zu verzeihen und hat endlich neue Klebetropfen entwickelt :thumbsup:

[Klick]

Und jetzt mein größter Stolz:

Die Heliamphora hatte im Baumarkt, durch den Transport und das Umtopfen (Umkugeln?) viele ihrer Pinöppel verloren und auch hier und da braune stellen entwickelt. Wenige Tage später öffnete sich eine neue Falle von ihr und wies eine merkwürdige Form auf.. sie hatte eine eingewachsene Kerbe - sah nicht aus wie eine Verletzung...Ich hab mir schon Sorgen gemacht...

Doch vor ein paar Tagen öffnete sie ein weiteren neuen Krug und der sieht schon viel besser aus:

[Klick1]

[Klick2]

Der Pinöppel ist viiiiiiel roter als alle älteren Krüge. Das interpretiere ich als großes":thumbsup:" meiner Pflanze.

Während ich für die Foto-Doku mit der Cam um die Kugel gekreist bin, hab ich etwas sonderbares entdeckt:

[Was ist das?]

Es wächst direkt auf der Moodfläche meiner D.paradoxa und von der Form her sieht es auch aus wie das Moos...aber es ist um ein Vielfaches größer!

Freund oder Feind?

[Feldenberg]

Hi Asto,

danke Dir für das Update! Schaut doch allse super aus! Natürlich werden die Pflanzen bald aus der Kugel herauswachsen - da muss sich Deine Katze halt disziplieren! Sobald die Faszination des Neuen vorbei ist sollte es mit dem Tier auch funktionieren. Also weiterhin alles Gute für die Kugelvase!

beste Grüße

Feldi

PS: bei mir blüht es in der "Dunkelvase" die nicht am Fenster sondern mitten im Wohnzimmer bei 8 Watt steht auch ganz gut: D.intermedia, D.capiensis und D.madagascarensis haben sich trotz widriger Umstände zur Reproduktion entschlossen...

Meine neuen Heliamphora-Hybriden habe ich allerdings in eine große Tonschale gepflanzt (zusammen mit einer Sarracenia, einer Darlingtonia und diversen jungen Dionaea - mal schauen wie es anwächst und sich über den Sommer entwickelt).

Die Drosera-Kugel am Fenster macht sich gut, auch die Utricularia wachsen gut an und im lebenden Sphagnum kann man prima Blattstecklinge von wasauchimmer ziehen

Die Queensländer-Kugel habe ich für das enorme Wachstum der D.adelae allerdings viel zu klein gewählt - da muß ich mal schauen was ich mache - evtl. nur Jungpflanzen in diesem Gefäß lassen und die großen rauswerfen? Ich will aber kein "echtes" Terrarium ... wer weiß Rat? Die D.schizandra und D.prolifera machen sich in jedem Falle sehr gut in der Glaskugel ..

findet

Feldi

Bearbeitet 10. Mai 2010 von Feldenberg

[ThorstenW]

Hallo !

Zu deinen Fragen:

Der Schimmel an der Heli sieht für mich leider sehr nach Grauschimmel (Botrytis)aus. Wenn dem so ist, hast du nach meiner Erfahrung ein großes Problem. Durch diesen Schimmel habe ich dieses Frühjahr fast meine gesamten Sarracenien (sind leider bei schlechten Bed. relativ anfällig dafür)verloren! Ich bin mir nicht sicher, obs in D noch ein für Pflanzen gut verträgliches chemisches Gegenmittel gibt, aber wenn ja, würde ich dir empfehlen, es zu benutzen. Ich hab bei meinen Pflanzen versucht, alles befallene Gewebe wegzuschneiden, hatte aber kurze Zeit später wieder Schimmel dran. Also nochmal schneiden... . Diesmal hab ich bewußt auch bis ins gesunde Gewebe geschnitten, da der Pilz scheinbar wiederkommt, wenn auch nur eine kleine befallene Stelle vergessen wird. Und dann kann er die gesamte Pflanze befallen und umbringen und im ungünstigen Fall auch benachbarte Pflanzen befallen.

Sorry, falls ich dir Angst gemacht habe, aber das sind meine leider sehr schlechten Erfahrungen mit diesem Schimmel.

Eventuell kannst du eine Ausbreitung auch mit veränderten Bedingungen vorbeugen/beheben (weniger Luftfeuchte, mehr Luftbewegung, mehr Licht), aber bei mir hat das nicht geklappt (lag event, daran, das die Pflanzen draußen stehen und es während des Befalls sehr regnerisch und trüb war, also wenig Licht und hohe Feuchte auch im Freien).

Das auf deinem letzten Bild schaut etwas wie eine Pflanze aus der Erica-Verwandtschaft aus, sowas ist manchmal im Moos/Substrat mit drin. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher, könnte auch eine andere, größere Moosart sein.

VG

Thorsten

Bearbeitet 10. Mai 2010 von ThorstenW

[Gast Leon S.]

Im Sommer könnte es gerade noch so reichen (allerdings wirst du damit keine schöne Ausfärbung bekommen), im Winter reicht das allerdings niemals aus.

Als Zusatzlicht ist eine LSR am besten, diese sind auch nicht allzu teuer.

Ich kann von meinen Pflanzen sagen, dass sie eine gesunde rotfärbung haben . Und die stehen ganztags auf der Fensterbank an der Südseite.

Leon

[Asto]

Sehr schöne Ergänzung, Feldi.

Vorallem die Kobralilien gefallen mir sehr gut.

Und die Heliamphora unter "normaler" Luftfeuchtigkeit zu halten ist, wenn ich mir den Beitrag von Thorsten angucke, wahrscheinlich klüger als meine Lösung

@Thorsten: Ja, du hast mir angst gemacht!! bzw Panik...

Was mach ich denn jetzt? :sad:

Bedingungen verändern wird schwer.. die ist schließlich in der Kugel und das Wetter ist zur Zeit sehr trüb.

Kann man einfach ein konvertionelles Grauschimmel-mittel benutzen oder sollte es irgendwas spezielles sein, damit die Karnivoren es vertragen?

[ThorstenW]

Hallo !

Ich weiß nicht, was genau du mit "konventionelles Mittel" meinst. Ich habe nur gelesen, das viele Karnivoren zB Kupfer (ist in einigen anti-schimmel-mitteln drin)schlecht vertragen, ob das bei Helis auch so ist, weiß ich nicht, da ich keine habe. Da müßtest du auf Erfahrungsberichte von anderen warten. Ich habs dann gerade noch so mit ausschneiden der betroffenen Stellen hinbekommen (von 5 befallenen Sarracenien hat nur die größte bisher überlebt).

Sorry, wenn ich dir Panik gemacht habe, aber bei mir der Schimmel ziemlich heftig.

Ich hoffe, du bekommst noch passende Tipps und kannst die Pflanze retten!!!!!

VG

Thorsten

[Asto]

Mit konvertionellen Mitteln meine ich eben alles was man so als Standart-Spritzmittel gegen Grauschimmel im Baumarkt oder so bekommt.

Kann ja sein dass da gleich Dünger, Kalk oder sonstwas dabei ist - und man deswegen ein "spezielles" Spritzmittel für Karnivoren bräuchte.

Ich kenn mich damit absolut nicht aus :sad:... meine einzige Erfahrung in dieser Richtung war ein 5wöchtiges Praktikum in einer Ziergärtnerei - und da haben wir alle Pflanzen mit Grauschimmel sofort weggeworfen... keine Rettungsversuche.

Und dabei war das schon eine sehr kleine Gärtnerei die alles selber gezüchtet und gepflanzt hat.

Die also Pflanzen als richtige Lebewesen verkauft hat und nicht als Waßenware/wegwerf-produkt wie so viele andere.

Und trotzdem wurde jede mit noch so wenig Befall von Grauschimmel sofort entsorgt.

Also ich hab versucht zu operieren!

(An alle Kugelbesitzer und solche, die mit dem Gedanken spielen sich eine Kugelkultur anzulegen: eine 30 - 40 cm lange, gebogene Pinzette ist ein großer Vorteil!)

Leider kam ich mit der Schere nicht allzuweit und ich weiß auch garnicht wieviel ich abschneiden muss..

Klar.. so viel wie möglich und auch ins gesunde Gewebe schneiden - aber ich seh schon garnichts gesundes an diesen Krügen mehr.

Die braunen Stellen gehen entweder sehr nah oder sogar schon bis unter die Erde.

Den offensichtlichen Schimmel habe ich komplett erwischt... jedoch nicht alle braunen Stellen..

Ich weiß aber auch nicht wie weit/tief ich "blind" unter der Erde herumschnippeln kann.

Am ende hab ich den Schimmel besiegt und gleichzeitig das Rhizom durchtrennt oder verletzt.

Wie vorsichtig muss ich da sein?

Treffen nicht sowieso alle Krüge in der Mitte des Rhizoms aufeinander - womit praktisch alles infiziert ist sobald der Schimmel den Boden eines Kruges erreicht hat ?

//EDIT//

in meiner Ratlosigkeit und Verzweiflung habe ich vielleicht etwas... unorthodox Maßnahmen angewandt.

Dunkelheit, Feuchtigkeit und Wärme sind die Eigenschaften die ich nun verhindern muss.

Also Schreibtischlampe voll auf die behandelte Stelle gerichtet ... naja was Licht angeht habe ich leider zurzeit keine bessere Möglichkeit.

Dann hab ich mir winzige tamponartige Gebilde aus Klopapier gedreht und in jeden Betroffenen Krug gesteckt.

Nachdem ich durch mehrmaliges Wechseln ein Großteil der Feuchtigkeit aus den Krug-Stümpfen heraus gesaugt habe, riss ich mich der Pinzette sehr vorsichtig so viel ab wie ich erreichen konnte.

Glaubst du damit hab ich was erreicht?

Oder mit meiner Klopapier-Aktion meiner Pflanze am Ende sogar noch geschadet?

_________________________

Bei den Fotos gab es schon wieder eine neue beunruhigende Entdeckung - Gestern war ganz sicher noch nichts dergleichen da.

Sind das Algen?

und komischerweise sieht man das nur an einer Stelle der Kugel.. sonst ist alles 100% frei von grünem....Geflecht...unterhalb der Erdoberfläche.

Es handelt sich bei der Stelle um die Süd-West Richtung... bekommt also Sonne aber nicht soo viel wie die direkte Südrichtung wo nichts zu sehen ist.

Was ist das? ... und wie bekomm ich es weg?

Bearbeitet 10. Mai 2010 von Asto

[ThorstenW]

Hallo !

Du hast ja schon so gut wie alles befallene Gewebe entfernt, ich denke, das ist ein guter Ausgang für eine Bekämpfung.

Mit den diversen Anti-Pilz-Mitteln kenn ich mich auch nicht so gut aus, vielleicht meldet sich da noch jemand anderes dazu. Aber Dünger ist da, zumindest meiner geringen Erfahrung nach, seltenst drin, wie schon gesagt könnte da Kupfer eher ein Problem sein.

Auf einer anderen Karnivoren-Seite wird Chinosol als Gegenmittel genannt. Das könntetst du probieren, ich habs schon öfters gegen "Bodenschimmel" (weißer Pilz v.a. im Winter auf dem Substrat, in geringen Mengen meist ungefährlich)eingesetzt und die Pflanzen habens fast immer (außer ein paar Utri-Sämlinge) gut vertragen. Das Chinosol gibts als Tabletten in der Apotheke (ist zB gegen verschiedene Entzündungen). Das mußt du in dest. Wasser (oder Regenwasser) auflösen und dann draufsprühen. Nicht wundern, riecht komisch und gibt event. einen hellgelben bzw weißen Film da wo du es hinsprühst. Ich verwende es in der Konzentration 1g Chinosol pro 1L Wasser und sprühe an 2-3 aufeinanderfolgenden Tagen. Ich selbst weiß allerdings nicht, ob es hilft, da ich es noch nicht probiert habe. Du kannst es aber gegen verschiedenste Pilze anwenden.

Wie gesagt, es wird gut vertragen, also solltes es nicht schaden, wenn du es jetzt nach dem beschneiden noch zusätzlich anwendest.

Auf deinem letzten Bild sieht es wirklich nach Algen aus, das ist aber meiner Ansicht nach nur ein optisches Problem und kein Grund für Sorgen.

VG

Thorsten

[Asto]

Langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen dass ich diesen Thread hier so zweckentfremde...

Aber man kann dir keine Nachrichten schicken

Erstmal vielen Dank für die Auskunft.

Inzwischen habe ich sehr viel über Grauschimmel gelesen aber in den seltensten Fällen wird konkret ein Produkt empfohlen.. viel öfter bekam ich zu lesen, dass nur von diesem und jenem Produkt abgeraten wird.

In der FAQ wird "Dichlofluamid, Iprodion, Vinclozodin" empfohlen.

Dichlofluamid ist für mich unauffindbar

Iprodion ist bisher das "beste" der von mir nachgelesenen Mittel aber Stufe3 Krebserregend.

Vinclozodin wurde vor kurzem aus gesundheitlichen Gründen in Deutschland verboten.

*schulter zuck*

Ich werde es mal mit deiner Tablette versuchen.

Aber wie geht man dabei vor? - Ich habe ja das Glück...oder in diesem Falle das Pech, dass die Infektion in einer Kugel statt findet. Soll ich also nur die betreffende Stelle großflächig besprühen? oder die ganze Pflanze? oder alle Pflanzen?

Muss ich darauf achten dass nichts in die Krüge gerät? Immerhin funktioniert die Verdauung der Heliamphora nicht bei "sterilität" - sie braucht ja die Bakterien. Ist die Tablette ein reines Fungizid?

Wie vertragen die Klebetropfen der Drosera das Gesprühe?

Die D.binata wirkt unverwüstlich, aber die D.madagascariensis die gerade blüht macht mir sorgen.

Nachdem ich alles mit Klopapier getrocknet hatte, sah man noch mehr beschädigtes Gewebe - ich konnte es zwar nicht abschneiden - aber mit der Pinzette abreißen und zupfen.

So hab ich mich langsam vorgearbeitet bis tatsächlich nichts Braunes mehr zu sehen war. Ein Krug der dauerhaft gegen eine infizierte Stelle gelehnt hat, habe ich vorsichtshalber auch entfernt - er sah bei genauerer Betrachtung jedoch recht gesund aus.

Nachdem ich alles vorsichtig entfernt habe, kam etwas neues beunruhigendes zum Vorschein:

http://asto.aceon.de/karnivoren/rot.jpg

Ich hoffe/glaube einfach mal dass es normal ist, dass dieser Bereich der Pflanze rot ist - aber es ist doch bestimmt nicht gut wenn dieser Bereich so offen liegt oder?

Ist das schon das Rhizom?

Hab ich die Pflanze zu sehr beschädigt?

Naja das ist nun der aktuelle Stand.. viel mehr kann und werde ich vorerst nicht unternehmen. Morgen ist meine Aufnahmeprüfung und von daher steh ich genug unter Stress...

Also wenn ich sprühen sollte, dann erst morgen oder übermorgen... vorallem da ich ja garnicht weiß wie sprühen.

Nochmals vielen Dank für deine Hilfe

[Feldenberg]

Hallo Asto,

meiner Meinung nach ist der graue Schimmel lang nicht so tragisch wie immer geschildert. Ich hatte ihn auch in meiner "Dunkelvase" - er hat dort die schon abgestorbenen alten Blätter von D.capensis im Winter vertilgt und sich ansonsten was gesunde Pflanzen anging völlig zurückgehalten. Im Frühjahr ist er dann einfach verschwunden.

Gegen Pilze allgeme (unechten Mehltau, aber auch die grauen Bodenbedecker) benutze ich erfolgreich Fungisan Rosen-und Gemüse Pilzfrei von Neudorff (Wirkstof Azoxystrobin) in der Dosierung für Gurke ;-)

Die Carnivoren stellen nach der Behandlung meist für ca. 1 Woche das Wachstum ein und zicken rum - aber gestorben ist noch keine davon.

Also dies nur als Hinweis.

Grüsse

Feldi

[Asto]

Danke das beruhigt mich

Vorallem da es sich bei den betroffenen Krügen auch nur um die ohnehin abgestorbenen gehandelt hat.

Und kurzfristig eingestelltes Wachstum in der Kugel ist vielleicht sogar ganz praktisch.

[ThorstenW]

Hallo !

Also das Chinosol solltes du meiner Ansich nach am besten um die ehemals befallene Stelle herum und darauf sprühen und versuchen, Droserablätter und die Innenseite gesunder Helikrüge zu vermeiden.

Viel Erfolg bei deiner Aufnahmeprüfung. Und hoffentlich geht dein Befall genauso einfach und schnell weg wie bei Feldi!

Feldi: ich kann bei Grauschimmel nur aus eigener, leider sehr schlechter, Erfahrung sprechen. Bei meinen Sarracenien hat er sich immer weiter auch in gesundes (oder gesund aussehendes) Gewebe ausgebreitet, bis ich alles großzügig entfernt hatte. Vielleich hatten meine Pflanzen aber noch andere Probleme, die den Pilz begünstig haben, wenn es bei dir so einfach abgeheilt ist.

Fungisan hab ich bisher nur gegen Mehltau (k.a. ob echter oder falscher)angewendet und da erfolgreich. Ist das einzige "echte" Pilzmittel, mit dem ich etwas Erfahrung habe (Chinosol ist ja eigentlich gegen andere Sachen gedacht).

VG

thorsten

PS: Hab grad gesehen, das du (Asto) mir anscheinend keine Nachrichten schicken kannst. Ich hab keine Anhung, woran das liegen könnte, vor drei wochen hab ich noch Nachrichten bekommen (danach hat es keiner mehr versucht glaub ich). Eigentlich sollte in meinem Profil meine email-adresse drinstehen bzw die "Nachrichtenfunktion" aktiviert sein.

Bearbeitet 11. Mai 2010 von ThorstenW

[Asto]

Bei mir steht nur "Das Mitglied hat kenen Zugang zum Nachrichtensytem"

Wieso lese ich eigentlich immer dass Grauschimmel ganze Fensterbänke oder 60 - 80% der Bestände ausgelöscht hat, wenn es doch scheinbar Mittel dagegen gibt? Wird der Schaden oft zu spät festgestellt oder entscheiden sich die meisten (inkl dir) erstmal gegen chemische Eingriffe?

Da ihr nicht auf die rote Stelle im "innern" meine Heli reagiert habt, kann ich davon ausgehen dass es bedenkenlos ist?

Bearbeitet 11. Mai 2010 von Asto

[ThorstenW]

Hallo nochmal!

Ich kenn mich ja nicht mit Helis aus, aber für mich sieht die rote Stelle nicht bedenklich aus *Angabe total ohne Gewähr* .

Warum Grauschimmel anscheinend so schwer zu bekämpfen ist , weiß ich auch nicht. Die FAQ-Rubrik mit den Krankheiten gibt erst relativ kurz (wurde erst nach meiner Grauschimmel-Episode erstellt), ich hab damals bei meinen Recherchen kein (meiner Ansicht nach) geeignetes Mittel gefunden, vermutlich hab ich falsch gesucht. Beim nächsten mal werd ich aber auch mit Chemie reagieren, jetzt wo ich weiß, was ich verwenden kann!

VG

Thorsten