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Karnivoren im Litchfield Nationalpark (2014)


Thilo.K

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Teil3: Kakadu NP                 Teil7: Eneabba Knollen

Teil4: Nord-Kimberley          Teil8: Eneabba Zwerg

Teil5: West-Kimberley          Teil9: Avon Valley/Wongan Hills

 

Hallo,

 

der etwa 80 Kilometer südlich von Darwin gelegene Litchfield Nationalpark ist vor allem durch seine spektakuläre Landschaft mit zahlreichen (krokodilfreien ;) )Wasserfällen und Kaskadenserien bekannt. Da hier leider eine geteerte Straße zu den meisten Wasserfällen führt, können diese während der Hochsaison im Juli mit etlichen Busladungen völlig überfüllt sein. Also habe ich mich dazu entschlossen, einen etwas abgelegenen und nur mit dem Geländewagen erreichbaren Wasserfall zu besuchen.

 

Auf dem Weg dorthin wuchsen in der verbrannten Savannenvegetation diese interessanten Palmfarne der Gattung Cycas:

 

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Der Plan ging auf: Ich war tatsächlich der einzige Mensch an diesem spektakulären Wasserfall, der aus ca. 50 Metern in ein riesiges, kristallklares „Schwimmbecken“ stürzt!

 

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Die meisten Karnivoren wachsen jedoch auf dem Sandsteinplateau oberhalb der großen Wasserfälle:

 

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An einer kleinen Kaskade konnte ich sogar die bereits 2012 an exakt derselben Stelle gefundenen Utricularia fulva wiederfinden. Siehe dazu auch das Video weiter unten  ;)

 

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Auch die unterhalb der Wasseroberfläche wachsenden U. odorata sind aufgrund ihrer leuchtenden Blätter leicht zu erkennen:

 

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Hier gemischt mit den fadenförmigen Blättern von U. fulva:

 

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Der bei weitem häufigste Sonnentau entlang solcher Kaskadenserien ist Drosera burmannii. Diese Art wächst hier häufig auf dem blanken Stein!

 

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Hier hat sich eine Libelle in den erstaunlich klebrigen Tentakeln verfangen. Die anschließende Rettungsaktion ist im Video zu sehen:

 

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Etwas entfernt vom Ufer des Baches wächst die bereits vorgestellte D. dilatatopetiolaris in großen Populationen:

 

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Im folgenden Bild ist das vielleicht interessanteste Habitat zu sehen, das einem an nordaustralischen Sandsteinplateaus begegnen kann:

 

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Seitlich des Baches tritt hier etwas Sickerwasser aus und rinnt über Sandsteinfelsen in den Fluss. Diese wasserüberrieselten Sandsteinfelsen oberhalb des Flutwasserspiegels (sonst würde dieses Habitat einfach weggespült werden!) sind ein wahres Karnivorenparadies!

 

Ich konnte während meiner Reise nur vier Standorte dieses Typs finden und jedes Mal gab es dort mindestens eine wirklich seltene bzw.  besondere  Art zu bewundern. So auch hier:

 

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Es handelt sich hierbei vermutlich um eine sehr spezielle Form von Utricularia kimberleyensis, die trotz ihres Namens auch im Northern Territory vorkommt. Aber auch eine ungewöhnliche Form von U. lasiocaulis oder U. leptorhyncha würde ich nicht ausschließen. Leider habe ich kein Foto der Fallen gemacht, was für die Bestimmung natürlich ungemein hilfreich gewesen wäre 

 

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Auch die (im NT) fast immer kleistogame U. subulata wuchs hier en masse:

 

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Eine abgefallene Blüte von U. quinquedentata:

 

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Eher unerwartet traf ich an dieser Kaskadenserie auf eine Byblis-Art, welche ich vorher noch nie gesehen hatte: B. liniflora!

 

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Die Art ist an diesem Standort im Vergleich zu B. aquatica geradezu riesig!

 

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Die Blüte zusammen mit U. chrysantha:

 

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Hier konnte ich leider nicht mehr helfen…

 

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Die Quelle des vielleicht spektakulärsten Wasserfalls im Litchfield Nationalpark ist ein über 1 Kilometer großes Sumpfgebiet, welches auch während der Trockenzeit nie austrocknet. Bereits 2012 wollte ich diesen Sumpf unbedingt besuchen, was jedoch mangels Zeit kurzfristig gestrichen wurde.

 

Im Juli 2014 konnte ich diesen Standort dann gleich zwei Mal besuchen. Bereits auf dem Weg dorthin durch die trockene und ausgebrannte Savannenvegetation traf ich auf das erste Highlight:

 

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Es handelt sich hierbei nicht um die sehr häufige D. dilatatopetiolaris, sondern um D. darwinensis. Diese Art bleibt selbst mit Blüte meist sehr klein:

 

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Wie bei vielen anderen Arten des D. petiolaris-Komplexes auch schwankt die Blütenfarbe zwischen weiß und rosa: 

 

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Nur wenig später kam ich dann an den Rand des Sumpfgebiets:

 

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Hier gab es massenhaft Utricularia chrysantha:

 

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Die nah mit U. leptoplectra verwandte U. limosa:

 

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Nach einigem Suchen traf ich jedoch auf eine sehr seltene Utricularia:

 

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Utricularia linearis ist inzwischen endgültig als eigenständige Art anerkannt (sie war vorher mit U. fistulosa synonymisiert worden) und ist nur von wenigen Standorten an permanenten Sumpfgebieten bekannt.

Die Samenkapseln dieser Art:

 

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Auf dem folgenden Foto kann man sogar ansatzweise die wabenähnliche Oberflächenstruktur der Samen erkennen:

 

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Die Fallen dieser Art besitzen drei lange Anhängsel:

 

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Auch im Litchfield-Nationalpark habe ich einiges an Videomaterial aufgenommen:

 

 

 

Zum Schluss noch ein Gebilde, das ich in der Nähe eines gut besuchten Campingplatzes im Nationalpark finden konnte. Bitte genau hinsehen ;)

 

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Hierbei handelt es sich um die kuriose Anlockstrategie des Laubenvogels. Wie der Name bereits sagt, versucht das Männchen mit einer Art Laube sein Weibchen anzulocken. Diese Laube wird dann noch mit allen möglichen Sachen verziert und besonders „einladend“ hergerichtet. In der Nähe von Campingplätzen werden dann häufig Glasscherben, Kabelbinder und Nägel zur Verzierung genommen.

 

Demnächst folgen dann zwei Berichte aus dem Kakadu Nationalpark, der landschaftlich nochmal um einiges spektakulärer ist, als der Litchfield Nationalpark!

 

Hier die Links zu den alten Berichten von 2012:

http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/33917-karnivoren-im-litchfield-national-park-1

http://forum.carnivoren.org/index.php?/topic/33962-karnivoren-im-litchfield-national-park-2

 

Viele Grüße,

Thilo

Bearbeitet von Thilo.K
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Wow, was für herrliche Fotos und ein tolles Video. Vielen Dank, dass du uns daran teilhaben lässt!! Ich glaub dort würde ich es auch ne Weile aushalten... ;-)

 

Freue mich schon auf den nächsten Beitrag von dir!

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